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Alternativen zu den tristen Urnenwänden in unseren Friedhöfen

  • Eine Alternative für die Beisetzung von Urnen aus Kempten
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Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Günzburg startet Initiative

„Aus Staub bist du und zu Staub kehrst du zurück - aber doch nicht zur Zwischenlagerung in ein zeitlich begrenztes Schließfach - um nach Ablauf der Frist doch irgendwo im Boden beigesetzt zu werden!“ So der Kreisvorsitzende der Günzburger Gartenbauvereine Hans Joas in einem Aufruf an die Kommunen im Landkreis. Bei einer Informationsfahrt der Gartenbauvereinsvorsitzenden und Gartenpfleger zum Lindenberger Bergfriedhof wurde aufgezeigt, dass es auch Alternativen zu schmucklosen Urnenwände gibt.

Bereits im Frühjahr wurden aktuelle Broschüren über geänderte Bestattungskulturen versandt. Gedacht waren diese für die Ratsmitglieder. Zu finden waren diese jedoch meistens unbeachtet in den Schriftenständern der Rathäuser. Die Schriften und die Absender hatten das Ziel nicht erreicht. In ständiger Regelmäßigkeit ist dagegen der Tagespresse die Diskussion über das Aufstellen von neuen Urnenwänden selbst in den kleinsten Gemeinden zu entnehmen. Dabei geht es meist nur über die Form und das Aussehen. „Gelinde gesagt, meist sehen die dann aus wie die Schließfächer an den Bahnhöfen“, so Joas.

Dabei gibt es eine Vielzahl an Alternativen für Urnenbeisetzungen. Für den Gundremminger Heimatvereinsvorsitzenden geht es auch um die Zukunft unserer Friedhöfe. Es geht um die Gestaltung, die organisatorische Zugänglichkeit aber auch um Satz 1 des ersten Artikels des Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar"! Die Frage sei dazu erlaubt: „Gilt das auch über den Tod hinaus?

Mit den Landkreisen Dillingen und Neu-Ulm plant der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Günzburg eine Informationsveranstaltung. Diese wird voraussichtlich tagsüber an einem Freitag im November stattfinden. Eingeladen werden die Kommunen als grundsätzlich für das Bestattungswesen zuständiges Organ, aber auch die weiteren Friedhofsverwaltungen und -gärtner, Bestatter und Steinmetze.

Frühere Beschriftungen auf den Grabmälern waren wie ein Geschichtsbuch! Wenn wir heute durch den Friedhof gehen, sehen wir namenslose Steine. Sie tragen zwar alle einen Namen, sagen aber nichts aus, weder über die Toten noch über die Lebenden. Es besteht eine graue Tristesse aus Freiflächen durch Grabauflösungen, gesucht werden pflegeleichte Lösungen und alternative Bestattungsformen. Aber bitte keine „Plattenneubauten“!

Alternative Formen können integrierte Urnengräber, die Wiederbelegung von freien Flächen ohne hohe Investitionskosten mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten und auf jedem Friedhof sofort umsetzbar sein. So kann auch ein reduzierter Pflegeaufwand bei kleinen variablen Pflanzflächen erreicht werden. Ziel ist, dass der Friedhof ein „Ort der Würde, Hoffnung und Trauer, Kultur und Natur“ ist und bleibt. Nach dem Tod eines lieben Menschen brauchen viele Hinterbliebene einen Ort, wo man die Erinnerung wach halten kann.

  • Eine Alternative für die Beisetzung von Urnen aus Kempten
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  • Der bayerische Landesinnungsmeister der Steinmetze, Hermann Rudolf aus Obergünzburg, informiert die Günzburger Gartler auf dem Bergfriedhof von Lindenberg über alternative Bestattungsformen
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8 Kommentare

> "Darum kann ich mich auch nicht mit einer Feuerbestattung anfreunden. Bei einem Häuflein Asche hat sich der Mensch für mich aufgelöst."

Bei einer Erdbestattung in stinkenden Schmadder und Knochen... aber daran denkt man ja auch nicht ständig, sondern verdrängt es... ;)

> "aber in dem Moment, wo der Verstorbene in den Sarg gelegt wird, sieht er noch menschlich aus, und dieses Bild hat man dann vor sich."

Das geht einem auch bei der Verbrennung so...
Der Mensch kann da sehr gut abstrakt denken...

> "ob es auch von dem Verstorbenen ist, weiß man nicht"

Naja, DAS weißt du auch beim Sarg nicht, ausser, du guckst rein... ;)

Hallo Hans,

Ich versuche grad mal nachzuempfinden, wie ein Friedhofsbesuch so abläuft,

da möchte ich zunächst eine Parklandschaft betreten die ein Ruhe und Frieden ausstrahlendes Ambiente hat,

nicht etwa schwermütig und erdrückend, bunte Blumen, blühende Bäume gehören absolut dazu,

wenn ich nur in etwa weiß, wo die Grabstätte liegt, suche ich sie anhand der Namen auf den Grabsteinen,

sie sind also zunächst Orientierungsmerkmale, hat man den Platz gefunden, werden Informationen wie: geboren am, verstorben am: noch so mitgenommen, dann ist das Grab an sich Mittelpunkt,

das heißt, das ganze Bild der Grabstätte, der Grabstein, das kann auch eine Tafel aus Holz sein, die Bepflanzung und alles inmitten und, ganz wichtig, als Teil einer würdigen Umgebung, wobei es nicht unbedingt nötig ist, ob mir als Besucher alles so gefällt

und genau diese machbare Ausstrahlung haben Urnengrabstellen in Form von in Reih und Glied hingelegten Erinnerungsplatten eigentlich nicht,

Friedhofsverwaltungen erklären immer, sie müssten gewisse Grenzen stecken um "übertrieben und erdrückend gestaltete Grabsteine im Interesse aller, die ihre Lieben dort begraben haben, zu verhindern, weil sie diese überdecken und möglicherweise deren Würde mindern könnten", das ist einzusehen, dann aber müssten sie auch einsehen, das Urnengrabstellen, so wie ich sie kenne, die Würde, die wir diesem Ort schulden, wohl eher nicht haben.

" Ziel ist, dass der Friedhof ein „Ort der Würde, Hoffnung und Trauer, Kultur und Natur“ ist und bleibt. Nach dem Tod eines lieben Menschen brauchen viele Hinterbliebene einen Ort, wo man die Erinnerung wach halten kann."

Dem stimme ich voll zu, so sollte es sein, natürlich bleibt die Frage, Urne oder Sarg,
Der Satz: "Hier ruht"…..ist bei einer Urne schwerlich nachzuvollziehen, bei einem Sarg nach einiger Zeit aber auch nicht mehr

"Hier hat…….seinen letzten Frieden gefunden…………das würde auf Sarg hindeuten, letztlich wohl eine Wahl, mit der unsere Trauer, unsere Erinnerung eher klar kommt,

zu den Kosten und der "Laufzeit" eines Grabes auf dem Friedhof, ist schon einiges gesagt worden, ich erspar mir das , stimme aber zu, das hier erhebliche Kosten anstehen, einschließlich Friedhofsgebühren.

"Umsonst ist der Tod, er kostet nur das Leben", dieser Satz hat noch nie gestimmt

Gerd Szallies

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