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Ohne Hilfen oftmals isoliert: Familien mit einem psychisch kranken Elternteil

“Dass es einen Bedarf an unserem Angebot gibt, ist inzwischen nachgewiesen – das zeigen die vielen Familien, die Kontakt zu uns aufnehmen“. Seit 2006 leitet Susanne Kilian, Diplom-Sozialpädagogin und Systemische Familientherapeutin, die Beratungsstelle FIPS (Familie in der Psychiatrie) am Bezirkskrankenhaus Günzburg.
Die Nachfrage ist seither ungebrochen, neu ist jedoch, dass FIPS inzwischen auch durch niedergelassene Ärzte, die Patienten überweisen, in Anspruch genommen wird. Zwölf Prozent der Patienten kamen von den Ärzten aus der Umgebung, weitere Familien wurden über das Bezirkskrankenhaus und das örtliche Jugendamt vermittelt, wie Susanne Kilian in ihrem Jahresbericht für 2008 verdeutlicht. Insgesamt wurden 43 Familien beraten, in denen ein Elternteil psychisch krank war, zehn mehr als im ersten Jahr des Bestehens von FIPS.
Zudem gab es 2008 auch eine große organisatorische Veränderung: Die Beratungsstelle wurde Ende 2007 in die Institutsambulanz an der Klinik für Psychiatrie am Bezirkskrankenhaus, Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm, eingegliedert. „Durch den Rahmen und die Integration in ein Team ist die Arbeit innerhalb der Klinik noch besser vernetzt“, betont Susanne Kilian, „an der inhaltlichen Arbeit mit den psychisch kranken Eltern hat sich jedoch nichts verändert“.
„In den Familien, die zu uns kamen oder auch noch weiter zu uns kommen, gibt es 85 Kinder, die meisten davon leben mit dem erkrankten Elternteil in einem Haushalt“, erläutert die Sozialpädagogin. Eine psychische Erkrankung belastet alle Familienmitglieder. „Die erkrankten Elternteile sind in der akuten Phase meist nicht in der Lage, ihre Erziehungsaufgaben zu bewältigen“, sagt Susanne Kilian, „sie haben aber Schuldgefühle und natürlich die Angst, ihre Kinder zu verlieren“. Durch die Angebote von FIPS und die Vermittlung weiterer Hilfen – so ist die Beratungsstelle gut vernetzt mit entsprechenden Einrichtungen in der Region – können die Familien erheblich entlastet werden. „Allerdings müssen viele chronisch kranke Eltern, meist die Mütter, auch weiterhin einzeln begleitet werden, damit sie stabil bleiben“, so die Fachfrau. Susanne Kilian schildert als Beispiel eine Mutter, die dauerhaft erkrankt ist. „Diese Frau geht oft nicht einmal in den Garten, weil sie sich wegen ihrer Erkrankung schämt“. Weil sie weit außerhalb wohne und aufgrund der psychischen Verfassung oft nicht Auto fahren könne, sei die aufsuchende psychiatrische Ambulanz derzeit die einzige Hilfe sowie einer der wenigen Kontakte. Gerade auch für die Kinder sei es in solchen Fällen sehr wichtig, dass eine stabile Hilfe geboten werde.
Weitere Informationen und Kontakt zu FIPS gibt es unter folgender Adresse: Bezirkskrankenhaus Günzburg, Institutsambulanz, Beratungsstelle FIPS, Ludwig-Heilmeyer-Strasse 2, 89312 Günzburg, E-Mail: Susanne.Kilian@bkh-guenzburg.de, Telefon (0 82 21) 96 28- 74 beziehungsweise im Internet unter www.bkh-guenzburg.de

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