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Django Asül mit "Fragil" in Günzburg- Ein Interview mit dem Kabarettisten

Geboren wird Django Asül an einem schönen Mittwoch im Frühjahr 1972 in Niederbayern. Bezeichnenderweise wird das Krankenhaus relativ bald nach seiner Geburt geschlossen. Seine ersten vier Lebensjahre wohnt er gegenüber vom Friedhof, worauf sein fröhliches Gemüt zurückzuführen ist. Von klein auf verinnerlicht er das Niederbayerntum mit seiner ganzen Denk- und Handlungsweise. Dank fürsorglicher Eltern, Nachbarn und fester sozialer Strukturen erlebt er das, was man eine glückliche Kindheit nennt. Das ist auch die Grundlage dafür, daß er es sich bis heute nicht vorstellen kann, aus diesem kleinen Ort wegzuziehen. Die Grundschule meistert er mit Leichtigkeit. Der erste Bruch kommt mit dem Wechsel ans Gymnasium in der Kreisstadt. Die Anonymität einer großen Schule drückt ihn schon auf´s Gemüt, zumal er sich erstmals im Leben anstrengen muß, um vernünftige Zensuren heimzubringen. In der Freizeit ist er im örtlichen Fußballverein gut aufgehoben, bis er aufgrund von kleineren Verletzungen und des damit verbundenen Leistungsabfalls die Lust verliert und beim Tennis landet. Nach stundenlangen autodidaktischen Einheiten an der Ballwand erreicht er in den Folgejahren beachtliche Ergebnisse. Die Gymnasialzeit übersteht er problemlos und ohne Euphorie. Nebenbei jobbt er in einem Sportgeschäft, wo er vorwiegend Tennisschläger bespannt. Mit 16 arbeitet er in den Ferien in einer metallverarbeitenden Fabrik, was zu der Erkenntnis führt: Arbeit ist auch nicht das wahre. Das Abitur wird durchschnittlich absolviert. Von gesundem Pragmatismus geleitet beginnt er eine Banklehre und kommt langsam, aber sicher in die Bredouille: Die Ausbildung ist gut, doch er merkt, daß er nicht über Jahre hinweg jeden Tag die beste Zeit der Woche an einem Ort festhängen will. Sein ehemaliger Lehrer (Leistungskurs Wirtschaft) sagt ihm bei einem zufälligen Treffen: "Ich weiß zwar nicht was, aber du wirst noch ganz was anderes machen!" In jenem Moment ist er sich nicht der Bedeutung dieser Worte bewußt. Als sich die Azubi-Phase dem Ende nähert, kommen zu den Motivationsproblemen auch psychosomatische Störungen hinzu. Der Magen streikt, die Haut schlägt aus, nichts ist, wie es sein soll. Zu dieser Zeit macht er mehr oder weniger frustriert einen Kurztrip nach Berlin, wo er zufällig in einem Kabarett-Theater Matthias Beltz sieht. Dieser Abend wird zum Schlüsselerlebnis. Gut ein Jahr später unternimmt er erste Live-Versuche ohne jedwede fachliche Unterstützung. Im Herbst´96 wagt er sich nach München, wo sich einzig das Fraunhofer-Theater für ihn interessiert. In den Folgewochen sorgt er für Aufsehen bei Kabarett-Nachwuchswettbewerben. Einige Kleinkunstbühnen engagieren ihn. Das Frühjahr´97 ist von positiven Entwicklungen gekennzeichnet. In dieser Zeit kommt er zufällig mit Sol de Sully zusammen, der als DER Kabarett-Manager bekannt und bewährt ist. Auf Anhieb stimmt die Chemie, und eine bis heute anhaltende, nicht nur arbeitsbezogene Verbindung zur Familie de Sully entsteht.
Harald Schmidt und Rudi Carrell werden aufmerksam auf den mittlerweile gut betreuten Newcomer, während er in München binnen kürzester Zeit zum Geheimtip wird. In der Folgezeit landet er einen Volltreffer nach dem anderen und zwangsläufig in Sendungen wie "Quatsch Comedy Club"(PRO7), "Harald-Schmidt-Show" (SAT1) und immer häufiger bei Rudi Carrells "7Tage 7Köpfe".
Und weil TV und Tournee noch nicht genug sind, begibt er sich auch noch ins Internet

Am 16. November kommt Django Asyl mit seinem neuen Programm " Fragil" ins Günzburger Forum am Hofgarten. Im Vorfeld auf den Auftritt habe ich mich mit dem Kabarettisten über sein Programm und über ihn selber gesprochen.

Myheimat:Sie kommen mit einem neuen Programm nach Günzburg.
Das Programm heißt "Fragil" ( Zerbrechlich) Wie kamen sie auf den Namen?

Django Asül:Den Programmtitel habe ich mir Anfang des Jahres ausgedacht, weil ich fest der Meinung war, dass sowohl die CSU als auch die Weltwirtschaft mir genug Stoff liefern würden. Und so kam es ja dann auch ab Ende September.

Myheimat:Was erwartet die Besucher in Günzburg

Django Asül:Damit ich jetzt nicht den Text von zwei Stunden Bühnenprogramm aufsagen muss: Ein hochaktueller und laut bisheriger Zuschauer sogar amüsanter Abend.

Myheimat:Wie lange haben sie an dem Programm gearbeitet?

Django Asül:Die "Hochdruckphase" war der September und zog sich dann noch in den Oktober.

Myheimat: Woher nehmen sie die Ideen für ihr Programm?

Django Asül:Immer Ohren und Augen auf - dann kann man hinterher auch auf der Bühne mit gutem Gewissen den Mund aufmachen.

Myheimat:Sie selber sind ja Türkischer Staatsbürger. Besuchen
viele ihrer Mitbürger ihre Tournee?

Django Asül:Der Anteil von türkischen Besuchern dürfte unterhalb zwei Prozent liegen.

Myheimat: Wie wird das Programm von ihren Türkischen Mitbürgern angenommen?

Django Asül:Bisher hat sich noch keiner beschwert. Die wenigen, die kommen, wissen ja auch, worauf sie sich einlassen. Es kommt ja keiner, der mich bis dato überhaupt nicht kennt.

Myheimat: Sie kennen ja Günzburg auch dadurch das ihr Cousin einen Frisuersalon hat. Werden sie sich in Günzburg sehen?

Django Asül:Er ist zwar altersmäßig eher in meiner Liga, aber der Cousin meines Vaters. Und ich denke schon, dass wir uns wieder sehen werden. Auch wenn ich mir die Haare seit über 10 Jahren selber schneide mit der Maschine.

Myheimat: Wie haben sie es aufgenomen, daß der Nockherberg sie nur einmal eingeladen hat?

Django Asül:Der Nockherberg 2007 war eine wunderbare Angelegenheit. Und 2008 habe ich eine nach Ansicht der Presse noch bessere Rede im Hofbräuhaus beim Maibockanstich gehalten. So gesehen war der Nockherberg ein schöner Schritt, der mich weiter gebracht hat. Und so wie es aussieht, wird der BR den Maibockanstich 2009 auch im TV übertragen.

  • Django Asül
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  • Kommt am 16. November ins Forum am Hofgarten
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  • Django Asül
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Django Asül

2 Kommentare

Hallo Thomas,
ein ausführlicher Bericht über einen Kabarettisten der Extra-Klasse.
Habe das Vergnügen ihn im Dezember in München zu sehen. Freue mich schon sehr auf sein Programm. Danke für diesen Artikel.
Liebe Grüße
Angelika

Das Portrait vor dem Interview ist auch sehr gelungen. Sehr unterhaltsam und flüssig zu lesen.

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