Die Kult Fußball-Doku aus den 70ern PROFIS – Paul Breitner & Uli Hoeneß und die BL-Saison 78/79 Der FC Bayern im turbulentesten Jahr seiner Geschichte
Dokumentar- und Spielfilme über beinahe alle Sportarten gibt es seit Jahrzehnten reichlich. Zu den mitreißendsten, spannendsten und rührendsten Sportstreifen gehören sicher „Rocky“, „Wie ein wilder Stier“ und „When we were Kings“ für die Boxfans, „Grand Prix“ und „Le Mans“ für die PS-Fans und Klassiker wie „Das Wunder von Bern“ und natürlich Sönke Wortmanns „Ein Sommermärchen“ für die Fußballfans.
In der größten deutschen Sonntagszeitung wurden 2014 in einem großen Artikel die „die 50 besten Sportfilme aller Zeiten“ gekürt. Zu ihnen gehört auch ein Film aus dem Jahr 1980, der bis heute als die „Mutter aller Fußball-Dokus“ bezeichnet wird. Sein Name: PROFIS. Der ungeschminkteste Backstage-Report der Bundesliga-Geschichte schildert aus der Sicht zweier Starspieler des FC Bayern München die Ereignisse der wohl außergewöhnlichsten und turbulentesten Saison, und zwar so unmittelbar wie noch nie. Paul Breitner und Uli Hoeneß heißen die beiden Hauptakteure, die es nach übereinstimmender Meinung heute selber nicht mehr für machbar halten, was damals möglich war: Dass ihnen nämlich die Regisseure Christian Weisenborn und Michael Wulfes eine komplette Saison lang zäher als jeder Manndecker mit der Kamera auf den Leib rücken durften. Von Anfang an war es der gemeinsame Plan von Filmemachern und Bayern-Stars, einen Fußball-Film zu machen, wie es ihn noch keinen gab. Eine Insider-Story, bei der die Kameras auch dann weiterlaufen sollten, wo andere abschalten mussten. Das Ergebnis ist ein Film, der die bislang intimsten Einblicke in das Leben und Leiden zweier Profis, die Machenschaften des harten Fußball-Business und des ganzen Bundesligaalltags gewährt. Eine Sportdokumentation, die in punkto Nähe und Offenheit einzigartig ist ...
Ausgangspunkt ist die Bundesliga-Spielzeit 1978/79. Der erfolgreichste Klub Deutschlands gerät in Schwierigkeiten. In einem Jahr des Umbruchs überschlagen sich die Ereignisse. Ein Trainer spielt falsch, eine Mannschaft gerät aus den Fugen, ein Star fällt tief, ein starrköpfiger Präsident wird von einer Spieler-Revolte davon gefegt. Der moderne FC Bayern ist geboren.
Die Doku gewährt die bislang intimsten Einblicke in das Leben und Leiden zweier außergewöhnlicher Profis und in die Mechanismen des knallharten Fußball-Geschäfts. So erleben wir die beiden Stars, wie sie sich während eines Trainings-lagers ein Doppelbett teilen. Das Duo ist authentisch, gar sympatisch. „Der Uli und ich machen den Eindruck eines alten Ehepaares” sagt Breitner.
Wir beobachten Uli Hoeneß, wie er den Gewinnern eines Preisausschreibens in seinem Zuhause Gastgeber ist und ein Bauernfrühstück serviert. Und wir sind Zeuge einer der herrlichsten Fehleinschätzungen der Bundesliga-Geschichte als Breitner prophezeit, dass „der Uli niemals Manager eines Bundesligavereins wird“ …
Das alles machte PROFIS ebenso zum Kult wie sein großes Finale, in dem Weisenborn und Wulfes die vermutlich gefühlsechteste aller Fußball-Reportagen gelang: Ohne Wissen des Deutschen Fußball-Bunds nähten sie Paul Breitner beim Spiel gegen den HSV ein Funkmikrofon unters Trikot, das das Keuchen, Stöhnen, Schreien und Fluchen des Profis so authentisch wiedergab, wie es bislang noch nie gehört wurde.
Die digital remasterte HD-Version ist mit englischen Untertiteln endlich auch für Fans in aller Welt aufbereitet und geht mit den brandneuen ausführlichen Interviews mit Paul Breitner und Sepp Maier in eine nicht minder packende Verlängerung. Der Zuschauer erfährt dabei unter anderem, wie Uli Hoeneß Sepp Maier nach dessen Autounfall das Leben rettete und welche Gedanken sich Paul Breitner zur Zukunft des europäischen Fußballs macht und was ihn seit Dekaden mit Uli Hoeneß verbindet. Die Superlative, mit denen der Film nach Erstveröffentlichung auf DVD im Jahr 2006 von den Medien bedacht wurde, spricht Bände: Unter anderem war zu lesen: „Ein einmaliges Dokument der Zeitgeschichte“ (Die Zeit), „Eine Offenbarung - sogar für Bayern-Hasser“ (Stern), „Näher geht es nicht“ (Frankfurter Allgemeine), „Der ungeschminkteste Backstage-Report der Bundesliga-Geschichte“ (TZ), „Ein Kultstück. Respekt. Spitze. Wahnsinn“ (Abendzeitung), „Ein Muss und Sehgenuss“ (Westdeutsche Allgemeine).
Und wenn Paul Breitner den Schiedsrichter in tiefstem Bayrisch anbrüllt „ja leckst mi do am Arsch“ und dieser erwidert „ganz ruhig, Herr Breitner, ganz ruhig“, werden wir Teil eines ungefilterten und unzensierten Dokuments der Sportgeschichte. Und wir werden Zeuge, wie aus der Sportart Fußball das Unterhaltungsspektakel wurde, das wir heute kennen. Ein Hochgenuss für j e d e n Fußballfan. Großes Kino!