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Apropos Sauberkeit!

Andererseits weiß ich aus dem Physikunterricht auch noch, dass der Tod unseres Universums dann eintritt, wenn vollständige Entropie herrscht, sich sämtliche Ordnung immer mehr im ununterscheidbaren Chaos auflöst. Und wenn ich mich jetzt in meiner Wohnung umsehe, fühle ich mich schon fast wie ein Mörder: Wer als Zimmerpflanze bei mir inkarniert, darf sich auf einen schwierigen, entbehrungsreichen aber dafür unter Umständen kurzen Lebenszyklus gefasst machen. Gießen ist nicht mein Ding, nein. Mein Spülbecken hingegen ist Hort blühenden Lebens und wahrscheinlich das Paradies eines jeden Mikrobiologen. Aber aus alten WG-Zeiten hat sich halt das Wer-was-braucht-spült-sich-was-Prinzip in mir verfestigt – und halte man davon was man wolle: es funktioniert!

Ich glaube wir sind einfach so: Sauberkeit und Ordnung wird für einen Mann erst dann zum Thema, wenn Frauen in sein Leben treten. Die Frage der Klassenschönsten in der Sechsten: „Igitt, hast du deine Haare in der Friteuse gebadet?“ ist wie der berühmte Griff auf die heiße Herdplatte: es tut sauweh aber man merkt sich’s. Das Männchen lernt also Schritt für Schritt, dass ihm Ordnung hilft, in der Rangliste nach oben zu steigen. Aber wer oben mitspielen will, muss eben auch kontinuierliche Leistung zeigen und der wahre Könner strahlt Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit aus, als wären ihm sämtliche Eigenschaften, die ihn als Spieler interessant und begehrlich machen, von Gott persönlich mit auf den Weg gegeben worden. Wobei wir wieder beim Grundproblem des Männerdaseins angelangt sind: Das Leben ist anstrengend!

Insofern kann das Leben in einer Partnerschaft doch ganz angenehm sein: helft uns ein wenig! Ihr könnt es besser, ihr habt die größere Begabung Dinge in Ordnung zu halten! Ja, ihr haltet das Universum am Leben während wir es kaputt machen! Und wenn wir auch genervt aufstöhnen, wenn ihr uns die Krawatte noch zurechtzupft, im Grunde sind wir froh, dass es jemand tut!

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Boulevardeskes

3 Kommentare

  • 0 0 am 17.05.2006 um 17:35

irgendwie recht platte Plattitüden ... ?

Wer aufräumt, ist bloß zu faul zum Suchen! Überleg mal, wieviel Zeit und Geld (weil mann alles doppelt kauft, wenn man es nicht findet) es kostet, NICHT aufzuräumen.
Aber das Übel fängt ja schon im Kindesalter an: Während die Mädchen selbst ihre Sachen pflegen, nehmen die Mütter von Jungs die Dinge in die Hand, um sie nicht in ihrem eigenen Chaos ersticken zu lassen. Bis auf Körperpflege, Briefmarkensammlungen und das heißgeliebte Auto bleibt das meistens so, nur daß später die Frau wieder das Ruder in die Hand nehmen muß, damit es nicht aus dem selbigen läuft.
Wenn die Pflanzen Richtung Badewanne wachsen und Deine Teller anfangen, sich zu bewegen, mußt Du Dir echt was überlegen...

Ich bin auch so ein lockerer Mensch, nicht zu viel Ordnung, Sauberkeit nur so viel das man sich auch wohl fühlt.

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