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Vom Wunschtraum zum Spatenstich

Als Thomas Hallmann, Vorsitzender des DLRG-Kreisverbandes Leipheim/Günzburg, Mitte September im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die beschlussreifen Neubaupläne für eine DLRG-Einsatzzentrale in Leipheim vorstellte, war dies das Ende eines langen Weges.
Seit weit über zwanzig Jahren war die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) an der Stadtmauer in der Schießgrabenstraße im ehemaligen Leipheimer Sommerkindergarten, den die Mitglieder für ihre Aktivitäten mit viel Arbeitsaufwand umgebaut und erweitert hatten, untergebracht.
In den letzten zehn Jahren entstand jedoch mit den wachsenden Aufgaben der Bedarf nach mehr Fläche, so z. B. für Material, Seminare, Jugendarbeit, Tauchgruppe. Und so wurde von den Aktiven zunächst eine Bedarfs- und Wunschanalyse für ein neues Zentrum erstellt mit dem Ergebnis eines unbezahlbaren zweigeschossigen Modells. Dessen Reduzierung auf ein vernünftiges Mindestmaß und die Bearbeitung durch einen Architekten ergab schließlich einen realistischeren Vorschlag, dessen Kostenplan jedoch die Finanzierungsmöglichkeiten des Vereins immer noch weit überstieg. Erst der Einsatz von bau- und finanzierungserfahrenen Mitgliedern in eigens dazu gegründeten Ausschüssen brachte den erträumten Neubau in greifbare Nähe.
Als die Geschäftsleitung des Leipheimer Hallenbades Ende 2005 jedoch die Nutzungsgebühren für die Schwimmkurse der DLRG dramatisch zu steigern versuchte, schien die Finanzierung des Neubaus wieder in weite Ferne zu rücken. Die Vermittlung durch Bürgermeister Christian Konrad führte indes zu einem neuen Nutzungsvertrag mit erträglicher Zusatzbelastung. Den ausschlaggebenden Durchbruch brachten schließlich zum einen ein großzügiges Vereinsmitglied, das der DLRG die respektable Summe von 100 000 € als zinsloses Darlehen auf 10 Jahre zusicherte und andererseits der Leipheimer Stadtrat, der der DLRG ein schon lange zugesagtes Grundstück im Gewerbegebiet Spinnmähder im Erbaurecht überließ.
Und so konnte Peter Proske, technischer Leiter der DLRG, zu guter Letzt bei der Mitgliederversammlung den aktuellen Stand der Neubauplanung im Detail als Beschlussvorlage präsentieren. Demnach umfasst die eingeschossige Einsatzzentrale mit etwa 450 Quadratmeter einen Garagenteil, einen Materialraum, einen Raum für die Einsatztaucher samt Dusche, einen Seminar– und Jugendraum sowie Büro und Küche. Besonders stolz war der technische Leiter darauf, dass das Gebäude in Holzständerbauweise erstellt werden wird. Der Vorteil besteht vor allem im damit verbundenen Festpreis von 206 000 €, der hervorragenden Wärmedämmung („wir bauen damit ein 3-Liter-Haus“) und der Errichtung noch in diesem Jahr. Daran anschließend folgt der Innenausbau, teilweise von fachkundigen DLRG-Mitgliedern, sodass der Gesamtpreis des schlüsselfertigen Gebäudes den Kostenrahmen von 340 000 € nicht übersteigen wird. Für die Einrichtung werden zusätzliche 30 000 € veranschlagt.
Dieses Konzept überzeugte die zahlreich erschienen Mitglieder uneingeschränkt und so beschloss die Hauptversammlung einstimmig den Bau der DLRG-Einsatzzentrale auf der Basis der präsentierten baulichen Ausführung. Der Vorstand wurde gleichzeitig beauftragt, dafür zu sorgen, dass der dargelegte Kostenrahmen eingehalten wird. Und bereits am nächsten Tag wurde der Bau symbolisch mit dem obligaten Spatenstich begonnen.
Die Freude über den erfolgreichen Abschluss eines langen Weges wurde bereits in den folgenden Tagen erheblich getrübt, nachdem bekannt wurde, dass das geplante Erlebnisbad nicht ohne nachteilige Auswirkungen auf das Leipheimer Hallenbad sein werde, wodurch der DLRG im schlimmsten Fall die Basis für Schwimmausbildung und Schwimmtraining genommen würde. Das angedachte Sportbecken im Erlebnisbad wäre keine Alternative und so können die zahlreichen DLRG-Mitglieder nur hoffen, dass der Landkreis am Leipheimer Hallenbad festhält.

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