Ungewöhnliches Denkmal
Dieses Denkmal ist deswegen sehr ungewöhnlich, weil es nur aus einem Sockel besteht und einer oben befindlichen Platte, die man, ohne auf eine Leiter zu steigen, nicht sehen kann.
'...Ein 2,50 mal 4,1 mal 4 Meter großer Granitsockel mit der Inschrift „Dem Landesvater seine Göttinger Sieben“. Das Denkmal erinnert an die sieben Göttinger Professoren, die 1837 gegen die Aufhebung der Verfassung durch König Ernst August protestierten und deswegen entlassen wurden....
Form, Farbe, Material und Größe sind identisch mit dem Sockel des Reiterstandbildes König Ernst Augusts vor dem Bahnhof in Hannover – doch nicht jeder, der am Bahnhof in Göttingen vor dem leeren Sockel steht, kennt auch das Denkmal in Hannover. Eine weitere Anspielung bleibt dem Betrachter verborgen: Oben auf dem Sockel befindet sich eine Bronzeplatte mit den Fußspuren eines Pferdes. Um dies sehen zu können, müsste man eine hohe Leiter anlegen.
Christiane Möbus habe den König vom Sockel gestürzt, ohne dass der Originalskulptur ein Schaden entstanden sei, meinte der Kunsthistoriker Ulrich Krempel. Dass das Denkmal nun in Göttingen stehe, sei auch eine spöttische Geste gegenüber der Landeshauptstadt und eine „kühle künstlerische und intellektuelle Watsche“ gegen das Ensemble am Landtag. Wer Anmaßung oder Hybris vermute, weil die Künstlerin auch ihren Namen einmeißeln ließ, irre sich. Christiane Möbus führe damit die Skulptur ins „Hier und Heute“. Oberbürgermeister Köhler kann mit dem Denkmal gut leben. Es stehe Göttingen gut an, die Erinnerung an das Aufbegehren gegen Willkür wach zu halten. „Ein leeres Denkmal als Stein des Anstoßes ist der Demokratie angemessen.“'
http://www.goettinger-tageblatt.de/Welt/Der-Norden...
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6ttinger_Siebe...
Als Idee grundsätzlich gut.
"Dass das Denkmal nun in Göttingen stehe, sei auch eine spöttische Geste gegenüber der Landeshauptstadt und eine „kühle künstlerische und intellektuelle Watsche“ gegen das Ensemble am Landtag."
Ein etwas sehr überdrehter Kommentar des Herrn Krempel, dem die intellektuelle Qualität fehlt. Die Landeshauptstadt braucht keine "Watsche", weil in ihren Mauern keine Bilderstürmerei betrieben wird sondern das Denkmal mit der lustigen Widmung immer noch vor dem Hauptbahnhof steht.
Das "Ensemble am Landtag", das in sehr gekonnter Form an die Göttinger Sieben erinnert, ist vielleicht dem Herrn Krempel unverständlich. Doch hat es seit seiner Aufstellung viele Hannoveraner und Besucher der Stadt in seiner Aussagekraft beeindruckt.