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Hans Georg van Herste, Autor, Schmerztherapeut (DGNS) und Lebensberater, 10 Jahre auf der Messe „Stade Aktuell“.

Elisabeth Keller im Gespräch mit Hans Georg van Herste

EK Herr van Herste! Sie werden in ein paar Tagen zum zehnten Mal auf der Messe „Stade Aktuell“ für Gespräche rund um Ihren Themenbereich zur Verfügung stehen. Gab es im Vorfeld schon Anfragen?

vH Die eine oder andere Meldung flattert immer vor einem öffentlichen Auftritt herein. Das ist ganz normal.

EK Zehn Jahre sind seit ihrem ersten Auftritt in Stade vergangen. In der Zeit ist einiges passiert.

vH Ende 2005 wurden wir von einem Schreiben überrascht, in dem uns mitgeteilt wurde, unser Verlag hätte Insolvenz angemeldet. Unsere Ex-Verleger und ein paar Leute, die wir zuvor aus dem Dreck geholt hatten, hatten sich gegen uns zusammengerottet und mithilfe von Vertretern der katholischen Kirche eine unglaubliche Verleumdungs-Kampagne losgetreten. Obendrein wurden erst ich, später auch die Vereinsmitglieder mit hanebüchenen Prozessen überzogen.

EK Das hat Ihnen das Leben nicht unbedingt erleichtert.

vH Wir konnten im Laufe der Jahre alle Vorwürfe und Anfeindungen entkräften, aber trotzdem wurden wir natürlich immer wieder von unseren eigentlichen Aufgaben abgelenkt. Viel Zeit und Geld wurden damit verschwendet, wirklich schwachsinnige Hirngespinste zu widerlegen.

EK Da muss aber jemand gewaltig Angst vor Ihnen gehabt haben.

vH Offensichtlich. Denn wer dermaßen um sich beißt, hat natürlich selbst etwas zu verbergen. Es hat zwar ein wenig gedauert, aber irgendwann hatten wir des Rätsels Lösung entdeckt. Seitdem ist Ruhe eingekehrt. Wollen wir hoffen, dass es so bleibt und ich nicht irgendwann doch noch aus dem Nähkästchen plaudern muss, um mich, meine Familie und meine Freunde zu schützen.

EK Sind denn auch positive Dinge in den zehn Jahren passiert?

vH Ganz viele sogar. Jede Anfeindung hat uns stärker gemacht und noch mehr zusammengeschweißt. Wir haben viel erlebt, sind mit den Motorrädern unterwegs gewesen, haben auf Buchmessen ganze Säle gefüllt und viele Prominente kennen gelernt.
Die Buchreihe „Starke Frauen“, die ich vor fünf Jahren ins Leben gerufen habe, ist im Verkauf buchstäblich explodiert. Simone Petzolds Buch „Der süße Herbst des Lebens“ stand mehr als eineinhalb Jahre durchgängig auf Platz 1 des Amazons-Rankings. Meine Biografie „Am Fluss meines Lebens“ wurde zur Biografie des Monats erkoren und sogar in den USA verkauft. Alle anderen Bücher erreichten mindestens die Top 10.

EK Ihre Insel-Methode gibt es nun auch schon ein paar Jahre länger. Wie läuft das so?

vH Da es für viele Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch oder häuslicher Gewalt schwierig ist, einen Ansprechpartner in der Nähe zu finden, habe ich mir vor vielen Jahre gedacht, dann muss die Hilfe eben zum Opfer kommen. Die „Inseln“, die es inzwischen gibt, leisten gute Arbeit, in dem sie einfach vor Ort sind und sich als Hilfe anbieten.
Im Laufe der Jahre sind einige Fälle zusammengekommen. Oft konnten wir helfen, oft auch nicht, da die Opfer Angst vor den Tätern hatten oder haben und deshalb nichts unternehmen wollten.
Ich denke, dass die oben erwähnten Verleumdungen, die ja auch auf lokaler Ebene abliefen, mit meiner Hilfe für Missbrauchsopfer zu tun haben. Welcher Kinderschänder oder Frauenschläger hat es schon gern, wenn so einer wie ich in der Nähe sein Unwesen treibt und Dinge an die Öffentlichkeit zerrt, die man lieber unter der Decke halten würden?
Auch die leider noch allgegenwärtige Homophobie spielt natürlich mit hinein.

EK Früher haben Sie mit Ihrem TransBorderLes-Stand Großveranstaltungen, wie z. B. die Christopher-Street-Days besucht. Warum tun Sie das heute nicht mehr?

vH Die CSDs sind leider immer mehr zu Karnevalsveranstaltungen geworden. Ich habe nichts dagegen, wenn Leute feiern und sich von mir aus auch mal einen auf die Lampe gießen, aber was in den letzten Jahren abgeht, hat nichts mehr mit einer Protestveranstaltung zu tun. Früher konnten wir bis 17 oder 18 Uhr beraten oder aufklären. Seit ein paar Jahren taumeln um die Uhrzeit fast nur noch Schnapsleichen über den Platz. Das direkte Gespräch ist nicht mehr gefragt. Heute kann sich jeder übers Internet oder diverse Selbsthilfegruppen informieren. Und so haben wir beschlossen, unsere Zeit in Zukunft sinnvoller zu verbringen.

EK Das waren also bunte zehn Jahre für Sie.

vH Das kann man so sagen. Wir haben viele Erfahrungen machen dürfen und beschlossen, wir machen weiter. Meine Großmutter sagte immer: „Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.“ Also, mutig voran!

Hans Georg van Herste, Margaretha Main und die Autorinnen der Buchreihe „Starke Frauen“ haben im Laufe der Jahre große Erfolge erleben dürfen und einige Buchpreise abgeräumt. Wer van Herste & Co live erleben möchte, ist herzlich zur Messe „Stade Aktuell“ eingeladen. Van Herste & Co werden am Freitag, den 31. März und am 1. und 2. April jeweils ab 16 Uhr am Stand des gemeinnützigen Vereins „TransBorderLes e.V.“ im Gesundheitszelt zu finden sein.

www.van-herste.de
www.margaretha-main.de
www.starke-frauen.org
www.transborderles.de

oder klicken Sie auf Facebook auf Hans Georg van Herstes Seite.

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