Königskegeln des gemeinnützigen Vereins TransBorderLes e.V. 2011
Nach zwei spannenden Vorrunden hatten sich die Finalisten für das einmal jährlich stattfindende Königskegeln des gemeinnützigen Vereins TransBorderLes e.V. qualifiziert. Obwohl ein schweres Gewitter die teils lange Anfahrt erschwert hatte, waren alle Endrundenteilnehmerinnen und –Teilnehmer pünktlich erschienen. Das Ehepaar Wintjen, das die Gaststätte „Zum grünen Walde“ in Gnarrenburg betreibt, und ihre Mitarbeiterinnen hatten alles vorbereitet und so konnte es nach jeweils fünf Probewürfen losgehen.
Was nun folgte, war an Spannung kaum zu überbieten. Während sich anfangs Peter Hübner, Christine Sonnenberg, Wolfgang Heins und Margaretha Main leicht vom Verfolgerfeld absetzen konnten, wechselte während der Veranstaltung die Führung mehrmals. Mal lagen Anusha Pee und Michaela Main bei den Damen in Front, mal waren es Hans Georg van Herste und Horst Leitner bei den Herren. Kurzzeitig überholte Rita Krüger alle Mitkegler, um dann schlussendlich von Brigitte Winkel, der 1. Vorsitzenden des Vereins, doch noch auf einen hinteren Platz verwiesen zu werden. Auch Matthias Nickel holte gewaltig auf und konnte sich am Ende an die Spitze der Herren-Riege setzen. Erst nach fast drei Stunden höchster Nervenanspannung, konnte Peter Hübner die Platzierungen verlesen.
War während des Königskegelns jede „Neun“ von den zahlreich erschienen Zuschauern beklatscht worden, so brach nun lang anhaltender Beifall aus. Brigitte Winkel konnte ihr Glück kaum fassen und strahlte übers ganze Gesicht. Auch Matthias Nickel nahm überglücklich den Wanderpokal entgegen. Aus Freude über seinen Sieg lud er spontan alle Anwesenden zu einem Eisbecher ein.
Der Lebensberater, Autor und Filmemacher Hans Georg van Herste dazu:
„Natürlich wird gern darüber gelacht, wenn ich mit den TBL-Leuten kegeln gehe. Aber die meisten Opfer von sexuellem Missbrauch und häuslicher Gewalt fühlen sich ebenso minderwertig, wie Homo- und Transsexuelle, die oft nach wie vor am Rande der Gesellschaft leben müssen. Diese Menschen bemerken bald, dass sie sehr wohl in der Lage sind, etwas zu leisten, etwas zu lernen, sich etwas abzuschauen und für sich selbst positiv zu verändern. Sie bemerken, dass sie nicht minderwertig sind. Und wenn dann die erste „Fünf“ fällt, später die erste „Sieben“, spürt man schon Freude und Stolz. Nach und nach stellen sie fest, dass sie auch außerhalb der Kegelbahn etwas zustande bringen können und schon ist ein wichtiger Schritt getan.“
Buchtipp
Eva Maria Thalbach
Das Licht am Ende des Dornenwaldes
Die Lebensgeschichte einer Transsexuellen, die von ihren Mitbürgern argwöhnisch beobachtet, von Eltern und Freunden verraten, von einer Männer-Clique der gehobenen Gesellschaft missbraucht und verleumdet wird und sich trotz alledem nicht unterkriegen lässt.
Ein spannendes Buch mit krimihaften Zügen und Happy End, nicht nur für Selbstbetroffene, das aufzeigt, dass Beharrlichkeit, Mut und Selbstvertrauen auch nach einem langen Weg voller Hindernisse und Enttäuschungen zum Erfolg und zu einem glücklichen Leben führen können.
ISBN: 9783839106839
152 Seiten
9.80 Euro