Kindergartenleben in Gleina ab 1943
Auszug aus der Chronik
Kinderbetreuung in Gleina
Der erste Kindergarten wurde am 1.4.1943 gegründet. Er befand sich bis 1945 in der Hauptstraße 9 (Haus Zänker), von 1945 bis 1948 im Haus von Rolf Schneider, Hauptstraße 49.
Der damalige Kindergarten nannte sich „Erntekindergarten“ und war von Mai bis November geöffnet. Für die Betreuung der Kinder war eine Erzieherin verantwortlich. Das Essen musste zu Hause eingenommen werden. Da die vorhandene Kapazität nicht ausreichte, wurde nach einer anderen Möglichkeit gesucht. So kam der „Erntekindergarten“ 1948 in der Hauptstraße 40 (Haus Schunke) unter. Dort blieb er bis 1973. Nun standen vier Räume zur Verfügung, vor allem Waschräume mit fließendem Wasser und Innentoiletten. Mit diesem Umzug war der ganzjährige Aufenthalt in einer Kindereinrichtung möglich. Die Kinder wurden jetzt von drei Erzieherinnen und einer Helferin betreut. Die offizielle Kapazität betrug 56 Plätze, was nie ausreichte, zeitweise wurden bis zu 80 Kinder betreut.
Durch Um- und Ausbau entstand 1973 der Kindergarten „Pittiplatsch“ in der Schulstraße.
Da die Kapazität auch hier nur 56 Plätze umfasste, machte sich bald ein Erweiterungsbau erforderlich. Die sozialpolitischen Maßnahmen in der DDR zeigten Wirkung. So entstand ein Anbau, der 1982 eine Erweiterung auf 72 Plätze ermöglichte.
Das Erzieherkollektiv mit seinen fünf Kindergärtnerinnen und einer Helferin bemühte sich ständig um eine gute Betreuung der drei- bis sechsjährigen Kinder.
Anfangs wurde das Gebäude mit einer Etagenheizung beheizt, später wurde der Kindergarten durch eine Fernheiztrasse von der Schule aus mitbeheizt.
Nach 1989 gingen die Kinderzahlen ständig zurück.
Die Leiterinnen des Kindergartens waren:
Bis 1948 Hildegart Kluge
1948 – 54 Herta Marefski
1954 – 56 Erna Reinhold
1956 – 76 Rosi Ihle
1976 – 92 Gudrun Rödel
Die erste Kinderkrippe wurde im Sommer 1953 als Saisonkrippe für die Mitglieder der LPG eröffnet. Sie befand sich damals im ehemaligen Kuhstall (später UTP-Räume). Betreut wurden die Jüngsten ( bis drei Jahre) von der Hilfsschwester Frau Irene Vogler, die bis zum 30.4.1978 die Leiterin dieser Einrichtung war. Weiterhin waren noch eine Pflegerin, eine Köchin und eine Reinigungskraft um das Wohl der Kleinsten bemüht.
Milch, Frühstück und Vesper mussten die Kinder von zu Hause mitbringen.
Im Jahr 1955 zog die Kinderkrippe in das Schloss, wo sie drei Räume zur Verfügung hatte, über Küche, Bad und Annahme verfügte.Es wurde viel Wert auf ein schmackhaftes und abwechslungsreiches kindgerechtes Essen gelegt. Die Kapazität betrug 20 Plätze, was nie ausreichte, um allen Anträgen sofort gerecht zu werden. Die Sozialkommission der Gemeinde vergab die Plätze nach Dringlichkeit und Wartezeit.
1965 kam die erste ausgebildete Krippenerzieherin, Frau Bölke, in die Einrichtung.
Von 1978 bis zur Wende war Frau Elke Fuhrer Leiterin der Kinderkrippe. Das Kollektiv der ausgebildeten Erzieherinnen bemühte sich stets um eine gute Betreuung der Jüngsten des Ortes.
Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten gingen die Geburten rasant zurück, sodass sich der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen zunehmend verringerte.
Kindertagesstätte „Pittiplatsch“ in Gleina
Am 7 9 1992 erfolgte der Zusammenschluss von Kinderkrippe und Kindergarten zur Kindertagesstätte „Pittiplatsch“. Die Leiterin wurde Frau Elke Fuhrer, die dieses Amt bis zum
Sommer 2007 ausübte.
Dieser Schritt war erforderlich, da sich die Kinderzahl von 1992 bis 2007 etwa halbiert hatte (von 100 auf 50), und das, obwohl die Kindergärten in den umliegenden Dörfern Baumersroda und Ebersroda schon eher geschlossen wurden.
Nun wurden die Kinder im Alter von 0 bis zum Eintritt in die Schule in einer Einrichtung betreut. Das brachte viele inhaltliche und auch organisatorische Neuerungen mit sich, denen sich die Erzieherinnen stellen mussten.
Seit 2001 kam noch die Hortbetreuung der Schulkinder (Klasse 1 – 4) dazu.
Dafür wurden Räume im Schulgebäude zur Verfügung gestellt.
Träger der Kindereinrichtung ist die Verwaltungsgemeinschaft „Unstruttal“( Freyburg).
Seit 1992 wurden laufend Werterhaltungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt.
So bekam der Flachbau 1992 ein neues Dach, der Spielplatz wurde erweitert, die Gruppenräume regelmäßig renoviert und neue Möbel angeschafft.
Dabei treten immer wieder Gleinaer Firmen als Sponsoren auf .
z.B. Firma Heft – Zaun
Danilo Böhme –Bilder, andere unterstützen durch Geld- und Sachspenden die Ausgestaltung von kleinen Feiern oder besonderen Erlebnissen für die Kinder:
Oma/Opa-Tag, Familienwanderung, Adventssingen, Fasching, Ostern, Ausflug mit der Feuerwehr u.a.
Die Kinder der Kindertagesstätte nehmen auch rege am gesellschaftlichen Leben der Gemeinde teil, so treten sie z.B. mit kleine Programmen zum Parkfest oder zum Weihnachtsmarkt auf.
Das waren noch Zeiten! Frau Pfitzner, Frau Vogler, Frau Bölke, Frau Gabor und Frau Scholz mit dem stolzen Jahrgang 1969 (der 3. von rechts untere Reihe bin ich) im Schloss Gleina ...
... und ab 1973 im Kintergarten "Pittiplatsch" mimte ich auch mal eine Matroschka