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Leonhardiritt in Stadel

Im Landboten der Augsburger Allgemeinen war folgender Bericht zu lesen:
Leonhardiritt: klein, aber fein
07.11.2010 18:25 Uhr
Dinkelscherben-Stadel. „Wenn es regnet, kann ich meine Kutsche hinten zumachen - ich werde aber trotzdem nass“, lacht Rudolf Erdle von seinem fast einhundert Jahre alten Gefährt herunter. Mit seinem schönen Zwei-Pferde-Gespann nahm er gestern beim Leonhardiritt von Oberschöneberg nach Stadel teil und chauffierte darin die lokale
Auch die Kleinen der Gemeinde sind bereits begeistert dabei: Stolz nehmen diese Kinder neben dem Kutscher Platz.
Ein paar Meter weiter sammelten sich auch schon die ersten Reiter und munkelten mit bangem Blick nach oben, ob das Wetter halten werde, da doch der Wetterbericht schlechte Aussichten prognostiziert habe. Und als hätte der heilige Leonhard irgendwie seine Finger im Spiel gehabt, hielt das Wetter, und um 9.30 Uhr setzte sich der Zug aus zehn Kutschen und über 40 Rössern in Bewegung. Alfred Schlosser, einer der Organisatoren, nahm mit seinem schönen Vierergespann am Umritt teil. „Seit 25 Jahren pflegen wir in Oberschöneberg-Stadel die Tradition des Leonhardiritts“, so Schlosser.
Ausbreitung der Krankheit „eher unwahrscheinlich“
Eine Absage aufgrund der derzeit kursierenden Meldungen über die Pferdeseuche hielten er und seine Mitstreiter nicht für nötig, „da eine Ausbreitung der Krankheit zu der Jahreszeit und bei diesen Temperaturen eher unwahrscheinlich ist“. Auch Anton Kastner, der mit seiner kleinen Kutsche teilnahm, war deswegen nicht beunruhigt: „In unserer Gegend hat es ja noch keine Vorfälle gegeben.“ Aufgrund der Seuche wurden vier Leonhardiritte (Augsburg-Bergheim, Füssen-Eschach, Ittelsburg und Mering) im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung abgesagt.
Der Umritt bei Dinkelscherben verlief von der Oberschöneberger Kirche aus über einen Feldweg östlich nach Stadel. Auf dem Weg dorthin versammelten sich Hunderte Gäste auf den Straßen und Feldwegen, um sich den auch überregional als Insider-Tipp geltenden Leonhardiritt anzusehen. So zog er neben hauptsächlich Ortsansässigen auch einige Gäste von außerorts an. Begleitet von der Musikvereinigung Aretsried hatte der Umzug auch dieses Jahr wieder ein ganz besonderes Flair.
Angekommen in Stadel ging es dann dreimal um die kleine Kapelle, wo Pfarrer Roland Wolff die Tiere segnete. Vor der Kapelle endete der Umritt mit einer kleinen Abschlussandacht zu Ehren St. Leonhards. Von Michael Kalb

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