H A R Z - Wanderung vom ST E R N H A U S in Sachsen - Anhalt
Der Ausgangspunkt der Wanderung des Harzklub Quedlinburg war, bei sommerlichen Witterung, das Sternhaus bei Gernrode. Um 1740 ließ der Fürst Victor Friedrich von Anhalt für die Jagd acht Wege sternförmig anlegen. An dem Ausgangspunkt der 8 Wege ließ er zusammen mit einem Forsthaus ein Jagdhaus errichten. 1891 entstand aus dem Jagdhaus eine Gaststätte, das Sternhaus. Durch den 1936 erfolgten Neubau eines Forsthauses in unmittelbarer Nähe konnte das bestehende Gasthaus erweitert werden. 1961 wurde aus der Waldgaststätte ein Betriebsferienheim des VEB Baumaschinen Gatersleben mit Gaststättenbetrieb. 1976 musste der alte achteckige Saal wegen Schwammbefall abgerissen werden. Er wurde durch den jetzigen Anbau ersetzt. Seit über 70 Jahren war das Sternhaus für mich immer ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Doch leider ist das Sternhaus seit dem 1.10.2018 geschlossen
Vom Parkplatz Sternhaus wanderten wir hinunter ins Selketal. Bevor wir Mägdesprung erreichten, machten wir einen Abstecher zur Ruine Heinrichsburg. Anfang des 13. Jahrhundert ließ ein Heinrich von Gatersleben diese Burg oberhalb der Selke errichten. Bereits 1344 wurde die Burg, die sich nach 1333 zu einer Raubritterburg entwickelte, zerstört. Die gefangengenommenen Raubritter wurden hingerichtet. Im Harz befanden sich im 12/13. Jahrhundert viele Burgen. So befand sich in 5 km westlicher Richtung von der Heinrichsburg die Erichsburg. Bis zur Stammburg der Anhaltiner, die Burg Anhalt, waren es nur 4 km in östlicher Richtung. Von der Burg Heinrichsburg sind neben dem Burgfried nur noch wenige Mauerreste erhalten geblieben. Da an der doch sehr einsamen Stelle Eisenhut, Türkenbundlilien und Akelei wachsen, wurde das gesamte Burggelände unter Naturschutz gestellt. Auf einen schmalen, zum Glück schattigen Weg, kamen wir in Mägdesprung an. Mägdesprung war jahrhundertelang ein Zentrum der Eisenverarbeitung im Harz. Durch das Vorhandensein von Eisenerz, Holz und der Wasserkraft der Selke war es er ideelle Hüttenstandort. Ein Museum, der erneuerte Obelisk und der in Mägdesprung 1862 als Kunstguss von den Hofkunstmodellbauer J. H. Kureck geschaffen Besiegter Hirsch sind Zeugen aus dieser Zeit. Im Selketal kamen wir am Stahlhammer und dem Drahtzug vorbei. Auch diese Gebäude stammen noch aus dem 18. Jahrhundert und waren eng mit dem Hüttenstandort Mägdesprung verbunden. .
Nach Überquerung der Selke, wanderten wir im Krebsbachtal hinauf bis zum Krebsbachteich. Hier legten wir eine längere Pause ein. Anschließend ging es im Krebsbachtal auf grob geschotterten Wirtschaftswegen immer bergauf. Später verließen wir das Krebsbachtal um zu dem Bärendenkmal zu kommen. Einige Mitwanderer holten sich hier an der Stempelstelle den wohl verdienten Stempel ab. Das Bärendenkmal erinnert daran, dass dort Ende des 17. Jahrhundert der letzte Bär in dem Anhaltnischen Forst erlegt wurde. Vom Bärendenkmal ging es jetzt bergab bis zum Bremer Teich. Seit Jahrzehnten befindet sich dort ein Campingplatz. Auch eine weitere Stempelstelle für die Harzer Wandernadel ist am Bremer Teich eingerichtet. Vom Bremer Teich gelangten wir wieder zurück zum Sternhaus. Auf dem Weg dorthin kamen wir an dem Forsthaus Spiegelhaus und der Haltestelle Sternhaus der Selketalbahn vorbei. Aufgrund der herrschenden sommerlichen Temperaturen war die ca. 14 km lange Wanderung etwas anstrengend. Mein Dankeschön geht wie so oft an den Wanderleiter Manfred Böhm. Ich habe meinen Bericht mit Bildern aus meinem Archiv ergänzt. .
Danke für diesen tollen Bericht, vor Jahren war ich mit meinem Enkel dort,
fast alle Wege habe ich wieder erkannt !
Grüße, Romi