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HHE - Halle-Hettstedter-Eisenbahn

Am Samstag, den 22. November 1997 erschien in der Tageszeitung ein Bericht über die geplante Stilllegung des letzten Teilstücks der ehemaligen HHE.
Die HHE war mit eine Streckenlänge von ungefähr 60 km eine der bedeutensten normalspurigen Kleinbahnen in Deutschland. Sie verkehrte zwischen Halle Klaustor und dem Bahnhof Hettstedt und hatte von Gerbstedt einen Abzweig nach Friedeburg an der Saale.

Hauptbahnhof der HHE war die Station Halle-Klaustor, die sich auf dem Parkplatz des ehemaligen Karstadtkaufhauses befand. Hier bestand ein Anschluss an die Hallesche Hafenbahn (1000 mm Spurweite).
Von Klaustor ging die Strecke über Nietleben, Dölau, Lieskau, Fienstedt, Schochwitz, Beesenstedt, Schwittersdorf, Rottelsdorf, Burgsdorf, Polleben, Heiligenthal, Gerbstedt und Welfesholz nach Hettstedt. In Gerbstedt befand sich der betriebliche Mittelpunkt der Strecke. Hier befand sich bis 1993 auch der Lokomotivbahnhof.

Anfang Mai 1896 begann der Personenverkehr, im September erfolgte die Eröffnung des Güterverkehrs. Am 30. Dezember erteilte der Regierungspräsident die Gesamtgenehmigung für den Verkehr auf der Strecke.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die HHE wie alle Privatbahnen auf dem Gebiet der DDR enteignet und von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Da der Güterverkehr nie die Auslastung erreichte, wurde 1962 der Abschnitt Gerbstedt - Friedeburg still gelegt. 13 Jahre später wurden die Gleise abgebaut.
Ähnlich erging es dem Teilstück zwischen Schochwitz und Heiligenthal. Hier wurde der Verkehr am 11. März 1968 eingestellt. Die Strecke zwischen Klaustor und Dölau wurde Teil der neuen S-Bahn-Strecke.

Danach gab es nur noch auf dem Teilstück zwischen Hettstedt und Heiligenthal Personenbeförderung. Und dieser sollte jetzt zum 31. Dezember 1997 beendet werden.

An einem sehr trüben und regnerischen Tag bin ich Ende November nach Gerbstedt gefahren um hier einige Erinnerungen fest zu halten. Dass dies noch vor der Entwicklung der digitalen Fotografie war, sieht man an den Fotos.

Einige Tage später stand dann in der Presse, dass der Verkehr noch bis zum Fahrbahnwechsel am 23. Mai 1998 weiter rollen sollte.

Inzwischen ist das alles Geschichte. An vielen Stellen in der Landschaft sieht man heute noch die ehemalige Trasse.
Auf dem ehemaligen Bahngelände in Schochwitz will sich jetzt ein Feldbahnverein etablieren. Das wäre dann ein Grund, mal wieder dort vorbei zu schauen.

  • Um diese Brücke ging es bei der Stilllegung
  • hochgeladen von Jürgen Schindler
  • Bild 7 / 10

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2 Kommentare

Auf der einen Seite wollen sie die CO2-Belastung senken, auf der anderen Seite machen sie die kleinen Bahnen kaputt.
Wieder eine Logik der Politik der keiner folgen kann.

Stimmt, manche Entscheidung der "Kopfgesteuerten" ist nicht nachvollziehbar.

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