Köstritzer-Liga Thüringen: Die halbe Liga steckt im Abstiegskampf, Spielabsagen und der 1. FC Gera 03 drücken der Thüringenliga ihren Stempel auf

Spielabsagen prägen den Fußball im Dezember 2010 in Thüringen. Allein am 17. Spieltag der Saison 2010/2011 in der höchsten Spielklasse des Bundeslandes, der Köstritzer-Liga Thüringen wurden alle angesetzten Begegnungen verlegt. Spielabsagen drücken der Liga ihren Stempel auf, genauso wie Tabellenführer 1. FC Gera 03.

Lediglich vier Teams haben überhaupt schon 15 Partien hinter sich gebracht. Der SV Motor Altenburg hat dabei als einzige Mannschaft eine positive Siegbilanz. Sieben gewonnenen Spielen stehen drei Niederlagen gegenüber. Der FSV Wacker Nordhausen führt dagegen das Feld der abstiegsbedrohten Teams an – als Tabellenachter von 17 Teams mit mageren 16 Punkten auf dem Konto, aber einer positiven Tordifferenz. Nur vier Punkte weniger hat der VfB Pößneck. Damit steht das Team von Trainer Faruk Hujdurovic auf einem Abstiegsplatz. Kein Wunder, schließlich geht von der Abteilung Attacke des VfB Pößneck kaum Gefahr aus. Gerade einmal ein Dutzend Tore haben die Spieler in 15 Partien geschossen. Hujdurovic war während seiner Zeit als Bundesliga-Profi ja auch Abwehrspieler. Und die Defensivleistung der Pößnecker ist bei 28 Gegentoren auch in Ordnung, durchaus im Mittelmaß der Liga anzusiedeln.

15 Punkte aus 15 Spielen hat der SC Leinfelde 1912 bislang gesammelt und steckt damit genau wie die halbe Liga im Abstiegskampf. Ganz anders schaut es beim SC 1903 Weimar aus. Die Kicker aus der Goethe-Stadt durften erst zwölf Mal in dieser Hinrunde auflaufen. Dabei holten sie 18 Zähler und fungieren als Bindeglied zwischen dem oberen Tabellendrittel und dem Rest der Liga. Einen Platz weiter oben, auf Rang sechs, befindet sich die BSG Wismut Gera. Die Wismut-Truppe hat nach 14 absolvierten Spielen allerdings schon 25 Punkte eingeheimst. „Platz sechs mit 25 Punkten liegt über unseren Erwartungen“, zog Trainer Udo Korn kürzlich sein Fazit zur Winterpause. Dabei hat sein Team das sehnsüchtig erwartete Stadtderby gegen Tabellenführer 1. FC Gera 03 witterungsbedingt noch nicht ausgetragen.

Der Tabellenführer zieht an der Spitze mutterseelenallein seine Kreise. 38 Punkte stehen beim 1. FC Gera 03 nach 14 Spieltagen zu Buche. Das geht nur, wenn eine Mannschaft kein Spiel verliert und bei zwölf Siegen zwei Mal unentschieden spielt. Trainer Jörg Schwinkendorf hat seine Jungs stark eingestellt. Vorne schießen Carlos Martines Marques Pereira (14) und Danny Moses (12) munter Tore. Insgesamt 46 Versuche landeten im Netz. Beide Stürmer haben gute Chancen auf die Torjägerkanone, sofern Martin Gimpel vom SV Borsch (17) den Kasten in der Rückrunde seltener trifft. Hinten lässt der Abwehrriegel des 1. FC Gera 03 quasi nichts zu. Erst acht Bälle kamen an Keeper Martin Dolecek vorbei.

Torjägerkanone, Aufstieg in die Regionalliga, Abwehrbollwerk – das sind Ziele und Faktoren, von denen Schlusslicht SG Zeulenroda/Triebes (13 Spiele, 13 Tore, 40 Gegentore, 7 Punkte) und der SV BW 90 Neustadt/Orla (14 Spiele, 18 Tore, 42 Gegentore, 8 Punkte) nur träumen können. Es riecht nach Abstieg. Das bittere daran: Momentan können sie weder in Neustadt/Orla noch in Zeulenroda/Triebes aktiv dagegen ankämpfen. Denn solange der Schnee in den Stadien meterhoch liegt, pfeifen die Schiedsrichter in der Thüringenliga kein Spiel an. Da bleibt den Kellerkindern nur die Flucht ins Training, Taktiktafeln vorausgesetzt.