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LKW-Unfall mit austretendem Gefahrstoff (Großübung zwischen Northen und Lenthe)

Zunächst sah alles noch ganz harmlos aus, als am vergangenen Sonntagmorgen um 8.00 Uhr die Ortsfeuerwehr Northen wegen einer Ölspur zum Sportheim Northen-Lenthe gerufen wurde. Sie fanden allerdings einen LKW-Unfall vor, bei dem eine unbekannte Flüssigkeit unter Dampfbildung aus einem Behälter auf der Ladefläche austrat. Die gemäß der so genannten „GAMS-Regel“ von Gruppenführer Andreas Klintworth eingeleiteten Maßnahmen bestanden aus „Gefahr erkennen“, Absperren, Menschenleben retten und Spezialkräfte anfordern. Da der unter Atemschutz vorgehende Angriffstrupp anhand der Kennzeichnung durch einen Gefahrzettel feststellte, dass es sich um eine ätzende Flüssigkeit handelte, reichte die normale Einsatzkleidung zum Eigenschutz für die Rettung des Fahrers nicht aus. Dafür und für die Identifikation des Stoffes und die weiteren Maßnahmen des Auffangens, Abdichtens und Umpumpen des Gefahrstoffes wurde die Gefahrgutgruppe Gehrden angefordert.

Daraufhin rückten die Ortsfeuerwehren Gehrden, Ditterke, Everloh und Leveste an. Geschützt durch Chemieschutzanzüge (CSA) und unter Atemschutzgeräten ging ein Trupp von drei Einsatzkräften zur Menschenrettung vor und stellte eine Auffangwanne unter den auslaufenden Behälter. Die weitere Erkundung ergab, dass noch sechs Personen im und um das Gebäude vermisst wurden. Zum Suchen und retten wurden drei Trupps von je zwei Kameraden unter Atemschutz eingesetzt. Aus den Ladepapieren des LKW ergab sich schließlich, dass es sich bei dem austretenden Stoff um Benzoylchlorid handelte, der bei Berührung ätzende Wirkung hat, brennbar und im Dampfzustand explosiv ist. Die weiteren Tätigkeiten des Auffangens, Abdichtens und Umpumpens wurden in den vier Einsatzabschnitten CSA, Gerätebereitstellung, Menschenrettung und Dekontamination organisiert. Fiktiv wurde aufgrund der großen Anzahl an Verletzten der so genannte ManV 1 – Fall ausgelöst (Massenanfall von Verletzten), der durch den Einsatz von zwei Notärzten und einer ausreichenden Zahl von Rettungswagen der besonderen Situation in einer festgelegten Vorgehensweise Rechnung trägt. Ebenfalls nur angenommen wurde die Nachalarmierung des Messfahrzeuges aus Seelze, des Gerätewagens Atemschutz der Feuerwehrtechnischen Zentrale der Region sowie der Gefahrguteinheit der Feuerwehr Ronnenberg zur Ergänzung von Personal (insbesondere CSA-Träger) und Material. Durch einen Verkehrsunfall mit drei Verletzten, davon zwei eingeklemmt, verschärfte sich die Situation zusätzlich. Hierfür musste das Löschgruppenfahrzeug 16 (LF 16) der Ortsfeuerwehr Gehrden aus dem Gefahrguteinsatz abgezogen und die Ortsfeuerwehr Lenthe fiktiv nachalarmiert werden. Nach einer dreiviertel Stunde waren alle Personen gerettet und dem Rettungsdienst übergeben worden und nach insgesamt 1 ½ Stunden war das Übungsziel erreicht.

In der anschließenden Manöverkritik stellten der Sprecher der Gefahrgutgruppe Gehrden, Wilfried Hische aus Everloh, Gesamteinsatzleiter Peter-Albert Fricke (Gehrden) und die Beobachter aus Ronnenberg und Empelde fest, dass die in der Übung gestellten Aufgaben gut gelöst wurden. Kleinere Mängel in der Ausführung im Detail wurden besprochen und bieten Ansatzpunkte für die weitere Verbesserung der Ausbildung. Als Engpass erwies sich der Sprechfunkverkehr über die Handsprechfunkgeräte, da es aufgrund des Alters der Geräte hier zu Übertragungsproblemen kam. Hier ergibt sich für die Feuerwehr bei der weiteren Beschaffungsplanung Handlungsbedarf.

Die Gefahrgutübung fand diese Mal unter zahlreicher Beteiligung der Presse statt, so dass das Pressesprecherteam der Feuerwehr Gehrden die Gelegenheit nutzte, um das von der Regionsfeuerwehr als Empfehlung herausgegebene „Konzept für die Pressearbeit bei Einsätzen mit großem Medieninteresse“ ein erstes Mal in der Praxis anzuwenden. Es wurde mit dem Mehrzweckfahrzeug der Stadtfeuerwehr an der Zufahrt zum Spotheimgelände eine gut sichtbare Pressestelle eingerichtet. Armin Jeschonnek als Pressesprecher der Feuerwehr Gehrden stand in engem Kontakt zur Einsatzleitung und informierte die Medienvertreter in festgelegten zeitlichen Abständen über den jeweils Stand der Lage und der getroffenen Maßnahmen. Ihm zur Seite standen Christian Liecker und Günter Eilers, die die ständige Besetzung der Pressestelle sicherstellten und die Reporter bis an die Absperrgrenze begleiteten und die getroffenen Maßnahmen erklärten. Darüber hinaus unterstützte Alexander Bieber aus Lenthe durch Fotos für eigene Zwecke der Feuerwehr. Auch für die„Presseübung“ konnte abschließend ein positives Fazit gezogen werden.

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1 Kommentar

Hallo Alexander,

vielen Dank für die Einstellung des Beitrages. Prima Bilder.

Gruß

A.J.

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