myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Achtung,gefälschte Medikamente!

Am 08.08.2010 um 21:24:

Wer im Internet Medikamente kauft, muss vorsichtig sein, das ist mittlerweile bekannt. Doch nun wird das Patienten-Vertrauen weiter erschüttert: Auch in einigen normalen Apotheken werden illegale, gepanschte Medikamente verkauft

Nach Recherchen des NDR Wirtschafts- und Verbrauchermagazins „Markt“ sind bundesweit in rund 100 Apotheken gefälschte Medikamente verkauft worden. Mehrere Staatsanwaltschaften in Norddeutschland ermitteln, die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat bereits Anklage gegen einen Apotheker erhoben. Allein er soll Medikamente mit einem Volumen von 1,7 Millionen Euro zu Unrecht abgerechnet haben.

Früher ging es meist nur um Potenzmittel wie Viagra, doch heute wird fast alles illegal importiert und hergestellt: Antibiotika, Schmerzmittel oder Krebsmedikamente, berichtet der NDR. Apotheker kaufen illegal zu günstigen Preisen Wirkstoffe, die in Deutschland nicht zugelassen sind.

Mit diesen Wirkstoffen mischen sie dann individuell auf zum Beispiel Krebs-Patienten abgestimmte Lösungen an und rechnen diese zu den regulären Preisen mit den Krankenkassen ab.

Die illegalen Medikamente werden nicht mehr nur im Ausland produziert. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile illegale Werkstätten, die beispielsweise Antibiotika oder Schmerzmittel herstellen. Diese werden dann meist im Internet verkauft.

Vier Typen von Arznei-Fälschungen

1. Die perfekten Imitate. Von ihnen geht die geringste Gefahr aus. Sie enthalten die richtigen Wirkstoffe in der korrekten Dosierung. Doch das fehlende Know-how bei der Produktion und eine veränderte Zusammensetzung der Hilfsstoffe degradieren die Fälschungen bestenfalls zu minderwertigen Kopien.

2. Fälschungen mit zu wenig Wirkstoff. Das kann gerade bei Antibiotika fatale Folgen haben, denn durch die Unterdosierung reicht die Wirkung des Präparates nicht aus. Und: Die Erreger entwickeln möglicherweise Mechanismen, wie sie die Angriffe des Medikaments überleben, sie werden dadurch resistent. Eine zukünftige Therapie würde dann selbst mit dem hochdosierten Originalmedikament schlechter oder gar nicht mehr wirken.

3. Unwirksame Fälschungen. Statt des Wirkstoffes ist das Medikament mit Füll- und Farbsubstanzen versetzt. Zum Beispiel berichtete die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ einmal über angebliche Impfstoffe gegen Meningitis, die nur Wasser enthielten.

4. Fälschungen, die giftige Begleitstoffe oder nicht entfernte Lösungsmittel enthalten. 1990 beispielsweise wurden in Nigeria (Afrika) Hustensäfte entdeckt, in denen hochgiftige Lösungsmittel steckten. Mehr als 100 Kinder sollen damals daran ums Leben gekommen sein.

Wie erkenne ich ein gefälschtes Arzneimittel?

Als Laie meist gar nicht. Magdalene Linz von der Bundesapothekerkammer: „Eine gut gemachte Fälschung kann nur im Labor erkannt werden.“ Sie sollten aber skeptisch werden, wenn das Medikament anders wirkt oder die Packung anders aussieht als bisher. Das kann auf eine Fälschung hinweisen.

Welche Versand-Apotheken sind seriös?

Der Bundesverband Deutscher Versandapotheken vergibt ein Gütesiegel für Versandapotheken, das im Internet meist schon auf der Startseite des Anbieters erscheint. Außerdem können Verbraucher bei den Behörden der Bundesländer nachfragen, ob die Versandapotheke tatsächlich eine entsprechende Genehmigung hat. Zur Sicherheit kann auch die Apothekerkammer Auskunft geben, ob sich hinter einer Internetadresse eine richtige Apotheke verbirgt – und ob diese tatsächlich Medikamente verschicken darf.

Worauf muss ich bei der Bestellung achten?

Zuerst sollten Sie checken, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt. Denn Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge sind 50 Prozent der online gekauften Medikamente gefälscht. Manfred Schubert-Zsilavecz von der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG): „Kunden sollten prüfen, ob es auf der Anbieter-Webseite ein vollständiges Impressum gibt und ob eine Telefonnummer für Rückfragen genannt wird.“

Seriöse Anbieter verzichten außerdem auf aggressive Werbung und fordern bei rezeptpflichtigen Medikamenten tatsächlich auch die Rezepte ein.

TV-Hinweis: Den ganzen Bericht zum Medikamenten-Betrug sehen Sie in „Markt“ am Montag, 9. August um 20.15 Uhr auf NDR

Quelle

http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2010/0...

Weitere Beiträge zu den Themen

PlagiateBetrugSkandalGesundheitsrisikoMedikamenteVerbraucherinformation

7 Kommentare

Wie ich heute gehört habe, braucht man nicht mehr ins Internet zu gehen - die gibt`s jetzt auch schon beim Apotheker.

Da muß man ja nach der Medikamenten Einnahme in sich hineinhorchen ob noch alles stimmt,ist ja furchtbar.

Da geht doch wieder einiges durcheinander. (BLÖD-Zeitung eben.)

> Mit diesen Wirkstoffen mischen sie dann individuell auf zum Beispiel Krebs-Patienten abgestimmte Lösungen an.

Apotheker mischen kaum noch etwas an, schon garnicht Krebs- oder sonstige hochwirksame Medikamente.
In meiner Apotheke habe ich noch keine Blister-Füllmaschine gesehen, und da komme ich auch in die Hinterzimmer, da mit der Apothekerin befreundet.

Klar gibt es auch unter den Apothekern schwarze Schafe. Sie werden von den Krankenkassen dazu verdonnert, das billigste Präparat abzugeben. Da liegt es nahe, sich illegaler Besorgungswege zu bedienen.

Das ist aber ein politisches Problem. Solange in D jeder Pharma-Hersteller seine Preise diktieren kann, solange wird der Einzelhandel versuchen, möglichst profitabel einzukaufen.

Ich für mein Teil habe vollstes Vertrauen zu meiner Apotheke. Da ich auch regelmäßig Tabletten nehmen muss, würde ich niemals zu einer Internet-Apotheke wechseln. Zu oft ist es mir schon passiert, dass mein Arzt in Urlaub war und ich dringend ein Rezept gebraucht hätte.
Meine Apotheke um die Ecke lässt mich dann nicht im Stich. Da kann ich das Rezept nachreichen.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

VereinBerenbosteler SchützenvereinVolkstrauertag 2024SportFriedhofskapelle Berenbostel

Meistgelesene Beiträge