Die Mücke
Ein langer anstrengender Tag geht zu Ende, nach einem Glas Rotwein liege ich endlich in meinem Bett. Bin gerade dabei in den wohlverdienten Schlaf zu sinken – als ich erst ganz leise und dann immer eindringlicher dieses gemeine Surren vernehme. Tsssssss…… eigentlich bin ich so müde, dass es mir egal ist, lass den Blutsauger doch saugen, mir doch egal, will jetzt nichts hören und sehen. Tsssssss…. jetzt höre ich es genau, es kommt immer näher, ist jetzt direkt an meinem linken Ohr, verdammt wo ist das Biest? Aber bevor ich es erwische landet es bereits einen Volltreffer. Mist. Während ich noch überlege ob das fliegende Ungeheuer jetzt einen Schwips von meinem rotweingetränktem Blut bekommt, krieche ich aus dem Bett. Licht an und suchen. Da fällt mir auf, dass ein Fenster komplett offen steht, ich eile schnell hin um es zu schließen, wir wollen doch nicht noch mehr von den Plagegeistern anlocken, dabei stoße ich mit meinem großen Zeh gegen eine Hantel die, warum auch immer, mitten im Schlafzimmer auf dem Boden liegt. Ein wirklich heftiger Schmerz zieht gerade vom großen Zeh bis in die Haarwurzeln, als ich sie erblicke: Da sitzt der Parasit, an der Wand und rührt sich nicht, also schnell drauf hauen damit Ruhe ist. Aber womit? Warum liegt hier eigentlich nichts was sich als tödliche Waffe gegen Blutsauger nützlich machen könnte? Und warum schläft der Mann neben mir wie ein Bär und bemerkt nichts, aber auch rein gar nichts? Es sollen ja nur die weiblichen Mücken wirklich stechen – aber warum dann mich? Sollten wir Lebewesen weiblichen Geschlechts nicht zusammen halten? Das interessiert die weibliche Mücke an der Wand nicht im Geringsten, sie schwirrt weiter, setzt sich auf den Lampenschirm eines skandinavischen Möbelhauses, ich lange zu, mit einer Kerze (aus dem gleichen Möbelhaus).
Ich muss feststellen, dass Kerzen gänzlich ungeeignet sind um Mücken zu erlegen. Dank des Knalles ist auch mein männlicher Bettnachbar wach. Sieht mich kurz an, schnappt mit einer Hand nach dem Blutsauger und zerdrückt es in der Hand. „Ist jetzt endlich Ruhe?“ brummt er noch bevor er sich auf die Seite dreht und sofort wieder in Tiefschlaf fällt.
Ich bin fassungslos angesichts dieser Ungerechtigkeit. Aber egal wie, ich humpele mit meinem dicken Zeh zu meinem Bett, krieche hinein und will nur noch schlafen. Alles ist ruhig, bis auf ein leises, noch weit entferntes Summen: Tsssssss……
Vielen Dank Ihr Lieben :) dem Zeh geht es schon wieder ganz gut, habe aber mindestens 8 Mückenstiche, das Mistvieh....
@Jürgen: Da könntest du Recht haben, dann hätte ich sicher GAR NICHTS bemerkt :)