Planetencenter Garbsen: AG 60+ befragt geschäftsleute des centers
Am vergangenen freitag, dem 08.08.08, haben mitglieder der sozialdemokratischen arbeitsgemeinschaft "60plus" geschäftsleute des Garbsener Planentencenters zu deren kenntnissen und meinungen um den fortbestand des centers befragt.
Durchgängige meinung ist: Das center muss bleiben !
Und: "Wir wollen in diesem einkaufszentrum bleiben !"
In den gesprächen mit den geschäftsleuten sind aber auch kritische töne zum derzeitigen betreiber des centrums laut geworden. So finden sich diejenigen geschäfte, die in containern untergebracht worden sind, ausgegrenzt. Sie gehören nicht mehr zum Planetencentrum und werden nicht mehr vom centermanagement informiert, geschweige denn betreut.
Und genau diese kritik ist auch von den "insidern" zu hören: Informationen vom betreiber gibt es nicht, will man die stereotype aussage "Wir werden das centrum halten und instand setzen." nicht dazu rechnen. Klare auskünfte über den fortbestand des centers sind nicht zu erhalten, nicht einmal eine terminansage, wann denn umbaumaßnahmen beginnen sollen.
"Wenn nicht in den nächsten wochen etwas konkretes passiert, verlieren wir weitere kundschaft." Mit diesem hinweis auf die geringer gewordene sogen. frequentierung des centers, deutlich sichtbar in dem verbliebenen durchgang, erwarten die geschäftsleute nun dringend den beginn von umbaumaßnahmen.
Die teilnehmerInnen der "AG 60plus" sehen sich mit dieser forderung nach unverzüglich einsetzenden maßnahmen einig mit den geschäftsleuten des planetencenters.
Das Planetencenter hat lange Zeit die Funktion einer Einzelhandelszone der Stadt Garbsen eingenommen, in anderen Städten wie z.B. Hannover oder Hildesheim wird diese Funktion nicht durch ein Einkaufszentrum, sondern durch Fußgängerzonen mit Einzelhandelsbesatz (z.B. Georgsstr., Bahnhofsstr. etc.) in der City übernommen. Trotz des desaströsen Vermietungsstandes funktionieren noch Teile des Planetencenters, was m.E. ausschließlich der über jahrzehnte gewachsenen Akzeptanz des Standortes zu verdanken ist. Der Stadt Garbsen sind für die Mißstände keine Vorwürfe zu machen, da gerade der amtierende Bürgermeister sich anfangs stark für das Planetencenter eingesetzt hat. Wäre Eigentümer des alten Bauabschnitts der NI-Fonds geblieben und hätte Karstadt keine Schieflage erlitten, dann wäre der alte Bauteil ohne Zweifel erneuert worden. Um zu einer fairen Bewertung zu gelangen, darf man nicht alles glauben, was die jetzigen Eigentümer über einige Medien verbreiten. Betrachtet man andere der zahlreichen Einzelhandelsimmobilien der Eigentümer im Bundesgebiet oder die aktuelle Situation bei Hertie (alles ein Unternehmenskonglomerat), dann kommt man zu dem Ergebnis, dass viel versprochen und wenig umgesetzt wurde.
Deshalb ist es einfach sehr bedauerlich, dass eine für die Stadt Garbsen wichtige Liegenschaft in die Hände des falschen Eigentümers gelangt ist.
Um abschließend eines der absurdesten Legenden zu widerlegen, ist folgendes anzumerken:
Der neue Entwurf der Stadt, der eine Verringerung der Einzelhandelsfläche im Planetencenter vorsieht und hier zusätzlich Wohnen integrieren will, ist für den Standort Planetencenter für dessen Nachhaltigkeit definitiv von Nachteil.. In diesem Zusammenhang ist auch eine Veränderungssperre schlecht. Wenn dann der B-Plan kein MK-Gebiet ausweist, gelten zu dem die im B-Plan festgehaltenen Sortimentsobergrenzen. Trotzdem könnte der Eigentümer bei einer Sanierung des Bestandes und Einhaltung der Sortimentsobergrenzen, das komplette Planetencenter in der selben Form sanieren und vermieten, nur abreißen und den Baukörper verändern ging nicht. Der NI-Fonds hatte im übrigen mehr als genug Mietinteressenten, für seinen Anteil nach Umbau gehabt. Seltsam, dass der neue Gesamteigentümer diese vorliegende Baugenehmigung hat verfallen lassen und später keine Sanierung im Bestand hat vornehmen lassen.
Stattdessen wurden Anfragen der Stadt an den Eigentümer von Düsseldorf nach London und London nach Düsseldorf verschoben und es wurden über die Medien vollmundige Versprechungen und Anschuldigungen gemacht. Umso bedauerlicher, dass sich einige von den Eigentümern haben instrumentalisieren lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Samy El-Bayady
(samy.el-bayady@gmx.de)