geschichts- und erinnerungstafel: kriegsgefangene in Osterwald
Aus dem text der tafel zum kriegsgefangenenlager:
Im lager Osterwald-Meyenfeld "...lebten ab dem sommer 1915 1200 kriegs- und zivilgefangene des ersten weltkriegs. ...
Bereits 1914 gab es im deutschen kaiserreich 430.000 kriegsgefangene, bei kriegsende 1918 waren es ca. 2,5 millionen. Mehr als die hälfte von ihnen stammte aus Russland, die übrigen aus Frankreich, Großbritannien, Belgien und sieben weiteren ländern. ...
Die soldaten wurden gefangen genommen, um sie am weiteren kampf zu hindern. Außerdem waren sie wichtig für die heimische wirtschaft, denn mehr als 13 mio. deutsche männer waren im krieg und fehlten als arbeitskräfte. ...
Zunächst wurden die gefangenen beim wegebau, der trockenlegung von mooren und der räumung von entwässerungsgräben eingesetzt, bald aber wurde wegen mangelnder eigener arbeitskräfte die landwirtschaft zum haupteinsatzgebiet. Landwirte aus der näheren umgebung holten täglich ihre gefangenen ab und brachten sie zurück, teils lebten die gefangenenn aber auch bei ihnen. ...
Im april 1915 pachtete die kreisverwaltung Neustadt a.R. die frühere Schlemmsche ziegelei zwischen Osterwald OE und Meyenfeld. Vorhandene gebäude wurden umgebaut und baracken sowie sanitäre anlagen für ca. 1200 gefangene ( nur mannschaften ) errichtet. Es entstanden fünf wohnbaracken, eine krankenbaracke und eine küche, dazu ein wachgebäude. Im früheren trockenschuppen wurden handwerkerräume und die wäscherei eingerichtet.
Das lager war mit einem doppelten zaun mit zwei wachtürmen umgeben. ...
Im juli 1915 eröffnete das "zweiggefangenenlager Osterwald.Meyenfeld", ein außenlager des stammlagers Holzminden. Etwa ein jahr nach kriegsende wurden das inventar versteigert und die gebäude abgerissen."
"Die geschichts- und erinnerungstafeln entstanden im rahmen eines schulprojektes der IGS Garbsen durch den 12. jahrgang 2010/2011 in kooperation mit dem stadtarchiv Garbsen und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfüsorge e.v."
Auf dem Osterwalder friedhof in der Robert-Koch-straße sind drei gräbergruppen durch pflegemaßnahmen der IGS-schülerinnen und -schüler aus einer jahrzehntelangen anonymität herausgeholt worden. Hierbei handelt es sich einmal um gräber von kriegsgefangenen aus dem lager, aber auch um einige aus dem zweiten weltkrieg. Informationstafeln geben ausführliche hinweise.
Danke für den informativen Bericht Hans-Werner.
Gruß Fred