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Nicht der platte Alltag, sondern der Alltag auf Platt

Im Winterhalbjahr, wenn die Sonne früher unter den Horizont sinkt, wenn es draußen zu kalt zum Baden geworden ist und die Arbeit im Garten erst einmal eingestellt werden muss, dann ist es Zeit zum Reden, zum Klönen, zum Austausch von Gedanken und Meinungen, zum Erzählen von Erlebtem, Gesehenem, Gehörtem.

Dann zumindest treffen sich in Stelingen, in der Gaststätte Sporthof, die, die sich gerne auf Plattdeutsch, wissenschaftlich korrekt Niederdeutsch, unterhalten und austauschen.

Hätten nicht Sie, liebe Leser, auch Interesse daran? Sie sprechen noch etwas Platt? Dann wären Sie eine Bereicherung der „Szene“. Und es ist egal, welches Platt Sie sprechen. Alles geht.

Das nächste Treffen ist am Donnerstag, d. 25. Januar 2018, um 19.30 Uhr.

Beim letzten Treffen im November 2017 standen natürlich die aktuellen eigenen Erlebnisse auf der „Agenda“, Kurzgeschichten aus Büchern, wie sie aus der Rundfunkserie „Hör mol´n beten to“ bekannt sind, weihnachtliche Gedichte und eigene Texte.

Dazu gesellten sich aber zwei aktuelle Themen. Herr R. Pietzowsky hatte kurz zuvor mit den „Feuerwehr-Senioren“ dem Obergut Lenthe und dem dortigen relativ neuen Werner-von-Siemens-Museum einen Besuch abgestattet. Darüber war in der Presse berichtet worden, aber Herr Pietzowsky wusste darüber hinaus noch Vieles mehr zu berichten, über Werner von Siemens und seinen Werdegang und auch über die Geschichte der beiden Lenther Gutshöfe, dem Ober- und dem Untergut. Dafür hatte er noch einmal intensiv recherchiert, um zu dem selbst Erlebten weitere Hintergründe aufzuzeigen.

Un all dat up Platt. Dat wör glieks noch´n gautes Stück interessanter. Nen Vertellsel över Geschichte ut´n Calenberger Land.

Herr Horst Domanetzki hatte zuvor einen „Kurzauftritt“ in einem Artikel der HAZ zum Thema Flucht. Weil er Teilnehmer der Platt-Runde ist, wurde er gebeten, doch noch einmal etwas ausführlicher über den sicherlich für ein Kind besonders traumatischen Moment zu berichten, als die Familie ausgewiesen wurde und den Weg in eine ungewisse Zukunft nach Westen antreten musste. Herr Domanetzki erzählte davon auf Platt, das er später hier als Jugendlicher erlernte.

Beide Beiträge zeigten, dass Plattdeutsch mehr ist, als nur eine Möglichkeit, olle Kamellen, Dönekens und lustige Geschichten zu erzählen. Einmal mehr wurde deutlich, dass das Niederdeutsche eine eigenständige Sprache ist, mit allen Möglichkeiten vom täglichen Leben, vom Alltag, zu erzählen. Vom ernsten und – natürlich – dem fröhlichen Geschehen und lustigen Erlebnissen.

Eben, der Alltag auf Platt. Oder Niederdeutsch.Op Platt: Nedderdüütsch.

Am Donnerstag, d. 25. Jan. 2018 um 19.30 heißt es dann wieder:
Segg dat op Platt!

Herzlich Willkommen.

Jürgen B. Hartig

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