myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Mein Besuch bei der Morgan Motor Company / GB

  • Der Haupteingang
  • hochgeladen von W L

Zugegeben, mein Besuch liegt schon eine Weile zurück, es war in einem Sommer vor nunmehr fast 40 Jahren (1984), wiederholt dazu ein weiterer Besuch ein Jahr später. Damals bin ich mit meinem Triumph TR (Baujahr 1969) in dessen "Heimat" gereist, um an einem Europa-Treffen in der Nähe von Malvern in Worcestershire teilzunehmen.
Dabei lag es sozusagen direkt auf der Hand diese Fabrik zu besichtigen, in der Autos, besser: Roadster in bester alter britischer Handwerks-Tradition gebaut wurden und werden, was unsereinen nur in totales Erstaunen versetzen konnte. Zumal die Art und Weise, wie man vor ca. 100 Jahren Fahrzeuge baute dort heute noch so gut wie aktuell zu sein scheint. Trotz mancher kleiner Ungereimtheiten bei den fertigen Produkten, die an sich erstmal vor Kundenauslieferung meist der Nachbesserung bedurften, rüttelte das nie an der Beliebtheit der "Moggies" unter der erstaunlich großen und zähen Fangemeinde. Lieferzeiten von zwei Jahren waren und sind keine Seltenheit, evtl. muss man sich noch länger in Geduld fassen, da die Fertigungskapazitäten eher überschaubar sind.

Nun zu meinem seinerzeitigem Besuch, der aus Erinnerung heraus hier niedergeschrieben wird und sich nicht mit aktuellen Erfahrungen neueren Datums vergleichen kann.
Nach unserem zuerst zögerlichem Eintritt durch das Hauptportal, dessen Tür einfach offen stand, befanden wir uns auch schon, etwas verschüchtert, mitten in einem kleinen Büro wieder, was aus ca. drei bis vier Schreibtischen und den dahinter arbeitenden Angestellten bestand, offensichtlich der gesamte administrative Part des Unternehmens.
Höflich stellten wir unsere neugierige Frage nach einer evtl. Werksbesichtigung. Die Antwort erfolgte prompt und freundlich, an sich very british: Natürlich, gar kein Problem. Man deutete für uns auf eine weitere Tür, durch die wir direkt in die Fabrikhallen kommen und merkte nur an, das sich jeweils auf der gleichen Höhe in den Hallen die Türen zu den weiteren Fertigungsräumen befinden und wir uns, dadurch ja bestens orientiert, durch das Werk bewegen können.
Also keinerlei Begleitung, keine Frage oder Hinweise auf Sicherheit oder sonstwas, wir waren völlig auf uns selbst gestellt und konnten tun und lassen, was und wie wir es wollten.
Auch in den Werkshallen war man unter den Mitarbeitern wohl Besuche dieser Art gewöhnt, man grüßte immer wieder, wie Briten nun mal höflich sind, immer freundlich
und kümmerte sich nicht weiter um uns, egal, wem wir über die Schulter schauten und bei seiner Arbeit beobachteten. Kreuz und quer liefen wir durch die teilweise für uns anfangs etwas schwer zu durchschauende Fertigung und stellten mit Erstaunen fest - obwohl wir es vorab schon erfahren hatten, dass hier selbst noch die eigenen Felgen und Achsen gefertigt wurden. Es kam uns vor wie eine kleine Zeitreise in diesen älteren Hallen zu Besuch zu sein.
Eine höflich vorgebrachte Frage eines Mitarbeiters aus der Lackierei unterbrach unsere Träumerei. Er bat uns einen von uns abgestellten Wagen hinter der Lackierkabine doch bitte ein wenig weiter zu fahren, da er jetzt mit dem Lackieren eines Fahrzeuges beginnen möchte und dafür einen riesigen Absaugpropeller in Gang setzen muss, der, in der Aussenwand installiert, die Lacknebelschwaden direkt nach draußen bläst und evtl. dahinter liegende Gegenstände "umfärben" könnte. Zuerst dachten wir natürlich an einen (typisch englischen Humor)Scherz, konnten aber später das Lackiererteam durch eine Scheibe bei ihrer Arbeit beobachten und trauten dabei eigentlich unseren Augen nicht, dachte man doch zugleich an zeitgemäße Fertigungsmethoden etwas anderer Art auf dem Kontinent...
Alles in allem war es ein einmaliges Erlebnis diese Morgan Motor Company besichtigen zu können.

Meinen Berichten wollte man zu hause in Freundeskreisen, die aus vielen Oldtimerliebhabern bestand, eigentlich nicht so wirklich Glauben schenken. Das gipfelte darin, dass wir ein Jahr später in einem Tross von insgesamt fünf Fahrzeugen - alle natürlich standesgemäß "Made in Britain" und älteren Datums, aber bestens überholt und restauriert - anlässlich eines Markentreffens wieder einmal auf die Insel übersetzten
und ich den staunenden Herrschaften eine Werksbesichtigung bei Morgan bieten konnte. Natürlich wurde noch tagelang von diesem beeindruckendem Besuch gesprochen und ich kann mich noch heute über manches erstaunte Gesicht meiner Mitfahrer erinnernd amüsieren, was damals fast ungläubig, mit großen Augen und offenen Mündern, durch diese Werkshallen lief.

---

NACHTRAG (nach heute erhaltenen News)

Nearly nothing has changed ;-)

Wie erwartet, scheint sich in den letzten 30 Jahren nicht viel bei der Produktion dieser Fahrzeuggattung geändert zu haben.

Interessanter Kurzfilm über die Morgan Motor Company Ltd.

Siehe hier:
http://www.classicdriver.com/de/article/autos/maki...

  • Der Haupteingang
  • hochgeladen von W L
  • Bild 1 / 17
  • Blick auf die Werkshallen der Morgan Motor Company
  • hochgeladen von W L
  • Bild 2 / 17
  • Fertigung der Armaturenbretter aus Holz
  • hochgeladen von W L
  • Bild 3 / 17
  • Bilder aus der Produktion
  • hochgeladen von W L
  • Bild 4 / 17
  • Zusammengebaute Motor- und Getriebeinheiten und Achsen. Man beachte die rechts hinter den Böcken liegenden Hinterachs-Elemente, bestückt mit Blattfedern (!)
  • hochgeladen von W L
  • Bild 5 / 17
  • Ein echter Morgan besitzt eine Holzkarosse, auf der einzelnen Bleche angepasst werden...In Hintergrund sind die "Rohlinge" zu erkennen.
  • hochgeladen von W L
  • Bild 6 / 17
  • hier werden Radnaben gedreht.
  • hochgeladen von W L
  • Bild 7 / 17
  • Eine Rohkarosse in verschiedenen Fertigungsstadien als Anschauungsobjekt.
  • hochgeladen von W L
  • Bild 8 / 17
  • Rohkarosse eines Morgans 4/4, ein Viersitzer.
  • hochgeladen von W L
  • Bild 9 / 17
  • Vorbereitung einer Karosserie zur Lackierung (schleifen und entfetten).
  • hochgeladen von W L
  • Bild 10 / 17
  • Das fertige Produkt, ein Morgan plus 8
  • hochgeladen von W L
  • Bild 11 / 17
  • Musterfahrzeug
  • hochgeladen von W L
  • Bild 12 / 17
  • Kundenfahrzeug
  • hochgeladen von W L
  • Bild 13 / 17
  • Bilde aus dem kleinen Showroom
  • hochgeladen von W L
  • Bild 14 / 17
  • Ein Morgan Threewheeler (Dreirad), der übrigens aktuell wieder, natürlich modifiziert, aufgelegt wurde.
  • hochgeladen von W L
  • Bild 15 / 17
  • Uns begleitende Freunde auf der Rückfahrt durch wunderschöne Landschaften Englands.
  • hochgeladen von W L
  • Bild 16 / 17
  • Tja, und das war seinerzeit mein schönstes Stück. Aufgenommen bei einem Ausflug in die Dolomiten auf dem Passo Pordoj.
  • hochgeladen von W L
  • Bild 17 / 17

Weitere Beiträge zu den Themen

OldtimerRoadsterEngland und WalesEnglandMorganGroß Britannien

1 Kommentar

Klasse Beitrag. Erinnert mich an die guten alten Zeiten in denen mich ein Freund öfters mal in seinem roten Morgan mitgenommen hat.

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

VereinSportFreizeit

Meistgelesene Beiträge