Legislatives theater - was ist das ?
Menschen sind verschieden - rechte nicht !
I N K L U S I O N
Theater: Kennt man. Bühne, schauspielerinnen oben, zuschauerinnen in eng gestellten stuhlreihen davor. Ein stück, oft in mehreren akten, pause zum sektschlürfen. Schlussakt, beifall, artiges verbeugen der schauspielerInnen. Theater abgehakt.
Altes Magazin in Hannover: bühne unten, zuschauerInnen tribünenartig oben.
Die schauspielerInnen ein merkwürdiges grüppchen: Einer blind, einer körperbehindert, zwei "normale" spielerInnen, alle in straßenkleidung, dazu zwei moderatoren.
Das stück: Szenen aus dem alltäglichen leben behinderter menschen.
Grundschule, vater mit autistischem kind stellt unbequeme fragen, die gluckenmami, die befürchtet, dass ihr kind durch die rücksichtnahme auf das behinderte kind nicht genug lernt, um den besuch des gymnasiums zu schaffen, die überforderte grundschullehrerin, die sich zwar alle mühe gibt, aber mit den schwierigkeiten, inklusiven unterricht zu gestalten, nicht klar kommt.
Die chefin, die sich wider besseren wissens von einer mitarbeiterin überreden lässt, einen dringend benötigten hochqualifizierten stellenbewerber nicht einzustellen, weil dieser behindert ist.
Aufgelockert durch klavier, guitarre und gesang. Und: Die beiden moderatoren wandern durchs publikum, erbitten antworten, stellungnahmen, erlebnisse, holen zuschauerInnen auf die bühne, um sie die gezeigten szenen durch ihre reaktionen verändert spielen zu lassen.
Erkenntnis: Legislatives theater versucht, gesetzliche vorgaben, wie z.b die UN-behindertenrechtskonvention, gültig in Deutschland seit 2008, mit den mitteln des theaters darzustellen.
Natürlich gibt es beifall, merkwürdig verhalten. Nachdenklich.
Fazit: Der Friedrich-Ebert-Stiftung Hannover ist zu danken für diesen theaterabend.
weitere informationen:
http://www.legislatives-theater.de/
Die gruppe kostet relativ viel geld, auch wenn´s gut investiert ist.