Region Hannover: Der Cloverleaves Square Dance Club bietet Tage der offenen Tür zum Kennenlernen
Nicht nur Cowgirls und Cowboys tanzen Square Dance!
Tanzen ist eine uralte Geschichte. Schon immer haben sich die Menschen zu Musik, zumindest aber zu rhythmischer Untermalung, zum Beispiel Trommeln, bewegt. Es gab schon immer kultische Tänze, Kriegstänze, Fruchtbarkeitstänze und Tänze, um die Götter zu bewegen, es regnen zu lassen. Tanzen, das Allzweckmittel.
Tanzen liegt uns sozusagen in den Genen.
Als unsere Altvorderen sich aus vielerlei Gründen gezwungen sahen auszuwandern, nahmen sie nicht nur die Hoffnung auf ein besseres Leben mit in das Land ihrer Zukunft, nicht nur einen Koffer voller Habseligkeiten, ein paar Fotos und die Familienbibel, das was sie tragen konnten. Sie nahmen auch Erinnerungen mit und Dinge, die sich leicht transportieren ließen. Dazu gehörten Lieder und Gedichte, die man auswendig konnte und letztlich auch die alten Tänze der Heimat.
Diese Tänze erwiesen sich als wichtiges „Bindemittel“. Menschen, die in die USA ausgewandert waren, kamen in ein weites Land, in dem noch heute die Farmen oft weit auseinander liegen. Wollte man seinen Nachbarn treffen, brauchte es eines Anlasses. Da war beispielsweise der Kirchgang, zu dem man sich traf und häufig dann auch gemeinsam aß – und auch tanzte. Ein freundliches Miteinander. Tanzen als soziales Bindemittel eben. Wer tanzt, streitet sich nicht – es sei denn um ein besonders hübsches Mädchen. Das dann aber mit gebotener Ritterlichkeit.
Wenn Farmer, Rancher und Cowboys zusammen kamen, vielleicht zum Barn Dance in einer großen Scheune und dann die Musik mit Fiedel, Banjo, Piano oder Akkordeon und Gitarre aufspielte, ging die Post ab. Man vergaß die mühevolle Arbeit der Woche für ein paar Stunden, schloss neue Kontakte und Freundschaften oder erneuerte sie, und sicherlich sprang dabei auch so mancher Bund fürs Leben heraus.
Was tanzten die Menschen bei solchen Treffen? Nun, ganz bestimmt die Tänze, die sie aus der alten Heimat mitgebracht hatten. Das waren recht unterschiedliche Tänze, die man da lernen musste. Vorrangig englische, deutsche, schottische und irische Tänze, aber auch Tänze aus Skandinavien, wo ja viele Auswanderer herkamen. Je nach Landesteil herrschten französische und spanische Elemente vor.
Das brachte natürlich gewisse Probleme mit sich. Sollte man die alle auswendig lernen? Das wäre nicht sehr erfolgreich gewesen, bei der Vielzahl der Nationalitäten, die in den Weiten der Wälder und Prärien zusammen kamen.
Man ging pragmatisch vor und entwickelte eine einfache Lösung: Den Caller. Den Ansager, der allen Tänzern Schritte und Figuren beibrachte, die man den vielen „eingewanderten“ Volkstänzen entnahm und neu zu Tänzen zusammen fügte. Und der Caller sagte nun, während die Musik lustig vor sich hinspielte, ständig diese Figuren an.
Niemand musste viel auswendig lernen und konnte nach kurzer Zeit alles mittanzen.
Der Spaß für den Abend war gesichert.
Die meisten Tänze wurden mit vier Paaren im Quadrat getanzt. Quadrat heißt auf Englisch auch Square, wie Platz. Jeder hatte seinen Platz im Square. Und der Caller „scheuchte“ die Tänzer und Tänzerinnen nun mit den verschiedensten Figuren und lustigen Begleitsprüchen durch den Tanz. Durch den Square.
Square Tanz – Square Dance.
Das tanzen die „Cowgirls und Cowboys“ noch immer. Aber nicht nur in den USA. Nein, in Deutschland, England, Skandinavien, den Niederlanden, in Russland. Die Tänze der ehemaligen Auswanderer sind in ihre Heimat zurückgekehrt. Sozusagen als Re-Importe. In moderner Form. Schon längst sind es nicht nur die alten Lieder und Westernsongs, zu denen man sich bewegt. Nein, moderne Musikstücke aus der gesamten Musikszene, auch Pop und Rock, Musical und Dixieland ziehen magisch die Menschen auf den Tanzboden. Weltweit. Denn sogar in Japan und China und Australien tanzen Tanzpaare Square Dance.
Square Dance ist – wie die alten Volkstänze – ein Paartanz. Mit der ganzen „Erotik“, die Paartanz zwischen Frauen und Männern bietet, dem „Tändeln“, mit Zuvorkommendheit und Höflichkeit, mit freundlichem Lächeln.
Da Square Dance sich im Laufe der Jahrzehnte, bald sogar Jahrhunderte, weiter entwickelte, sind neue spannende und interessante Figuren hinzu gekommen. Square Dance ist dynamisch. Square Dance ist musikalischer Sport. Er fordert und fördert die Fitness, auch die geistige, weil man ja ständig einem Ansager, dem Caller, zuhören muss, letztlich aber tanzt. Eine stetige Anspannung und Entspannung. Square Dance ist geradezu ideal für jüngere Menschen, die einen Ausgleich für die Anspannung in Beruf und Familie suchen.
Und das Schöne daran: Beide Partner können es gemeinsam tun! Zwei Partner, ein Termin. Und dazu viele Gleichgesinnte, die auch das fröhliche Miteinander und Entspannung bei gleichzeitig geistiger und körperlicher Anforderung suchen.
Barn Dance eben. Nur moderner. Heute lebt man zwar nicht mehr weit entfernt auf einsamen Farmen und Ranches, aber manchmal erzeugt die moderne Enge doch menschliche Distanz. Da hilft Square Dance. Da stehen immerhin vier Paare auf Fingerspitzenberührung und Tuchfühlung in einem Square, den sie gemeinsam beginnen und beenden.
Haben Sie auch schon einmal gespürt, dass ihre Finger auf einer Tischplatte den Takt schlagen, dass ihre Füße sich selbstständig und Tapp Tapp machen, wenn Musik erklingt oder eine Trommel geschlagen wird?
Das ist es. Es liegt uns im Blut, in den Genen. Tanzen. Square Dance.
Jetzt bleibt nur noch die Frage zu klären: Wie komme ich dazu? Wo kann ich das erlernen?
Wenn Sie mögen, kommen Sie doch zwanglos einmal vorbei und schauen Sie es sich an. Man muss es erst einmal gesehen haben, was da passiert, nicht wahr? Bevor man sich auf das Unbekannte einlässt. Einfach mal zugucken dürfen und danach entscheiden. Ohne Druck.
Square Dance ist ideal für Paare bis Fünfzig. Je eher man es beginnt, desto leichter fällt das Erlernen, umso mehr Spaß hat man.
Die Cloverleaves, ein Square Dance Club in Hannover, tanzen jeden Freitag auf dem Lindener Berg, Am Steinbruch 10-12. Von 20 bis 22 Uhr. Der Zugang zum Tanzsaal vom Hausparkplatz aus ist mit einem Schild Cloverleaves gekennzeichnet. Parkplätze stehen auf dem öffentlichen Parkplatz über dem Westschnellweg ausreichend zur Verfügung.
Jeweils Freitag, d. 28.9., 5.10. und 12.10.2012 bietet sich im Rahmen eines Abends der offenen Tür, die Möglichkeit unverbindlich und ungezwungen zu erfahren, was Square Dance ist und bietet. Damit es nicht zu spät wird, beginnen diese speziellen Abende um 19 Uhr und enden gegen 20.30 Uhr. Damit ist der Besucher wieder „frei“ für den Einstieg in das Wochenende.
Sollten sich danach ausreichend Teilnehmer und Teilnehmerinnen finden, ist geplant, einen neuen Einführungskurs am 9. November 2012 zu starten. Jeweils wieder 19.00 bis 20.30 Uhr. Eine regelmäßige Teilnahme ist dann unerlässlich, um das „Klassenziel“ zügig zu erreichen.
Mit Dynamik und Spaß, locker und launig.
Die Cloverleaves haben auch einen Internetauftritt. Dort gibt es weitere Informationen über Square Dance: www.cloverleaves.de Schauen Sie doch mal rein.
Jürgen B. Hartig
Caller