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Frielingens Heimatbund-Chef Heinz-Fred Schenk: "Früher war es selbstverständlich, ein Ehrenamt auszuüben!"

Heinz-Fred Schenk ist Vorsitzender des Heimatbund Frielingens und des Arbeitskreises (AK) Dorfentwicklung. Seit Kurzem hat Frielingen eine eigene Homepage, ist online unter der Adresse www.frielingen.de zu erreichen. Schenk hat für die Seite ehrenamtlich die Regie übernommen. Im E-Mail-Interview erklärt er, was die Dorfbewohner tun können, um die Seite mitzugestalten.

Herr Schenk, Seit wann gibt es den Arbeitskreis und was hat er sich auf die Fahnen geschrieben?

Der Arbeitskreis Dorfentwicklung Frielingen wurde bereits vor 29 Jahren, am 4. Februar 1982, gegründet. Ich bin von Anfang an dabei und wurde im November 2002 zum Vorsitzenden gewählt.
Die Gründungsmitglieder haben in sehr kurzer Zeit einen Dorfentwicklungsplan erarbeitet. Dieser hatte das Ziel, den Ort von damals 2200 Einwohnern auf 3000 Einwohner im Jahr 2000 anwachsen zu lassen. Man war der Meinung, dass zum Erhalt von Schule und Kindergarten und zur Verbesserung der privaten Infrastruktur mehr Familien mit Kindern nach Frielingen zuziehen sollten oder durch die Ausweisung von Bauland angezogen werden. Dass sich diese Überlegung im Nachhinein als richtig erwiesen hat, kann man daran ablesen, dass Frielingen bei jetzt 2900 Einwohnern trotz der ländlichen Erscheinung über eine sehr gute Infrastruktur verfügt. So haben sich im Lauf der Jahre verschiedene Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen angesiedelt. Die Nahversorgung ist durch einen neuen Lebensmittelmarkt ausreichend gedeckt, und auch die medizinische Grundversorgung ist in hohem Maße gewährleistet.

Und was zeichnet den Heimatbund aus?

Die Heimatbundgruppe Frielingen wurde 1987 als Ortsgruppe im Heimatbund Niedersachsen gegründet und hat zurzeit 136 Mitglieder. Das ursprüngliche Ziel, die dörfliche Gemeinschaft in einer lebenswerten Umwelt zu fördern und dabei den Spaß am geselligen Miteinander nicht zu kurz kommen zu lassen, hat nach wie vor Gültigkeit. Die Frielinger Heimatgruppe bietet seinen Mitgliedern eine Fülle interessanter Veranstaltungen, vom Vortragsabend bis zur Studienreise, Fahrradwanderungen und vieles mehr. Auch für dieses Jahr sind wieder Top-Veranstaltungen im Programm, wobei eine dreitägige Busfahrt zum Besuch der Bundesgartenschau in Koblenz zu den Höhepunkten gehört.

Viele Vereine beklagen das fehlende Engagement des Nachwuchses. Welche Beobachtungen machen Sie beim Arbeitskreis und beim Heimatbund?

In der Vergangenheit war es für viele Menschen selbstverständlich, dass sie ein Ehrenamt neben ihrer beruflichen Tätigkeit ausgeübt haben. Hier hat sich in den vergangenen Jahren jedoch ein negativer Trend entwickelt, den wir auch beim Arbeitskreis Dorfentwicklung und im Heimatbund feststellen können. Es wird immer schwieriger, freiwerdende Ämter sofort durch neue engagierte Mitglieder zu ersetzen. Hier stellt sich die Frage, wie der Nachwuchs erreicht und zum Umdenken bewegt werden kann.

Was macht Frielingen lebenswert?

Frielingen weist große infrastrukturelle Vorteile auf. So gibt es neben ausreichenden Einkaufsmöglichkeiten, die eine Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs gewährleisten, auch ein hinreichendes Angebot an sozialer Infrastruktur durch die im Ort befindliche KITA und die Grundschule. Auch eine ausreichende medizinische Versorgung ist durch die ortsansässigen Ärzte gegeben. Die verkehrliche Infrastruktur betreffend, verfügt Frielingen über eine sehr gute Anbindung an den ÖPNV, sowie über ein gutes Verkehrsnetz, wodurch beispielsweise die Landeshauptstadt Hannover in weniger als 30 Minuten mit dem Auto zu erreichen ist. Frielingen ist nicht nur Wohnort sondern kann auch gleichzeitig Arbeitsstandort sein. Denn außer den Arbeitsplätzen im Ort gibt es zahlreiche Arbeitsplätze in der Umgebung. In Frielingen gibt es zudem zahlreiche Freizeitmöglichkeiten die sich zum Beispiel auf den Sportverein oder Naherholungsmöglichkeiten in der Natur beziehen. Typische dörfliche Strukturen wie beispielsweise die innerörtlichen Grünflächen und die Verzahnung mit der umgebenden Landschaft, prägen das Dorfbild Frielingens, wodurch trotz „städtischem Flair“ das „Leben im Grünen“ möglich ist.

Und wie würden Sie die Menschen beschreiben, die in Frielingen leben?

Die Frielingen Bürger schätzen die Gemeinschaft und das lebendige und vielfältige Vereinsleben, welches in unserem Dorf gepflegt wird. Sie fühlen sich wohl in der Dorfgemeinschaft, kennen ihre Nachbarn und helfen sich gegenseitig. Die Frielinger sind Neubürgern gegenüber sehr aufgeschlossen und hilfsbereit.

Seit Dezember hat Frielingen eine eigene Homepage (www.frielingen.de). Wen wollen Sie mit der Seite ansprechen - und was können die Frielinger tun, um die Seite mitzugestalten?

Die eigene Homepage war ein großer Wunsch des Arbeitskreises Dorfentwicklung, um Frielingen auch künftig attraktiv zu halten. Durch eine Änderung des Landesraumordnungsprogramms ist unser Ort in die Siedlungsbeschränkungszone des Flughafens gefallen, was zur Folge hat, dass ab 2016 keine neuen Baugebiete mehr geschaffen werden dürfen. Durch den Internetauftritt kann sich unser Ort mit seiner Lage, den Einrichtungen, dem dörflichen Leben sowie seinen weiteren Vorzügen präsentieren. Auf diese Weise können sich beispielsweise junge Familien schnell ein positives Bild vom Ort machen, wenn sie in Anzeigen auf Immobilien oder Bauplätze in Frielingen stoßen. Darüber hinaus sollen die Internetseiten dazu beitragen, die dörfliche Gemeinschaft zu stärken, zu informieren und das Gewerbe zu fördern.
Nachdem der Ortsrat Horst unseren Antrag auf Finanzierung eines Konzepts für die Internetseite abgelehnt hat, konnte der Frielinger Jörg Wehmeier zunächst ehrenamtlich für den Aufbau der Seite gewonnen werden. Die Frielinger sind jetzt aufgefordert, Informationen, Veranstaltungshinweise, Fotos und Geschichten per E-Mail an web@frielingen.de zu senden. Wer interessiert ist, zu lernen, wie man Fotos und Texte auf die Internetseite stellt, sollte sich ebenfalls mit Jörg Wehmeier in Verbindung setzen.

Wenn Sie an Frielingens Geschichte denken: Woher stammt der Dorfname? Und welches sind die wichtigsten historischen „Eckdaten“ Frielingens?

Der Ortsname deutet darauf hin, dass die Erstbesiedlung Frielingens schon in der Frankenzeit stattfand. Die wahrscheinlichste Deutung des Ortsnamens leitet sich von der „freien“ Stellung der ersten Siedler ab. Nach Auffassung des Arbeitskreises Dorfchronik Frielingen ist eine Urkunde vom 10. April 1351 als älteste urkundliche Erwähnung unseres Dorfes anzusehen. Im Jahr 1399 gehörte unser Frielingen zur Vogtei Ricklingen, bevor es 1523 zusammen mit Bordenau und Otternhagen dem Amt Neustadt am Rübenberge zugeschlagen wurde. Ein weiteres wichtiges Ereignis für Frielingen war die im Jahr 1830 durchgeführte sogenannte Spezialteilung der Gemeinheitsflächen. Der Ort hatte damals 340 Einwohner und alle bisher von der Dorfbevölkerung gemeinsam genutzten Heide- und Weideflächen sowie der Triften und sonstigen Plätze und Einrichtungen der Gemeinschaft wurden unter den Einwohnern aufgeteilt. Die Privatisierung sollte dem Einzelnen ein intensiveres, unabhängiges Wirtschaften und damit mehr Nutzen einbringen. In den Jahren 1879 bis 1884 wurden die Dorfstraße und die Wege in die Nachbarorte wetterfest ausgebaut und im Jahr 1912 wurde Frielingen an die Elektrizitätsversorgung angeschlossen. Zu erwähnen ist auch das im Jahr 1957 im Ort durchgeführte Flurbereinigungsverfahren, durch das unter anderem eine effektivere Bodennutzung im Hinblick auf eine sich immer weiter technisierende Landwirtschaft erreicht werden sollte. Im Zuge der kommunalpolitischen Entwicklung wurde 1968 die Bildung einer Samtgemeinde mit den Ortsteilen Frielingen, Horst, Schloss Ricklingen und Meyenfeld beschlossen. Die Samtgemeinde hat jedoch nur kurze Zeit bestanden, denn bereits 1974 wurde Frielingen ein Stadtteil der noch jungen Stadt Garbsen.

Der Arbeitskreis hat das Frielinger Dorfwappen neu gestaltet. Welche Überlegungen liegen diesem zugrunde?

Das Wappen zeigt ein typisch niedersächsisches Fachwerkhaus, wie es in einem landwirtschaftlich geprägten Dorf wie Frielingen noch häufig anzutreffen ist, und mit der Dorfapotheke sogar ortstypisch nachgebaut wurde. Das Storchennest auf dem Dach erinnert daran, dass der Storch bis in die siebziger Jahre in Frielingen genistet hat. Kürzlich wurde ein neues Nest errichtet, in der Hoffnung, ihn hier wieder anzusiedeln. Die Eicheln und das Eichenlaub sollen auf den üppigen und alten Eichenbestand vielerorts in Frielingen hindeuten.

Wo sehen Sie Frielingen in zehn Jahren?

Durch die Siedlungsbeschränkung werden in Frielingen keine großflächigen Baugebiete mehr ausgewiesen, die Einwohnerzahl wird sich nicht wesentlich verändern. Ich gehe jedoch davon aus, dass Frielingen seine Attraktivität noch erheblich steigern kann und weiterhin ein beliebter Wohn-, Arbeits- und Lebensstandort bleibt. Durch den geplanten Neubau des Kindergartens und der Einrichtung einer Kinderkrippe wird unser Dorf für junge Familien weiterhin interessant bleiben.

Mal abgesehen von Arbeitskreis und Heimatbund: Was macht Garbsen lebenswert? Und was könnte besser werden?

Zu den Vorzügen der Stadt Garbsen gehören die zahlreichen und gut erreichbaren Naherholungsmöglichkeiten, die es im gesamten Stadtgebiet gibt. Besonders hervorzuheben ist das hervorragende Radverkehrsnetz, das die Ortsteile miteinander verbindet und auch für den Freizeitradverkehr bestens geeignet ist.
Aus Sicht der Frielinger Bürger sollte die Entwicklung der Stadtmitte für ganz Garbsen fortgesetzt werden. Die neue Stadtmitte sollte sich zu einem Zentrum für Garbsen entwickeln, in dem Angebote für Kultur und Freizeit, aber auch zeitgemäße Einkaufserlebnisse zu finden sind. Hier sollte es auch Angebote geben, für die der Frielinger in der Regel nach Hannover fahren muss.

Sie schreiben auf myheimat.de, dem Mitmachportal der Leine-Zeitung. Warum?

Ich sehe meine Berichterstattung auf myheimat.de als gute zusätzliche Möglichkeit, auf die Veranstaltungen und Aktivitäten unserer Gruppe hinzuweisen. Besonders gut gefällt mir die einfache Handhabung beim Einstellen der Berichte und Fotos.

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