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Die Aufführung- Paukenmesse im Steffl (Stephansdom)

wie es begann: http://www.myheimat.de/garbsen/beitrag/113359/wie-...
Schwierigkeiten: http://www.myheimat.de/garbsen/beitrag/113366/nich...
Die Proben: http://www.myheimat.de/garbsen/beitrag/113511/die-...

Am Abend kam endlich der große Moment. Einzug in den Dom durch die Sakristei und die Apsis. Noch hatten wir eine halbe Stunde, denn vor unserem Auftritt wurde noch die „Oxford-Sinfonie“ von Haydn gespielt.
Nun waren wir dran. Mit zarten Tönen begann das Orchester das Largo im Kyrie, in das der Chor ganz sanft piano und dann pianissimo einsetzte. Nach einem forte erklang das erste Sopransolo (Monika Riedler). Mit kraftvoller Stimme perlten die Noten dahin, im Wechsel mit dem Chor. Das zweite Solo im Kyrie ließ mich den Atem anhalten. Eine wunderbar weiche, volle Altstimme (Lorena Espina) erklang, die ihre südamerikanische Herkunft nicht verbergen konnte. Anschließend erklang der Lobpreis Gottes im Gloria, bei dem besonders das Baßsolo (Steffen Rößler) mit relativ heller Stimme hervorzuheben ist. Und nach der Bitte um Erbarmen „miserere nobis“ und „suscipe“ erklang zur Bestärkung das „quoniam tu solus sanctus“ „Du allein bist der Heilige“ abgeschlossen mit einer langen Sequenz „Amen“ zur Bestätigung. Es folgte das Credo, der für mich bei den Proben schwierigste Teil, da das Allegro ziemlich schnell gesungen wird. Es mündet in das wunderbare Adagio „Et incarnatus est“ „und hat Fleisch angenommen“, das mit „et sepultus est“ „und ist begraben worden“ endet. Nun durfte auch der Tenor (Jörg Schneider) seine Stimme kurz erheben. Doch mit dem Tod ist es nicht zu Ende. Das verkündete der Chor mit einem strahlenden „Et resurrexit, tertia die“ „Er ist auferstanden am dritten Tag“. Das Credo schließt mit der wunderbaren Fuge „et vitam venturi“, dem Glauben an die Auferstehung und das Leben der zukünftigen Welt und wie zur Bestätigung mit über hundert Takten „Amen“. Im Sanctus hatten wir nur eine Hürde zu überwinden: „Pleni sunt coeli et terra gloria tua“ „Himmel und Erde sind erfüllt von Deiner Herrlichkeit“ musste wie aus der Pistole geschossen erklingen, was wir mit Bravour gemeistert haben. Nun durften wir uns dem Soloquartett „Benedictus“ (Andante) hingeben und vor dem Finale im „Agnus Die“ ausruhen, ohne aber die Spannung zu verlieren. Schade, dass wir dazu unsere Plätze nicht verlassen konnten, denn vom Kirchenraum aus klang es bestimmt noch viel schöner. Im abschließenden „Agnus Dei“ erklangen dann besonders eindrucksvoll die Pauken, von denen die Messe ihren Namen hat. Sie sollen den Geschützdonner der heranrückenden Franzosen unter Napoleon Bonaparte symbolisieren. Bilder vom Vortag erscheinen wieder, als wir den Vortrag über die Geschichte des Domes und speziell die Zerstörung des Daches kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs hörten und sahen. Die Messe endet mit einer lang anhaltenden Bitte um Frieden im Wechsel Chor und Solisten, den wir so bitter nötig haben. Mit einem lang anhaltenden Applaus wurden wir für unsere Mühe belohnt und konnten uns anschließend bei einem Stehempfang unsere Gefühle mitteilen. Manche waren sehr routiniert, für andere wie mich war es ein besonderes Erlebnis, sich aufgemacht zu haben, zu üben und sich darauf einzulassen, mit wildfremden Menschen ein gemeinsames Werk auf die Beine zu stellen.

Bei der ganzen Aufregung durfte ich natürlich nicht die obligatorischen Mitbringsel vergessen.

Allen die mit mir mitgefiebert haben an dieser Stelle ein besonderes Dankeschön.
Und nur Mut: jeder kann mit einiger Übung singen, es ist ein wunderbares Geschenk unseres Schöpfers. Und einen Chor gibt es sicher auch in Deiner Nähe.

Nachschlag: http://www.myheimat.de/garbsen/beitrag/115978/pauk...

  • obligatorische Mitbringsel - Senf
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  • obligatorische Mitbringsel - Marillenlikör
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  • obligatorische Mitbringsel - Punschkrapfen
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10 Kommentare

Hallo Franz,
danke für diesen "Live-Bericht". Schön, dass Ihr das offensichtlich so gut hinbekommen habt. Aber wie Du schon schriebst, solche Projektchöre sind ein besonderes Erlebnis.

Gruß

Detlev

Danke für Eure Kommentare. Ich bin immer noch ganz erfüllt von dem Erlebnis.

Der Gesamtbericht ist wie ein Paukenschlag. vom Abflug bis zum letzten Ton ein mitnehmender Artikel.

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