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Schwerer Lkw-Unfall fordert ein Todesopfer – Gefahrgutaustritt aus weiterem Lkw

In der Nacht zum Mittwoch kam es auf der Bundesautobahn BAB A2 zwischen den Anschlußstellen Garbsen und Hannover-Herrenhausen zu einem folgenschweren Lkw-Unfall.
Ein beteiligter Lkw stelle sich dabei quer auf der Fahrbahn, der Fahrer wurde aus dem abgerissenen Führerhaus geschleudert und verstarb noch an der Unfallstelle.
Aus einem Lkw im Rückstau hinter der Unfallstelle trat später noch Gefahrstoff aus dem Laderaum aus. Beide Einsatzstellen erforderten einen zehnstündigen Feuerwehreinsatz.

Gegen 1.15 Uhr in der Nacht wurde die Ortsfeuerwehr Garbsen mit dem Stichwort „brennender Lkw“ auf die Autobahn gerufen.
Kurz bevor die ersten freiwilligen Einsatzkräfte abrückten kam über die Einsatzleitstelle eine neue Meldung über den Einsatz. Es wurde gemeldet, dass es sich um einen Lkw-Unfall handele, und der Fahrer sollte unter dem den Lkw eingeklemmt sein.
Die Feuerwehr rückte daraufhin 8 Einsatzfahrzeugen zur Unfallstelle aus.
Die Unfallstelle befand sich etwa 500 m hinter der Autobahnauffahrt Garbsen. Durch den Rückstau hinter dem Unfall waren alle drei Fahrspuren mit Lkw und Pkw blockiert sodass die Einsatzkräfte Probleme hatten, schnell die Unfallstelle zu erreichen. Eine Rettungsgasse wurde nicht gebildet.

An der Unfallstelle blockierte ein quer stehender Sattelzug nahezu alle drei Fahrspuren. Die Zugmaschine befand sich auf der Standspur und das abgerissenen stark deformierte Führerhaus des Lkw lag vor der Zugmaschine.
Der Lkw-Fahrer war aus dem Führerhaus herausgeschleudert worden und war schwerstverletzt mit den Beinen unter der Vorderachse der Zugmaschine eingeklemmt.
Kräfte des Rettungsdienstes versuchten den Fahrer noch während der Rettung wiederzubeleben. Die Feuerwehr hob die Vorderachse des Lkw mit einem Drucklufthebekissen an, sodass der Fahrer aus der misslichen Lage befreit werden konnte. Leider waren jedoch alle Bemühungen der Rettungskräfte zur Wiederbelebung erfolglos und der Lkw-Lenker verstarb noch an der Unfallstelle.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr streuten nach der Rettung noch großflächig ausgelaufenes Motoröl und Dieselkraftstoff auf der Fahrbahn ab. Zusätzlich wurden undichte Kraftstoffleitungen am Lkw abgedichtet, um ein weiteres Auslaufen von Dieselkraftstoff zu vermeiden.
Des Weiteren wurde die Unfallstelle großflächig für die Bergungs- und Ermittlungsarbeiten ausgeleuchtet.

Bei der weiteren Kontrolle einiger hinter der Unfallstelle zum Stehen gekommener Lkws stellten die Einsatzkräfte fest, dass aus der Ladebrücke eines Lkw eine unbekannte Flüssigkeit austrat. Da dieser Lkw nicht als Gefahrguttransport gekennzeichnet war, wurde überprüft ob es sich eventuell um auslaufenden Kraftstoff handelte. Konsistenz und Geruch der Flüssigkeit ließen jedoch auf eine Chemikalie schließen. Nachdem vom Lkw-Fahrer die Ladepapiere zur Verfügung gestellt wurden, stellte sich heraus, dass der Lkw neben anderem Stückgut auch erhebliche Mengen zweier Gefahrstoffe geladen hatte. Zwei Tanks mit je 1000 l mit einem ätzenden Lösemittel sowie 4 Fässer mit je 200 l eines entzündlichen Stoffes sollten sich unter der Ladung befinden.

Aufgrund der möglichen Gefahren, die von diesen Stoffen ausgehen können, bereiten die Einsatzkräfte einen umfangreichen Gefahrstoffeinsatz vor.
Der Bereich um den Lkw wurde abgesperrt und mehrere Trupps rüsteten sich mit Chemikalienschutzkleidung aus, um eine Erkundung der Ladefläche des Lkw vorzunehmen.
Für diesen Gefahrguteinsatz wurden gegen 2.20 Uhr weitere Einsatzkräfte der Stadtfeuerwehr Garbsen, eine spezieller Meßwagen der Feuerwehr Neustadt sowie später auch weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr Seelze alarmiert.

Eine erste Erkundung der Einsatzkräfte zeigte, dass die Ladung aus verschiedenen Paletten bestand und die Gefahrgutgebinde nicht einfach zugänglich waren. Eine komplette Entladung des Lkw war erforderlich, um alle Gebinde auf Beschädigungen überprüfen zu können.

Um die Bergung des verunfallten Stattelzuges an der Unfallstelle durch den Gefahrguteinsatz nicht weiter zu verzögern entschieden die Einsatzkräfte den Gefahrguttransporter zu einem nahegelgegen Gewerbegebiet in Altgarbsen zu bringen und dort die komplette Entladung vorzunehmen.
Auf dem Parkplatz der Firma Praktiker an der Alten Ricklinger Straße sperrten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Seelze daraufhin eine Teilfläche ab, in der der Lkw entladen werden sollte.
Anschließend fuhr der Lkw unter Feuerwehrbegleitung von der Autobahn zu dieser Fläche.

Einsatzkräfte unter Chemikalienschutzkleidung begannen danach mit der Entladung des Lkw. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte dabei von einem Gabelstapler aus einem angrenzenden Baustoffhandel, mit dem die einzelnen Paletten abgeladen werden konnten.
An dem letzten Fass mit der entzündlichen Flüssigkeit wurde dann schließlich die Leckage festgestellt, die für das Auslaufen des Gefahrstoffes verantwortlich war.
Nahe dem Fassboden befand sich ein mehrere Zentimeter großes Loch aus dem die Flüssigkeit austrat.
Ob die Beschädigung durch mangelnde Ladungssicherung oder durch Verrutschen beim Abbremsen vor der Unfallstelle ausgelöst wurde, steht derzeit noch nicht fest.
Die Polizei nahm die weiteren Ermittlungen auf.

Nachdem das beschädigte Fass gesichert war und ein weiterer Schadstoffaustritt verhindert werden konnte, konnte der Feuerwehreinsatz schließlich nach 10 Stunden abgeschlossen werden und die Einsatzkräfte rückten wieder in die Standorte ein.
Hier waren die Einsatzkräfte dann noch einige Zeit damit beschäftigt die Fahrzeuge und Gerätschaften zu reinigen und wieder einsatzbereit zu machen.

Die Logistikgruppe der Stadtfeuerwehr Garbsen wurde gegen 4 Uhr alarmiert um Verpflegung und Getränke für die über einhundert Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst zuzubereiten.
Auf dem Parkplatz bei der Firma Praktiker konnten sich die Einsatzkräfte mit belegten Brötchen sowie Kalt- und Warmgetränken stärken, bevor die Entladung der Lkw-Ladung in Angriff genommen wurde.

Für die anschließende Umladung der unbeschädigten Ladung des Lkw wurde von der betroffenen Spedition ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung gestellt. Die Umladung war für den Nachmittag geplant.

Der Bereich auf dem Parkplatz wurde dazu weiterhin weiträumig abgesperrt.

Parallel zu dem Gefahrguteinsatz wurden die Bergungsarbeiten an dem verunfallten Lkw auf der Autobahn durchgeführt.
Die Autobahn war über mehrere Stunden voll gesperrt, sodass es im Berufsverkehr zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kam.

Insgesamt waren ca. 110 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit 28 Fahrzeugen, 5 Fahrzeuge des Rettungsdienstes sowie mehrere Kräfte von Polizei, Region Hannover und Stadt Garbsen im Einsatz.

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