Präsident Manuel Tausend tritt 3. Amtsperiode an
Die Welt gedachte in diesen herbstlichen Tagen der Anschläge von New York auf das World Trade Center, des größten Terrorakts in der Geschichte der westlichen Welt. In einem würdigen, emotionalen Rahmen jedoch gedachte der FC Bayern und ganz Fußball-Deutschland mit einer Fan-Choreografie und einer Schweigeminute seines Torjägers Gerd Müller, der mit 75 Jahren verstarb. Der Zuspruch war dem Andenken würdig. Zigtausende Fans aus über 100 Ländern verabschiedeten sich über das Kondolenzbuch des FC Bayern beim „Bomber der Nation“ und bewahrten ihm somit ein weltweites Gedenken. Das gleiche Alter erreichte der heißeste Zweiteiler der Welt, der Bikini, der damals ebenso wie eine Bombe einschlug. Die Jahrhundertflut in Deutschland ist kein Tagesgespräch mehr, die öffentliche Aufmerksamkeit hat sich auf andere Themen gerichtet. Der Bundestagswahlkampf und seine Folgen drängten in den Vordergrund. Ein „fast“ perfekter und erfolgreicher Herbst wurde vom FC Bayern mit starken Resultaten sowohl in der Liga – wo die 10. Meisterschaft als Ziel gesetzt wurde - als auch der Champions-League und der Tabellenführung gekrönt. Stolz verweist man auch auf die Überreichung des Goldenen Schuhs als Europas besten Torjäger an Robert Lewandowski. Wenige Sekunden vor Abpfiff des Saisonfinales 2020 gegen Augsburg erzielte er seinen 41. Treffer und überbot damit Gerd Müllers vermeintlichen Rekord für die Ewigkeit aus dem Jahr 1972. Der FC Bayern kann auf diese beiden einzigartigen Torjäger sehr stolz sein. Mit einem besonderen Preis - dem Laureus Award - wurde der FCB als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet und für das historische Sechs-Titel-Jahr gewürdigt, was auch auf dem neuen Mitgliedsausweis mit dem Motiv „Historischer Triumpf“ zu bewundern ist. Nicht ohne Grund darf sich der FCB deshalb künftig mit einem fünften Meisterstern schmücken. Die großartigen Leistungen des FCB tragen auch mit dazu bei, dass München weltweit ein so positives Image genießt und die Münchner Volkssternwarte dem Heimatverein einen echten Stern im Weltall gewidmet hat. Eine tolle Geste! Im Sommer wurde zum 16. Mal der Europameister ermittelt. Kaum vorstellbar, dass der ungarische Fußball in den 50-er Jahren als der beste der Welt galt. Bis zu jenem 4. Juli 1954 – dem Gründungstag des Bayern-Fanclubs „Red-White Glammhogga“ aus Gablingen vor 18 Jahren - , als das Team im Berner Stadion trotz des legendären Ferenc Puskas sensationell unterlag. Als „Wunder von Bern“ ging dieser Sieg in die Geschichte des deutschen Fußballs ein. Noch immer löst Ungarn bei deutschen Fans deshalb besondere Gefühle aus. Seit dieser Zeit trafen die beiden Mannschaften zum ersten Mal wieder in einem Turnier aufeinander, belastet durch das Verbot der UEFA, die Allianz-Arena als Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz in den Regenbogen-Farben leuchten zu lassen. Nur um Haaresbreite entging die Mannschaft von Jogi Löw der nächsten Blamage. Durch das 2:2 qualifizierte man sich als Gruppenzweiter und zitterte sich ins Achtelfinale, ein Nervenkrimi! Aber was für eine Blamage! Ein Schatten lag nicht nur auf dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft, sondern auch auf der UEFA als Ausrichter. „Wir gehen nach Hause, der Bundestrainer in DFB-Rente“ so ein Experte. Das traurige Ende eines langen Weges! Verramschte DFB-Trikots, kaum Fahnen an den Autos. Die EM wurde zum Ladenhüter, was auch an den schwachen Auftritten der DFB-Elf gelegen hatte. Eine augenfällige Zurückhaltung, die auch Sponsoren und Ausrüster nur mit gebremstem Schaum nutzten. Das drohte sich bei den Olympischen Spielen in Tokio fortzusetzen. Erstmals Sommerspiele ohne Zuschauer in den Stadien, keine Fanmeile. Bei der Europameisterschaft wurden die Stadien immer voller, in Japan sollten sie dagegen leer bleiben. Was für eine Widersprüchlichkeit! Die Bilder davon waren verstörend genug. Die einfache Erklärung: Ohne Spiele brechen dem IOC Milliarden an Einnahmen weg. Danach folge mit der Fußball-WM 2022 in Katar die nächste zwiespältige Großveranstaltung, die von Missständen belastet ist.
Neue Ära Mit neuem Trainer und Änderungen in der Führungsetage machten sich die Münchner daran, die Liga wie in all den Jahren zuvor auch zu dominieren, ohne jedoch von Rückschlägen gefeit zu sein. Es mutet fast ein wenig sonderbar an, dass die 15 Monate Pandemie zur erfolgreichsten Phase in der Geschichte des FC Bayern wurde. Viele fanden es nur schade, dass die vielen Titel im letzten Jahr nicht mit den Fans im Stadion, oder auf dem Marienplatz gefeiert werden konnten. Eine Mannschaft jedoch ist immer im Wandel und natürlich sollte es daher in der laufenden Saison nach dem 5. Stern der Anspruch sein, die zehnte Deutsche Meisterschaft in Serie zu gewinnen.
Neuwahlen des Gablinger Bayern-Fanclubs prägten die Jahreshauptversammlung nach der Zwangspause durch die Corona-Pandemie im „Wirtshaus am Sportplatz“ in Gersthofen. Präsident Manuel Tausend - der den Fanclub sicher durch die schwierige Pandemiephase führte - konnte eine stattliche Teilnehmerzahl im gemütlichen Nebensaal begrüßen. Er verwies insbesondere darauf, dass es trotz Corona keine nennenswerten Abgänge bei den Mitgliedern zu verzeichnen gab. Tausend steht auch weiterhin auf der Kommandobrücke des Fanclubs „Red-White Glammhogga" und tritt damit seine 3. Amtszeit an. Er wurde ebenso einstimmig im Amt bestätigt, wie die zur Wahl angetretenen Mitglieder. Als Vizepräsident fungiert weiterhin Joachim Ehinger. In offener Abstimmung erfolgte ebenfalls die Wahl des restlichen Präsidiums durch Wahlleiter Horst Kuchenbaur. Die Revision verstärkt neben Erwin Kuchenbaur nun Andrea Lentz, während Neuzugang Maximilian Krainik als Beisitzer die Abgänge Pius Kaiser und Stefan Bobinger ersetzt. Völlig überraschend wurden dem Fanclub 45 Karten für das CL-Spiel gegen Kiew zugeteilt. Statt virtuellen Fahrten wurde es nun nach 18 Monaten endlich Realität, die erste reale Busfahrt stand wieder an. Die Nervosität begann bei vielen schon vor dem Spiel. Der Bus musste ebenso bestellt werden, wie die Wurstsemmel und die Getränke zur Verpflegung; Trikot, Schal und Cape schon mal bereit gelegt. Am Treffpunkt Kaiserstadel ging es schon rund. Die ersten Fangesänge wurden bereits bei der Hinfahrt angestimmt. So richtig kochten die Emotionen aber erst auf dem Busparkplatz über, als man direkt neben dem Fanclub der „Cats“ die alten Freunde wieder in den Arm nehmen konnte. Es fühlte sich an wie ein Familientreffen. Präse Manuel Tausend organisierte noch eine Handvoll Südkurvenkarten und die Welt war endgültig wieder in Ordnung. Eine seltsame Zurückhaltung zeigte sich jedoch im Stadion. Durch die Verlosung der Tickets sah man in der Südkurve kaum ein bekanntes Gesicht. Zudem fehlten noch immer die Gruppierungen Club Nr. 12, sowie Schickeria, die für die Stimmung verantwortlich sind. Der Fußball lebt nun mal von Emotionen. Doch dank eines ganz starken Auftritts zum Heimauftakt in der neuen Champions League-Saison konnten die Anhänger einen äußerst souveränen 5:0 Sieg gegen Dynamo Kiew feiern. Über 18 Monate haben alle treuen Fans des FCB auf diese Nachricht gewartet. Jetzt ist es amtlich. Die Vollauslastung der Allianz Arena ist wieder möglich. Ab dem Heimspiel gegen Freiburg gelten die Jahreskarten wieder. Die Personenobergrenzen bei Veranstaltungen in Bayern wurden aufgehoben. Nicht praktikabel umsetzbar jedoch ist weiterhin die beliebte Nikolausfeier des Fanclubs mit großer Tombola. Der gewohnte Rahmen ist nicht möglich, weil für zuletzt 240 Teilnehmer derzeit die Voraussetzung der 3G-Regelung mit Einlass-Kontrolle gelten würde. Das ist ohne Security nicht praktikabel. Als Ersatz ist eine kleinere Lösung vor allem für die Kinder in Planung. Unabhängig davon wird das soziale Engagement des Clubs für krebskranke Kinder fortgesetzt. Zum einen sind die Besuche auf der Station 9 seit Juni durch den „Bayern-Rudi“ wieder erlaubt – der dies als Herzensangelegenheit sieht - zum anderen werden Aktionen wie das EM-Tippspiel durch Preise ebenso unterstützt, wie Anschaffungen von neuen DVD-Playern und eines Sonnenschirm/Sichtschutzes für das Kinderschmerzzentrum der Uniklinik Augsburg im Wert von ca. 1.500,-- €. Als Vorbild dient nach wie vor ihr Lieblingsverein, der sich nicht nur für die Flutopfer des Jahrhundert-Hochwassers in Deutschland engagiert und 1,1 Mio. Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt hat. (Text: Rudi Tausend)