TuS-Panther – unterliegen der HSG Konstanz im Spitzenspiel
- Mannschaft muss hohem Tempo Tribut zollen und verliert mit 32:38 (17:15) –
Volle Halle, gute Stimmung – Handballherz was willst du mehr? Ganz klar, als Heimmannschaft vor eigener Kulisse natürlich auch noch einen Sieg. Dafür hat unser Team wahrlich alles gegeben, musste aber zum Schluss die personelle Überlegenheit der Gäste neidlos anerkennen, dass es im Spitzenspiel des 10. Spieltages nicht für einen weiteren Sieg in der ohnehin schon überzeugenden Saison reichte. Seine breitere und personell ausgeglichenere Bank und somit die Möglichkeit das Tempo über 60 Minuten sehr hoch zu halten, sah Gästetrainer Jörg Lützelberger auch als einen Punkt, warum sein Team zum Schluss deutlich das Spiel bestimmen und mit dem 32:38 auch gewinnen konnte.
Seinem Team konnte und wollte Trainer Martin Wild auch keinen Vorwurf machen, aber die Kräfte reichten halt nur für 40 Minuten. Die Mannschaft um Kapitän Korbinian Lex hatte alles gegeben und war bei einigen Würfen auch nicht gerade vom Glück beseelt, da nicht weniger als zehn Bälle am Pfosten oder an der Latte landeten.
Bis zur 40 Minuten wurde den über 700 Zuschauern das geboten, was man von einem Spitzenspiel zweier verlustpunktfreier Mannschaften erwarten durfte. Tempo, Spielwitz, Einsatz und viele Torszenen, bei denen sich auch beide Torhüter auszeichnen konnten. An dieser Stelle darf den beiden Schiedsrichtern auch ein großes Lob ausgesprochen werden, die in dem intensiv geführten Spiel stets die Übersicht behielten und das Spiel so leiteten, wie es beide Mannschaften mit ihrem Einsatz auch forderten.
Yannick Engelmann konnte sein Team mit 1:0 in Führung bringen, die bis zur erneuten 10:9 Führung in der 19. Minute die einzige sein sollte. Dazwischen konnte die jeweilige HSG-Führung immer wieder ausgeglichen werden. Dass den Gästen keine „größere“ Führung glückte, lag an Louis Oberosler, der sein Team mit guten Paraden im Spiel hielt. Zugeben muss man allerdings, dass ihm sein Gegenüber in nichts nachstand, so dass sich das erwartet spannende Spiel ergab. Nach der erneuten Führung der Konstanzer zum 11:12 in der 21. Minute glückten unserem Team bis zur 27. Minute vier Tore in Folge zum 15:12. Mit dem 17:15 gingen beide Mannschaften in die Kabine.
Den besseren Start erwischen die Gäste, die innerhalb von einer Minute zum 17:17 ausgleichen konnten. Davon ließ sich unser Team aber nicht beirren, legte immer wieder ein Tor vor, ehe den Gästen in der 39. Minute die erneute Führung zum 22:23 gelang. Die konnte durch Philipp Hlawatsch nochmals ausgeglichen werden, ehe sich in der Folgezeit der Kräfteverschleiß auf unserer Seite deutlich machte. Dazu kam, dass beide Panther-Torhüter, die sich in der zweiten Halbzeit abwechselten, ihren Vorderleuten auch nicht mehr so helfen konnten, wie es für die Moral vielleicht erforderlich gewesen wäre. Es war nicht so, dass die Mannschaft nicht alles versucht hätte, aber die HSG-Abwehr meist einen Schritt schneller war. Wenn dann doch einmal eine Lücke genutzt werden konnte, stand der HSG-Torwart „im Weg“ oder der Ball landete am Gebälk. In der Abwehr merkte man auch die schwereren Beine, so dass der Gegner oft einen Schritt zu spät attackiert werden konnte. Nach dem 24:25 Anschlusstreffer durch Korbinian Lex setzte sich mehr und mehr die physische Überlegenheit der Gäste durch, die den Vorsprung kontinuierlich ausbauten und letztlich einen verdienten Sieg feiern konnten.
Für ein wenig Aufregung sorgte noch die Auszeit auf Seiten der Gäste, die 15 Sekunden vor Schluss beim Spielstand von 32:38 genommen wurde. Hätte der Trainer bei der Pressekonferenz dazu gar nichts gesagt, hätte man es mit einigem Kopfschütteln und den Gedanken nach „Fair Play“ so hingenommen. Zu seiner Begründung bezüglich der Auszeit, dass es auch noch ein Rückspiel gibt und er unserer Mannschaft zutraut in Konstanz eine Sechstoreführung zu erspielen und er in der Auszeit wegen dem möglichen direkten Vergleich darauf hinweisen wollte, kann sich jeder selbst sein Urteil bilden.
Wie nach jeder Niederlage gibt es enttäuschte Gesichter und dass man gerade ein Spitzenspiel für sich entscheiden möchte versteht jeder. Es ist aber nicht so, dass sich die Mannschaft groß was vorzuwerfen hätte, weil es vielleicht an der nötigen Einstellung gefehlt hat, die zur Niederlage führte. Sie hat 40 Minuten gezeigt, dass sie dem Meisterschaftsanwärter Nummer eins Paroli bieten kann, aber die Kräfte aufgrund er personellen Situation gegen einen so starken Gegner halt nur 40 Minuten gereicht haben. Dazu kommt, dass sie nach diesem Spitzenspiel nur zwei Minuspunkte auf ihrem Konto hat, was man nicht unbedingt erwarten durfte. Somit liegt die Mannschaft voll im Soll, was auch von den Fans so gesehen und honoriert wird.
Auch wenn in den nächsten drei Spielen Gegner auf dem Spielplan stehen, die sich momentan in der unteren Tabellenhälfte befinden, macht es dies für unser Team nicht leichter, da es immer noch mit Verletzungen und Erkrankungen zu kämpfen hat. Dazu kommt, dass vielleicht mit Ausnahme von Blaustein, Willstätt und Günzburg sich noch berechtigte Hoffnungen auf einen Nichtabstiegsplatz machen können und Punkte gegen einen der davor platzierten Mannschaften sehr gerne als „Sonderpunkte“ mitnehmen würden.
Kopf hoch, gute Erholung und die Panther-Fans bedanken sich für eine bisher überragende Saison!
Tor: Benjamin von Petersdorff, Louis Oberosler
Gianni Huber (2), Lasse Rehmeyer, Philipp Hlawatsch (3), Korbinian Lex (3), Stephan Seitz, Felix Kerst (2), Yannick Engelmann (8/3), Julian Prause (3), Max Horner (4), Johannes Luderschmid (2), Tobias Prestele (5)