TuS-Panther – Hoch und Tief gegen den Tabellenletzten Plochingen
- Grandiose erste und schwache zweite Halbzeit führen zum ungefährdeten 32:26 (22:11) Erfolg –
Nüchtern betrachtet ist der 32:26 Erfolg über den TV Plochingen das, was man mindestens erwarten durfte. Was sich aber zwischen der ersten und 60.Minute abspielte rief zum einen pure Freude hervor, aber auch ungläubiges Kopfschütteln. Gäbe es einen „Man of the Match“, der eigentlich immer aus der Reihe des Siegers kommt, hätte man diese Auszeichnung am Samstagabend dem Torhüter des TV Plochingen zustehen müssen. Nicht nur, dass er gefühlt 50% der Bälle hielt – was die wahre Statistik sicherlich nicht belegen wird -, müsste ihm dies auch wegen seiner Moral zugestanden werden. Auch gefühlt im Sekundentakt flogen ihm die Bälle aus Steilangriffen oder aus dem Spiel heraus um die Ohren. Mancher Torhüter hätte sich gefrustet auswechseln lassen. So wie der Gästetrainer mit seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit nicht zufrieden war, erging es Trainer Martin Wild in der zweiten. Von der konnte er zumindest die Erkenntnis abgewinnen, dass man in der 3. Liga kein Spiel gewinnen kann, was in Anbetracht der noch anstehenden schweren Auswärtsspiele hoffentlich auch seine Spieler verinnerlichen, wenn man nur „halbherzig“ agiert und ein Spiel mit fehlender Konzentration bestreitet. Und trotzdem konnte das Spiel ohne Sorgen gewonnen werden, weil die Mannschaft von einer überragenden ersten Halbzeit profitierte.
Wie gegen Pfullingen erwies sich die Abwehr als kompakte Einheit, der Louis Oberosler entsprechend den „Rücken“ stärkte. Die Ballgewinne wurden blitzartig nach vorne getragen. Wie gegen Pfullingen konnte aber die eine und andere gute Chance nicht mit einem Tor gekrönt werden. Plochingen war allerdings nicht in der Lage dies für sich zu nutzen. Nach dem 5:3 in der 8. Minute war es um den Tabellenletzten geschehen. Bei ihrem Torhüter konnten sie sich, bedanken, dass sie nach 14. Minuten nur 11:3 im Rückstand lagen. Nach der Auszeit kamen die Gäste im Angriff mit einem siebten Feldspieler ein wenig besser ins Spiel. Trotzdem konnte ein deutlicher Vorsprung gehalten werden, der sich bis zum 22:11 noch auffallender vergrößerte. Es hätte vermutlich auch für die Historie ein einmaliges Halbzeitergebnis werden können, wenn! Auf ein deutliches Ergebnis durften die rund 150 Fans in der zweiten Halbzeit hoffen, bekamen aber eine Halbzeit geboten, die sie so schnell auch nicht vergessen werden. Es waren weniger die 15 Gegentore die den Gästen mit einer besseren Leistung gerne zugestanden werden und die sie sich auch gut erspielt haben.
Nur zehn eigene Tore in der zweiten Halbzeit sind der eigentliche „Kritikpunkt“, wenn man an der Leistung der Mannschaft etwas kritisieren will. Dass bei einem so deutlichen Vorsprung die Konzentration etwas nachlässt, ist verständlich. Und trotzdem darf und muss es vielleicht angesprochen werden, da sich das Team mit dem Auslassen bester Gelegenheiten selbst um ihren Lohn bringt, wenn die Spiele knapper verlaufen. Die Punktverluste in Willstätt und Kornwestheim sind sicherlich ein Beleg dafür. Pfullingen war an diesem Tage cleverer und hatte sicherlich auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite, was bei einer eigenen besseren Chancenverwertung auch anders hätte ausgehen können. Auf dem Weg zum Saisonziel konnten letztlich zwei Punkte verbucht werden und es hätte bei einer besseren zweiten Halbzeit auch nicht mehr Punkte gegeben. Aus den Gesichtern mancher Spieler war zu entnehmen, dass sie schon bessere Spiele absolviert haben. Gut dass Handball ein Mannschaftssport ist, bei dem die Mitspieler den Part der Torschützen übernehmen können, wenn es bei einem selbst nicht so läuft. Stephan Seitz und Korbinian Lex haben dies sehr gerne übernommen.
Am kommenden Sonntag werden wieder alle gefragt sein, da mit dem HBW Balingen-Weilstetten II ein hartes Stück Arbeit auf die Mannschaft wartet. Mit einer beeindruckenden Leistung konnte das Heimspiel mit 41:34 gewonnen werden, die wiederholt werden muss, um auch beim HBW zu bestehen. Nach den Niederlagen gegen Kornwestheim und in Pfullingen kämpfen die Württemberger plötzlich um Platz sechs und damit den sicheren Klassenerhalt und werden deshalb alles daran setzen diesen mit einer weiteren Heimniederlage nicht zu verspielen. Für uns ist es wichtig mit einem Sieg an Pfullingen dran zu bleiben.
Nicht mehr mithelfen wird Benjamin von Petersdorff, der gegen Plochingen sein letztes Spiel für den TuS bestritt. Da Michael Luderschmid nach seiner Schambeinerkrankung wieder fit ist, hat er seine „Mission“ beim TuS erfüllt, wie es Trainer Martin Wild in der Pressekonferenz ausdrückte und er sich ausdrücklich bei ihm bedankte, dass er sich schnell und unkompliziert in den Dienst der Mannschaft stellte und ihr in der personellen Not mit all seiner Erfahrung half. Dem schließen wir uns sehr gerne an und wünschen ihm mit dem TSV Friedberg viel Erfolg im Kampf gegen den Abstieg aus der Bayernliga.
Louis Oberosler (1), , Benjamin von Petersdorff, Michael Luderschmid
Gianni Huber, Tim Kaulitz, Lasse Rehmeyer (1), Philipp Hlawatsch (4), Korbinian Lex (7), Stephan Seitz (10), Felix Kerst, Yannick Engelmann (1/1), Tobias Urban, Max Horner (4), Johannes Luderschmid, Ole Schwagerus (2), TobiaPrestele (2)