TuS-Panther – Ein gebrauchter Tag
- Enttäuschende Vorstellung führt zur 20:32 (8:15) Niederlage gegen den Dessau-Rosslauer HV –
Und jetzt?? Ähnlich wie nach der Vorstellung gegen den TV Emsdetten kann man als Außenstehender eigentlich nur über den Spielverlauf und das Ergebnis berichten, weil man sich die Leistung der Mannschaft nicht erklären kann. Es gibt so Tage im Sport, da läuft gar nichts und es heißt „abhaken“ und sich den weiteren Herausforderungen stellen.
Enttäuschende Ergebnisse haben wir in den vergangenen Wochen bei den Weltmeisterschaften in den verschiedenen Wintersportarten oft genug erlebt. Handball und Wintersport sind ganz unterschiedliche Sportarten und trotzdem kann man bei dem einen oder anderen Punkt vielleicht einen Vergleich anstellen. So wurde bei dem einen und anderen Biathleten hinterfragt, warum er sein Visier, meist durch Drehen am Diopter, nicht anders einstellt, wenn er nach dem ersten oder zweiten Schuss feststellt, dass er die Scheibe nicht trifft. Ähnlich könnte man fragen, warum der Spieler es auch beim dritten Mal versucht dem Torhüter den Ball durch die Beine zu schießen, wenn er sie schon bei den ersten beiden Würfen nicht geöffnet hat oder von der Außenposition immer wieder versucht wurde den Ball im langen Eck unterzubringen, ob wohl der Torhüter dieses schon längst „zugemacht“ hat? Natürlich sagt man das als Außenstehender so leicht, weil man selbst nicht in der Situation ist. Vielleicht hilft aber der kleine Hinweis es beim nächsten Mal anders und möglichst besser zu machen.
Es war ein Spiel, in dem die beiden Abwehrreihen und dahinter vor allem die Torhüter dem Spiel den Stempel aufdrückten. Nach einer 2:0 Führung hieß es nach zehn Minuten 4:4, hätte aber in Anbetracht der sich auf beiden Seiten bietenden Chancen auch 8:8 heißen können. Während unser Team ihr gewohntes schnelles Spiel aufzog, dabei aber den einen und anderen Überhastet oder nicht mit der letzten Entschlossenheit abschloss, spielten es die Gäste souverän herunter und nahmen auch das eine und andere Zeitspiel in Kauf. Diese Geduld, die zu Tormöglichkeiten führten, zahlte sich dahingehend aus, dass sich der 5:7 Rückstand in der 15. Minute kontinuierlich bis zum 8:15 Halbzeitstand vergrößerte. Dabei konnte sich die Mannschaft noch bei Michael Luderschmid bedanken, der einen noch größeren Rückstand durch prächtige Paraden verhinderte.
Wer in der zweiten Halbzeit ein Alles oder Nichts der Panther erwartet hatte, wurde doch ein wenig enttäuscht. Trotz der Enttäuschung muss dazu doch angemerkt werden, dass gegenüber der ersten Halbzeit der Wille erkennbar war, es jetzt besser zu machen. Dass sich das im Spielverlauf nicht widerspiegelte lag daran, dass sich die Mannschaft durch unglückliche Entscheidungen und dem auslassen von besten Torchancen immer wieder selbst im Weg stand. Bis zur 39. Minute konnten die Gäste den Vorsprung auf 12:20 ausbauen, den unser Team durch zwei Tore innerhalb einer Minute auf 14:20 verkürzte. Diesen kleinen möglichen psychologischen Effekt mit einer weiteren Verkürzung auf 15:20 und einem damit verbundenen Aufbäumen ließ die Mannschaft an diesem „gebrauchten Tag“ leider verpuffen. Als dann in der 46. Minute ein Siebenmeter zum möglichen 16:22 neben das Tor gesetzt wurde, war es mit der Moral der Mannschaft endgültig vorbei. So konnte ein gut aufspielender Dessau-Rosslauer HV den Vorsprung noch weiter ausbauen und einen verdienten 20:32 Erfolg feiern.
Der Grundstein für den Sieg des HV wurde in der ersten Halbzeit gelegt. Obwohl beide Torhüter den einen und anderen Angriffsspieler mit ihren Paraden zur Verzweiflung gebracht haben, wirkte sich das leider nur auf unsere Spieler nachhaltig aus. Auch da darf ein Vergleich, diesmal zu derselben Sportart, herangezogen werden. Sicherlich haben viele das Qualifikationsspiel zur Olympiade zwischen Deutschland und Schweden gesehen. Der schwedische Torhüter Palinka hielt in der zweiten Halbzeit den einen und andere Ball aus dem Rückraum, der in der ersten Halbzeit noch den Weg ins Tor gefunden hatte. Plötzlich machte sich auch bei den Nationalspielern Unsicherheit breit. Plötzlich nahmen sie sich Würfe, die man sich nicht nehmen darf und es wurde zu oft der Weg über den Kreis bzw. den Außen gesucht, obwohl sich die Gelegenheit aus dem Rückraum ergab. Dass es letztlich noch zum Unentschieden reichte lag am Torhüter „Jogi“ Bitter, der drei „freie“ hielt und so seinem Team die Chance zum Unentschieden ermöglichte, was letztlich auch gelang.
An unseren Torhütern lag es nicht, dass sie ihr Team nicht im Spiel halten konnten. Mit dem „Vergleich“ sollte nur darauf hingewiesen werden, dass es auch anderen Spielern so geht und der Kopf eine große Rolle spielt. Wenn der nicht mitspielt, wird es schwierig. Die deutsche Mannschaft machte es am nächsten Tag gegen Slowenien wesentlich besser, so dass dies auch als kleine moralische Unterstützung dienen sollte, dass sie nicht chancenlos am Donnerstag nach Rimpar fährt, wenn sie an ihre Chance glaubt. Und zum Schluss vielleicht doch noch den Schlenker zum Biathlon. Rimpar hat auch einen guten Torhüter. Wenn es mit einem Wurfverhalten nicht klappen sollte, einfach am „Diopter“ drehen und es anders versuchen. Dass ihr es könnt, habt ihr bewiesen.
Also den „gebrauchten“ Tag abhaken, neu justieren und „Imma weida …….“.
Spielverlauf: 2:2 (7.), 5:7 (15.), 6:12 (23.), 8:15 (30.)
10:18 (36.), 15:23 (46.), 17:27 (55.), 20:32 (60.)
Tor: Michael Luderschmid, Stefan Hanemann, Louis Oberosler
Gianni Huber, Tim Kaulitz (1), Falk Kolodziej (6/2), Johannes Borschel, Korbinian Lex (1), Stephan Seitz (2), Sebastian Meinzer (1), Yannick Engelmann (3), Johannes Stumpf (3), Julian Prause (1), Max Horner, Benedikt Hagitte (1), Tobias Prestele (1),