TuS-Panther auf der Suche nach dem „Warum“
- Rätselraten über die 29:30 (16:16) Niederlage gegen die DJK Rimpar -
Selten war es so schwer über ein Spiel zu berichten wie über das gegen die DJK vom Samstagabend. Da helfen auch die Worte des Gästetrainers nicht hinweg, der bei der Pressekonferenz ausführte, dass auch ein Sieg des TuS möglich gewesen wäre und sie sich über den glücklichen Sieg freuen. Wenig tröstlich zur moralischen Unterstützung ist auch das Sprichwort „Glück hat auf Dauer nur der Tüchtige“, weil sich da gleichzeitig die Frage aufwirft, was unser Team noch alles bewerkstelligen muss, damit dieses Glück auch mal auf unserer Seite ist.
Schon nach 49 Sekunden musste das Team den ersten Rückschlag hinnehmen, als sich Alexander Leindl ohne Fremdeinwirkung das Knie verdrehte und schmerzverzerrt liegen blieb. Auch wenn die ärztliche Diagnose noch fehlt muss schlimmstes befürchtet werden, was uns besonders für Alexander mehr als leidtun würde. Nach einer langwierigen Schulterverletzung kämpfte er sich wieder an sein Leistungsvermögen heran und sorgte im rechten Rückraum für entsprechende „Gefahr“. Bleibt zu hoffen, dass es nur der erste Schreck war und sich die Untersuchungen als nicht so gravierend herausstellen. Wir wünschen ihm auf diesem Weg schon mal alles Gute.
Den zweiten Schock musste die Mannschaft nach sechs Minuten verdauen, als die beiden Schiedsrichter einen Abwehrversuch von Falk Kolodziej mit der roten Karte bedachten. Zu diesem Zeitpunkt führten wir 3:2 und Falk hatte schon zwei Tore erzielt. Damit waren alle taktischen Überlegungen von Trainer Martin Wild Makulatur und es musste umgeplant werden. Trotz der beiden Ausfälle gab es sowohl im Angriff als auch in der Abwehr keinen Einbruch. Obwohl die Gäste, wohl inspiriert von der SG Bietigheim vom Mittwoch, von Beginn an mit dem siebten Feldspieler agierten, konnte die DJK davon kein richtiges Kapital schlagen. Auch wenn die Überzahlsituation immer mal wieder zu einem Torerfolg führte, nutzte unser Team über die schnelle Mitte den noch nicht erfolgten Torwartwechsel und konnte so immer wieder ein Tor erzielen. Die Folge war, dass die Gäste nach der Auszeit in der 17. Minute vom siebten Feldspieler Abstand nahmen. Es war eine famose Leistung die unser Team in der ersten Halbzeit zeigte und zwischenzeitlich auch mit drei Toren (13:10 und 15:12) in Führung lagen. Leider war es so, dass unsere Abwehr den Spielmacher der Gäste Patrick Schmidt nie in den Griff bekamen und in den entscheidenden Situationen immer eine Antwort parat hatte oder selbst zum Torerfolg kam. Schon zu diesem Zeitpunkt fiel der lange Spielaufbau auf und die DJK wurde auch immer wieder ins Zeitspiel gedrängt. Mit dem hatten sie wohl gerechnet, was aber auch zum Spielsystem der DJK gehört. Schön und attraktiv ist die eine Seite, unattraktiv aber effizient die andere, so dass man es akzeptieren muss, wenn es zum Erfolg führt.
Die zweite Halbzeit begann auf beiden Seiten etwas zäh und Julian Prause konnte erst in der 35. Minute eine Überzahlsituation zur 17:16 Führung nutzen. Mit vier Toren in Folge konnte Yannick Engelmann sein Team bis zur 44. Minute mit 22:19 in Führung bringen. Mit der Routine von sieben Jahren zweite Liga ließen sich die Unterfranken dadurch nicht beeindrucken und schafften bis zur 49. Minute sogar mit 22:23 in Führung zu gehen. Bis zum 26:26 in der 55. Minute konnte der Rückstand immer ausgeglichen werden, ehe Max Horner mit dem 27:26 die erneute Führung gelang. Nach dem 27:27 musste Spielmacher Schmidt für einen Schlag ins Gesicht für zwei Minuten auf die Bank, wofür der eine und andere Spieler bei der Weltmeisterschaft auch schon mal die rote Karte gesehen hat. Sei’s drum, die SR haben anders entschieden, so dass wir immer nur ausgleichen konnten und die letzten zwei Minuten auch noch in Unterzahl spielen mussten. Dies nutzten die Gäste zum glücklichen 30sten Treffer. Auch wenn es vermutlich am Ende egal war, ob Rimpar mit fünf oder sechs Spielern vor dem finalen Wurf von Max Horner eine Mauer bildet, so war die Szene teilweise symptomatisch für einige Schiedsrichterentscheidungen. Vor dem Freiwurf versuchte es unser Team nochmals über die schnelle Mitte und ein Spieler der DJK unterbrach den Lauf von Yannick Engelmann in einer Art, die man eigentlich nur beim Rugby sieht. Auch wenn schon zwei Spieler der DJK am eigenen Kreis standen, wurde durch diese Aktion Yannick die Gelegenheit zu einem Torwurf genommen. Für diese Abwehraktion, die mindestens Zweiminutenverdächtig war, sieht das Regelwerk auch eine andere Entscheidung vor. Vielleicht muss sich unser Team auch erst einen Status erarbeiten, da in dem Spiel auch das Verhältnis Zeitstrafen und Siebenmeter nicht passte. Nicht jede Siebenmeterentscheidung ist gleich mit einer Zeitstrafe verbunden, aber meist ein Gradmesser. Während wir nur fünf Zeitstrafen hinnehmen mussten und gegen uns sieben Siebenmeter gepfiffen wurden, waren es auf der DJK-Seite sechs Zeitstrafen gegen zwei Siebenmeter.
Das hilft alles nichts, da wir wieder zwei Punkte einem Team überlassen mussten, das nicht besser war als das unsere. Selbst dem Verfasser dieses Berichtes fällt es schwer nach den zuletzt gezeigten Leistungen und vor den anstehenden schweren Aufgaben der Mannschaft weiterhin Mut zuzusprechen. Da wir aber daran glauben, dass an dem eingangs erwähnten Sprichworts was Wahres dran ist, bedanken wir uns bei den Panthern für eine begeisternde Leistung und wünschen uns, trotz einiger Rückschläge, dass sie weiterhin an sich glauben. Auch wenn das nächste Heimspiel am kommenden Wochenende gegen einen der Meisterschaftsanwärter, den VfL Lübeck-Schwartau, vielleicht unter dem Gesichtspunkt „lernen“ gesehen werden könnte, hat die Mannschaft gezeigt, dass sie auch gegen höher eingestufte Teams mithalten kann, wenn sie an sich glaubt. Wir glauben weiterhin an die Panther!
Tor: Michael Luderschmid, Stefan Hanemann
Gianni Huber, Tim Kaulitz (3/1), Alexander Leindl, Falk Kolodziej (2), Johannes Borschel, Korbinian Lex (7), Stephan Seitz (1), Cedrik Riesner, Sebastian Meinzer (1), Yannick Engelmann (4), Johannes Stumpf (2), Julian Prause (2), Max Horner (7/1), Tobias Prestele,