TuS Handballer gewinnen beim TB 09 Roding mit 23:24 (11:13)
- Meisterprüfung in Punkto körperbetonte Spielweise -
Wenn unsere junge Truppe in den bisherigen Spielen bewiesen, dass sie spielerisch mit jeder Mannschaft der Liga mithalten kann, hat sie in Roding ihr Meisterstück auch in Punkto körperbetonte Spielweise abgelegt. Diese war nicht immer unfair, prägte aber das Spiel. Dass sie sich in Zweikämpfen beweisen musste, hatte sie sich in gewisser Weise selbst zuzuschreiben, da sie es vor allem in der ersten Halbzeit versäumte, einen deutlicheren Vorsprung herauszuschießen. So waren es zur Halbzeit mit dem 13:11 nur zwei Tore, die den Gastgebern das Gefühl vermittelte, dass sie für eine Überraschung sorgen kann.
Auch wenn Trainer Martin Wild bei nur elf Gegentoren in der Halbzeit nicht ganz mit der Abwehrarbeit zufrieden war, monierte er vor allen das Angriffsspiel, in dem er gegenüber den letzten Spielen zu viele Ballverluste sah bzw. das Auslassen bester Torchancen. Bei der Abwehrarbeit hatte er vermutlich in Erinnerung, dass Simon Wicha im Tor dafür sorgte, dass sein Team nie in Rückstand geriet. Das wäre schon in der 9. Minute beim Spielstand von 4:4 möglich gewesen. Einen weiteren Siebenmeter hielt er in der elften Minute beim Spielstand von 4:5. In der Folgezeit setzen wir uns auf 6:11 ab und versäumten es, den Gastgebern schon frühzeitig die Hoffnung auf einen Erfolg zu rauben. Nachdem dem TB drei Tore in Folge gelangen, machte sich in unserer jungen Mannschaft ein wenig Verunsicherung breit. Das lag auch daran, dass sie so eine köperbetonte Abwehr bisher nicht kannten und einen besser postierten Mitspieler suchten, was oft zu Ballverlusten führte. Dazu kam, dass Torhüter Roy Müller den Spielern den einen und anderen Ball abschaute.
Wer gedacht hatte, dass die Mannschaft nach der Pause wieder zu ihrem Spiel finden würde, wurde zunächst enttäuscht. Während wir im Spiel nach vorne weiterhin Unsicherheiten zeigten, nutzte Roding die sich bietenden Chancen und lag nach 38 Minuten mit 15:13 in Führung. Erst in der 39. Minute beendete Maximilian Lentner die Torflaute und verkürzte auf 15:14. Eine Minute später schaffte Stefan Gärtner den 15:15 Ausgleich. In der Folgezeit verhinderten zwei Pfostentreffer die Führung, die Stefan Gärtner in der 44. Minute mit dem 15:16 gelang. Jetzt entwickelt sich zwar kein hochklassiges aber äußerst spannendes Spiel, in dem unser Team immer wieder ein Tor vorlegen konnte, so dass Roding in Zugzwang kam. Ein kleiner Knackpunkt war die 54. Minute, in der wir keinen Gegentreffer hinnehmen mussten und mit dem 19:21 durch Maximilian Lentner eine Zweitorführung gelang. Die erhöhte sich auf 21:24, ehe den Gastgebern in den Schlusssekunden noch zwei Treffer zum 23:24 Endstand gelangen.
Es war ein verdienter Sieg, den sich unser Team selbst schwer machte, da sie in der Abwehr zwar den Kampf annahm, im Angriff aber in der einen und anderen Situation zu zaghaft vor der körperbetonten Spielweise der Rodinger agierte.
Da wir mit einem Tor gewonnen haben, können wir uns auch noch eine Anmerkung zum Publikum erlauben, was nach einer Niederlage sicherlich als Retourkutsche gewertet worden wäre. Der Verfasser dieses Artikel steht zu dem Vorwurf an das Rodinger Publikum, wobei hier, wie immer, nur ein kleiner Teil der rund 150 – 200 Zuschauer absolut negativ aufgefallen sind. Wer Schläge ins Gesicht, ob absichtlich oder nicht sei dahingestellt, bei denen die Spieler mit blutenden Lippen und roten Backen am Boden liegen bleiben und behandelt werden müssen, diese lautstark als Schauspieler deklariert und mit anderen Ausdrücken tituliert, kann nur als Dumm und Unfair bezeichnet werden. Das hat nichts mehr mit der Unterstützung der eigenen Mannschaft zu tun. So etwas haben wir in anderen Hallen bisher nicht erlebt und hoffen, dass es auf Roding beschränkt bleibt, wenn es denn dort zum guten Ton des Sports gehört.
Eine unschöne Szene gab es auch noch 76 Sekunden vor Ende des Spieles, als Steve Müller beim Spielstand von 21:24 wohl glaubte, dem Brucker Spieler eine paar blaue Flecken mit den Weg zu geben. Mit einem Ellenbogencheck, der wohl auch beim Eishockey mindestens zu zwei Minuten geführt hätte, streckte er den sich freispielenden Spieler einfach nieder. Warum die beiden Schiedsrichter hier nur eine Zweiminutenstrafe aussprachen und nicht mehr, bleibt deren Geheimnis. Andere haben für so eine Aktion schon mehrere Spiele Sperre hinnehmen müssen. Auch in dieser Szene unterstellten Rodinger Zuschauer unserem Spieler Schauspielerei und bedachten die äußerst humane Zweiminutenstrafe gegen Steve Müller mit Schieberrufen gegen die Schiedsrichter.
Fazit des Spieles ist, dass das Team von Trainer Martin Wild wahrlich nicht das beste Spiel abgeliefert hat, sich aber Positiv gesehen, selbst aus brenzligen Situation befreit und auch von einem Rückstand nicht beirren ließ, was absolut zuversichtlich stimmt, wenn auch solche Spiele gewonnen werden.
Für den TuS spielten:
Simon Wicha, Martin Wagner (bei einem Siebenmeter) (Tor)
Christian Wallnitz (1), Marco Müller, Andreas Krauß, Marcus Hoffmann (2), Stefan Gärtner (3), Korbinian Sparn (2), Andreas Knorr (6), Alexander Raff (6/1) Maximilian Lentner (4), Sebastian Huhn