Handball-Pokalfight endet in der Verlängerung mit einer Niederlage
- TuS Handballer zwingen den Favoriten TSG Friesenheim nach 60 Minuten und dem 33:33 in die Verlängerung und verlieren mit 36:42 -
Es waren doch erfreulich viele Handballfans in die Wittelsbacher Halle gekommen, die wohl nochmals höherklassigen Handballsport sehen wollten. Dass ihnen das geboten wurde und dazu unser Team auch noch mithalten konnte, machte die ganze Angelegenheit noch erfreulicher, so dass wahrlich niemand sein Kommen bereuen musste. Zunächst war es aber der Zweitligist, der mit druckvollem Spiel unsere Abwehr immer wieder aushebelte und ihren Linksaußen Philipp Grimm ins Spiel brachte. Der ließ Torhüter Martin Wagner keine Chance, so dass es nach sieben Minuten schon 2:5 hieß. Hier wurden Erinnerungen an die letzte Pokalbegegnung gegen Friesenheim von 2005 wach, als die Gäste auch sehr schnell für eine Vorentscheidung sorgten uns zum Schluss mit 15:33 gewannen.
Trotz des schnellen Rückstandes, ließ sich diesmal unser Team nicht beirren und brachte sich mit schnell vorgetragenen Angriffen, die im Gegensatz zum Spiel in Ottobeuren diesmal sicher verwandelt wurden, wieder ins Spiel. So stand es nach zehn Minuten nur noch 6:7. Danach konnten sich die „Eulen“ bis zum 7:12 in der 17. Minute wieder etwas absetzen. Eine Zweiminutenstrafe wurde konsequent genutzt, so dass wir danach mit dem 10:12 wieder dran waren. Mehr ließ der Favorit aber nicht zu, so dass dieser mit dem 15:18 Vorsprung in die Halbzeitpause gehen konnte.
Bezeichnend für die erste Halbzeit war, dass die Gäste ihrer Favoritenrolle dann gerecht wurden, wenn sie konzentriert ihr Spiel aufzogen. Hier zeigten sie auch sehr guten Handballsport, was die Besucher des Spieles auch sehen wollten. Gezeigt hat sich aber auch, dass sie nicht mit halber Kraft das Spiel gewinnen würden, so wie sie es sich vielleicht gegen einen Bayernligisten vorgestellt haben. Vielleicht schwirrte in den Köpfen des Zweitligisten auch herum, dass unser Team möglicherweise konditionelle Probleme bekommen würde und sie so mit ihrer Routine das Spiel gewinnen würden. Da das nicht der Fall war und unser Team eine kleine Chance auf den ganz großen Coup witterte, mussten sich die Gäste mehr Mühen und Plagen, als ihnen lieb war.
Zunächst konnte die TSG den Vorsprung halten, aber nicht ausbauen. Plötzlich klappte auch bei ihnen nicht mehr alles, so dass sich der Vorsprung Tor um Tor verringerte und unser Team in der 38. Minute zum 21:21 ausgleichen konnte. Als uns auch noch der Führungstreffer gelang, war die Wittelsbacher Halle fast der Hexenkessel, der uns schon zu vielen überraschenden Siegen geführt hatte.
Dieser Vorsprung konnte bis zum 24:24 in der 44. Minute gehalten werden. Ab diesem Zeitpunkt folgte eine sechsminütige Überzahlsituation, mit der die Gäste besser zurecht kamen als unsere Mannschaft. An was es lag, dass die Überzahl trotz großem Einsatz und einigen Chancen nicht genutzt werden konnte, wird vermutlich den einen oder anderen Spieler danach noch beschäftigt haben. So konnte Friesenheim wieder in Führung gehen, die mit dem 30:33 zwei Minuten vor Schluss eigentlich schon entscheidenden Charakter hatte. Nicht aber an diesem Abend, an dem unser Team nicht nur aufopferungsvoll Kämpfte, sondern auch mit schönen Spielzügen mithielt und als Lohn dafür wenige Sekunden vor Schluss den 33:33 Ausgleich erzielte.
Nicht nur, dass in der Verlängerung doch ein wenig die Kräfte schwanden, war die individuelle Stärke der einzelnen Spieler der TSG entscheidend, dass sie letztlich doch noch einen standesgemäßen 36:42 Erfolg feiern konnten.
Es war ein begeisternder Handballabend, der zeigte, zu welcher Leistung unser Team fähig ist. Jetzt hat allerdings Trainer Martin Wild die schwierige Aufgabe, seine Spieler wieder auf den Bayernligaalltag einzustellen. Schon am kommenden Samstag, 24.09.2011, 19:30 Uhr, werden sie gegen den Aufsteiger aus Simbach in der Favoritenrolle sein und die Innstädter unbeschwert aufspielen können. Was passieren kann, wenn man ihnen das Gefühl vermittelt, dass in Fürstenfeldbruck was zu holen ist, haben sie in dem Pokalspiel selbst umgesetzt. Immerhin stand es gegen den Zweitligisten nach regulärer Spielzeit 33:33, was im Punktspiel eine Punkteteilung zur Folge gehabt hätte.
Da wir sicher sind, dass Martin Wild die richtigen Worte finden wird, können wir uns wieder auf ein gutes Spiel unserer Mannschaft einstellen, mit dem hoffentlich gleich im ersten Heimspiel der erste Sieg gefeiert werden kann.
Die Begeisterung gegen Friesenheim ist vorbei und die Mannschaft muss sie am Samstag wieder neu entfachen.
Für den TuS spielten:
Martin Wagner, Simon Wicha (Tor)
Christian Wallnitz, Nick Huber (1), Andreas Krauß, Stefan Gärtner (3), Korbinian Sparn (2), Andreas Knorr (8), Alexander Raff (8/2), Sebastian Huhn, Maximilian Lentner (1), Maximilian Dück (9/4), Marco Müller (1), Benjamin Mayer (3)