Erinnerungen an Ludwig van Beethoven
In diesem Jahr jährt sich zum 180. Male der Todestag von Ludwig van Beethoven. Er wurde am 17. Dezember 1770 geboren und erstarb am 26. März 1827. Nur mit wenigen Ausnahmen sind die Werke des Ausnahmekomponisten der geistige Besitz der Kulturmenschheit. Seine Kompositionen sind elementarer Ausdruck von Idealismus und Humanität und diese beiden ethischen Prinzipien hat dieser große Mann ein Leben lang mit großem Fanatismus gelebt. Es hat nie eine Zeit gegeben, die sich dem Genius Beethoven ernsthaft verschlossen hätte. Seine Musik hat modische Epochen ebenso überdauert wie politisch bedingten Kunstwahn. Für viele seiner musikalischen Nachfahren war er Vorbild und Ansporn.
In einem Meister-Konzert will die Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck am 30. Juni 2007 um 20 Uhr im Stadtsaal des Veranstaltungsforums Fürstenfeld an Ludwig van Beethoven erinnern. Unter der Leitung von Klaus Linkel musiziert die Orchestervereinigung Gauting und der Solist am Klavier wird Jakob Fichert sein. Auf dem Programm stehen Ausschnitte aus dem Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ op 43, das Klavierkonzert Nr. 3 in c-moll op 37 und die Eroica“ Symphonie Nr. 3 in Es-Dur op 55.
Der Pianist Jakob Fichert wurde 1973 in London geboren. Mit acht Jahren erhielt er den ersten Klavierunterricht und studierte nach dem Abitur sowohl an der Musikhochschule in Karlsruhe als auch später in London am Royal College of Music. Jakob Fichert wurde inzwischen mit vielen Musikpreisen bedacht er machte sich mit zahlreichen Auftritten in internationalen Konzertsälen einen Namen.
Das Konzert beginnt mit dem Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“, einem Auftragswerk des Tänzers und Choreographen Salvatore Vigano. Beethoven wollte mit diesem Werk einen Zusammenhang zwischen Unwissenheit und der erhaben Kunst darstellen und man stellte zur Visualisierung zwei Statuen ins Ballett, die es zu beleben galt.
Zunächst etwas Grundsätzliches zu den Klavierkonzerten von Ludwig van Beethoven. Man spricht üblicherweise nur von fünf Klavierkonzerten, jedoch weiß die Musikwissenschaft noch von einem sehr frühen Werk dieser Art aus dem Jahre 1782 und von Vorarbeiten zu einem Konzert von 1815.
Das Klavierkonzert Nr. 3 in c-moll brachte eine Wende bei Beethovens Klavierkonzerten. In konzertantem Stil offenbarte sich der Komponist jetzt auch kämpferisch. Alle Sätze bieten Beispiele von dichterischer Phantasie und kompositorischer Kühnheit. Der pastorale Mittelsatz gehört wohl zum Schönsten, was Beethoven der Musikwelt eingangs des 19. Jahrhunderts geschenkt hat.
Als weiteres Werk steht die Symphonie Nr. 3 in Es-Dur op. 55 auf dem Programm. Die in der Musikgeschichte als Eroica bekannte Symphonie hat die Satzbezeichnungen I. Allegro con brio II. Marcia funebre: Adagio assai III. Scherzo: Allegro vivace und IV. Allegro molto.
Beethoven konnte mit keinem seiner folgenden Werke dieses Meisterstück übertreffen. Nur ein halbes Jahr nach dem Misserfolg seiner Oper „Fedelio“ trat der Meister mit dieser neuen großen Symphonie vor das Wiener Publikum. Angeblich soll der Anstoß zu diesem gewaltigen Werk von General Bernadotte, dem Gesandten der Französischen Republik in Wien, ausgegangen sein. Da die Abschrift der Originalpartitur den Hinweis „Sinfonia Grande – intitolata Buonaparte“ trug, ging man zunächst davon aus, dass die Eroica zu Ehren von Napoleon komponiert worden war. Nachdem sich Bonaparte aber selbst zum Kaiser gemacht hatte, überkam Beethoven die Wut und er entfernte den Zusatz.
Der 1. Satz der „Eroica“ ist wohl das Größte in der klassisch-sinfonischen Musik. Zwei Akkordschläge des vollen Orchesters stellt Beethoven statt einer langsamen Einleitung gleich an den Anfang. Im 2. Satz dominiert der Trauermarsch und er ist in seiner wehmütigen Gesamtstruktur allen Gefühlswelten zugänglich. Dem kunstreichen Scherzo im 3. Satz wird die komplizierte Komposition wieder in eine ungeheuere Einfachheit gewandelt und von besonderer Intensität wird das Allegro vivace empfunden, welches sich in zweiundneunzig Takten als pianissimo wie in dämonischem Flüsterton bewegt. Das Finale besteht aus sieben Variationen von unterschiedlicher Stimmung. Beethoven schwelgt geradezu in frischen Gedanken und mit einer fanfarenfrohen Coda geht das Werk beeindruckend zu Ende.
Am 30. Juni 2007 wird der Stadtsaal in Fürstenfeld Schauplatz eines großartigen Kunstgenusses werden. Der Vorverkauf hat begonnen. Karten gibt es beim Kartenservice Fürstenfeld, beim Amper-Kurier, dem Kreisboten und der Sparkasse Fürstenfeldbruck (Hauptstelle).