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"Haltet die Diebin ...!" Eine Glosse - oder mehr?

Beim Gang zur Toilette, vorbei an den Kassen, erstarrte ihr Blick. Die wird doch nicht ...?
Vergessen war der Druck im Magen der Marktleiterin. Hier war rasches Handeln angesagt!
„Frau Kiem! Haben Sie das gesehen?“
Die Kassiererin zuckte zusammen. Die Chefin persönlich – das bedeutete nichts Gutes.
„Ja -, äh, das heißt nein, äh, was meinen Sie genau, Frau Paulus?“
Möglichst ruhig scannte sie die Waren weiter ein, die die Kundin eben auf das Förderband gelegt hatte.
„Sie sind gut! Die Diebin! Die dreiste Ladendiebin, die gerade Ihre Kasse passiert hat!“
„Um Gottes willen! Leider nein, Frau Paulus – da ist eigentlich niemand durchgegangen eben, also, ich hab zumindest niemanden gesehen.“
„Sie haben Nerven! Unsere Branche erlaubt kein Schlafen am Arbeitsplatz! Die Bilanz unserer Filiale hier in Bremervörde ...! Rufen Sie sofort die Polizei!“
Die Kundin war verwirrt. Auch sie hatte niemanden vorbeigehen sehen.
„Aus dem Weg!“ Schon wurde sie von der Marktleiterin unsanft zur Seite gestoßen.
Nur noch wenige Schritte, wäre doch gelacht!
„Hab ich Dich!“ Schon riss sie begeistert der Diebin ihre Beute aus der Hand.
„Ausreden zwecklos! Mitkommen!“
Die ertappte junge Dame deutete dreist ein Lächeln an, kreischte schließlich los und schlug letztlich auf die Fremde ein.
„Das kennt man!“, schrie die Marktleiterin zurück. „Du bist ja nicht die Erste, die es versucht!“ Sie wollte gerade zurückschlagen, als jemand neben ihr brüllte:
„Sind Sie wahnsinnig? Lassen Sie das sofort sein, sonst rufe ich die Polizei und zeige Sie an!“
„Ach? Sie stecken da mit drin? Auch das kennen wir bestens! Sie kennen die junge Dame also?“
„Allerdings, ich bin ...!
„Ach, Sie sind die Komplizin? Dachte ich mir doch gleich!“
„Nein, ich bin ...“
Weiter kam sie nicht, denn ein Polizist, der zufällig die Szene beobachtet hatte, schaltete sich ein. „Was ist hier los?“
„Eine dreiste Diebin!“, rief die Markleiterin. „Ich erstatte hiermit Anzeige.“
„Was hat sie denn gestohlen?“
„Hier, sehen Sie, ein – ein Döschen Seifenblasen. Aber ich wette, damit vertuscht sie nur einen Goldring mit Brillianten, den sie versteckt hat ...!“
„Aber, entschuldigen Sie, die Kleine ist doch – höchstens – ein Jahr alt!“
„Eben! Die fangen heute früh an! Mit Sicherheit hat sie in – in ihrer Windel ... Nehmen Sie sofort die Anzeige auf!“
„Wenn Sie jetzt nicht sofort mein Kind loslassen, zeige ich Sie an, Frau Paulus! Oder ich prügle Sie – windelweich!“

Ergänzung:
Die Bitte des Polizisten, auf die Anzeige zu verzichten, blieb erfolglos. Erst nach 14 Tagen zog die Markleiterin eines Supermarktes in Bremervörde ihre Anzeige, missmutig, zurück. Dies alles geschah im August, anno domini 2008. („anno domini“ = „im Jahre des Herrn“)

Bildunterschrift: "Das war unser letzter Ladendieb!"

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Die Glosse

8 Kommentare

Ps: Ich beginne gerade, lieber Roland, Deine Beiträge zu entdecken, was noch einige Zeit dauern wird, denn alle Themen, die ich jetzt so überflog, sind interessant, keines irgend wie nur so dahingeschrieben ... .

Grüße
Wolfgang

Lieber Wolfgang,
Du hast sicher recht, dass ich nicht pro Tag ein, zwei Aritkel einstelle, nur, damit was geschrieben ist. Es geht mir bei myheimnat um zwei Dinge:
zum Einen um das Anprangern offensichtlicher Missstände oder Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft; zum Anderen um das Aufklären über Fehlentwicklungen, die für uns alle folgenschwer sein könnten. Daneben ist mir manchmal auch an Ankündigung von bzw. Rezensionen über interessante Veranstaltungen gelegen - und das immer in möglichst guter Sprache. Schreiben um des Schreibens willen ist nicht mein Stil. Das machen genug andere Bürger-Reporter, übrigens auch mit Berechtigung. Wir wollen hier ja kein reines Intellektuellen-Forum sein.
Liebe Grüße! R.G.

Ich erinnere mich an einen Einkaufsbummel mit meiner Tochter und Enkelin. Die Kleine war gerade 2 Jahre alt. Da stibtzte sie sich von einem Tisch eine kleine Parfümflasche und rannte damit zum Ausgang. Wir konnten sie kaum einholen und hatten Angst als Ladendiebe angesehen zu werden.
Aber unbemerkt konnten wir das Fläschchen an seinen Platz zurückstellen.
Wer weiß was passiert wäre?

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