Dankbarkeit - die etwas andere Weihnachtsgeschichte...
Dankbarkeit - die etwas andere Weihnachtsgeschichte.
Vorweihnachtszeit ist die Hektik des Momentes. Die Menschen wollen Gutes tun, Freude verschenken und verlieren sich im Moment voller Belastungen; dies und jenes noch zu schaffen, noch zu erklimmen. Wahrlich bin ich kein Mensch dieser wunderschönen aber oft doch so hektischen Zeit. Die Arbeit ist geschafft und so versuche ich den Druck des Jahres abzuschweifen. Der Wind singt sein strenges Lied - ich versuche mir die Zigarette anzuzünden. Um mich herum nur das arbeitsame Rauschen der Menschen - wirkt wie ein unsortierter Ameisenhügel. Die Hektik hat Besitz von allen ergriffen. Ich setze mich auf eine Bank und warte auf den Moment der Ruhe - vielleicht wird sie auch zu mir gelangen. Ein junger Mann fragt nach Feuer und ich gebe ihm die Flamme für die Zigarette. Er sagt mit freundlichem Strahlen DANKE und setzt sich zu mir. Wir kommen in ein kleines Gespräch - Wahnsinn; ein Moment der Ruhe zwischen all der Hektik. Er sagt ohne jegliche Trauer, das er Krebs habe und noch etwa ein Jahr zu leben hat; er strahlt und lacht über den Stress in den Gesichtern der Menschen. Man lernt mit der Krankheit zu leben, zu überleben für diesen kurzen Augenblick; ein Jahr ist ein Wimpernschlag im Universum und doch können die Erinnerungen und das bewusste Erleben eines Momentes länger sein, als ein ganzes Leben.
Soll ich fragen wie es sich anfühlt - den Tod vor Augen; er erkennt meine Unentschlossenheit und erklärt mir seine Sicht der Dinge. Einen Vogel singen zu hören, das Rauschen des Wassers und der stille Klang des kalten Windes sind seine Begleiter, seine Momente des Wohlfühlens, des Erlebens. Er reicht mir die Hand zum Adieu sagen und wieder sehe ich diesen Glanz, dieses Strahlen in seinen Augen. Das Beste am Leben ist der Moment den wir bewusst erleben sind seine Worte und er verschwindet im Mantel der tausenden von Menschen in diesem Moment. Einen Moment lang kann ich nicht atmen - was ist der Weg des Lebens, welche Dinge, welche Kraft verspüre ich für das was Vergangenheit und Gegenwart darstellt.
Der Wind wird stärker. Gedankenverschlungen mit dem Lied des Windes mache ich mich auf meinen Weg; bewusst oder unbewusst stelle ich mir den Moment vor - was kann ich für mich entdecken und was finden. Ein lautes Hupen eines Autos reist mich aus meiner Verträumtheit - fast ein Schritt zu schnell ohne nachzudenken;
und doch hat sich etwas verändert, das Strahlen der Augen des todkranken jungen Mannes - mit dieser Entschlossenheit und Willensstärke - das Leben ist schön, man muss es nur zulassen.
Fred Hampel Heiligabend'2014
Danke Rita für Deine Worte. Rauchen ist mein Laster - sonst bin ich okay
LG Fred