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Friedrichsdorfer Bahnhof wird endlich schön bunt

Mittlerweile hat sich am Friedrichsdorfer Bahnhof so einiges getan. Wenn man die S-Bahn verlässt und die Unterführung betritt, riecht es nach frischer Farbe anstatt nach Urin.
Anfang August öffnete der seit März dieses Jahres geschlossene DB-Service-Store unter einem neuen Pächter, und man kann sich dort wieder seine Fahrkarten (alles gibt es am Automaten doch nicht) sowie Brötchen und Kaffee kaufen.
Am 5. September begannen dann die Reinigungs- und Malerarbeiten von Friedrichsdorfer Bürgern in der Unterführung. Die Stadt Friedrichsdorf hatte sich mit der Deutschen Bahn geeinigt, da das Bahnhofsgebäude sowie die Nebenanlagen nicht der Stadt gehören: Die Bahn würde die Materialkosten übernehmen, wenn die Stadt Friedrichsdorf die Säuberung übernehme. Unter Leitung von Winfried Maurer (FWG) und Frank Felsmann (CDU) rief die Stadt Friedrichsdorf zu einer Bürgeraktion auf. Insgesamt 400 Quadratmeter wurden von diversen Friedrichsdorfer Bürgern bearbeitet: So viel machen die Seitenwände und Decke der rund 50 Meter langen Unterführung aus. Anschließend strahlte die Unterführung in hellem Weiß, was aber wiederum einige Schmierfinke dazu animierte, neue Graffiti und Fußabdrücke auf dem hellen Grund zu hinterlassen. Glücklicherweise war Winfried Maurer mit Farbe und Pinsel häufig zur Stelle, um diese Spuren wieder zu beseitigen.
Mittlerweile bearbeiten Christian Schopp, der auch schon die Wände der Druckerei Nejedly und des evangelischen Kindergartens verziert hat, und Benjamin Theodor die Unterführung. Sie sprayen Graffiti von Friedrichsdorfer Motiven: die Wappen der vier Stadtteile, die evangelische Kirche, Philipp Reis und Madam Blanc als prominente Friedrichsdorfer Bürger. Immerhin verdanken wir diesen beiden das Telefon bzw. die Spielbank von Monte Carlo, deren Vorläufer die Spielbank von Bad Homburg war. Außerdem wird am Treppenaufgang Richtung Römerhof der Friedrichsdorfer Firma Milupa gedacht. So manch einer mag sich beim Anblick der Babyflasche an seine Kindheit und den Slogan „Milupa – alles Gute für Mutter und Kind“ erinnern.
Es bleibt zu hoffen, dass die Bahn die beschmierten Lampen in der Unterführung durch neue ersetzt und eine Beschilderung der beiden Ausgänge erfolgt. Außerdem ist zu wünschen, dass der Ehrenkodex der Sprayer, kein Kunstwerk eines anderen zu übermalen, eingehalten wird. Was in Oberursel funktioniert hat, sollte hoffentlich auch in Friedrichsdorf möglich sein – möglichst dauerhaft eine schöne, saubere Unterführung. Vielleicht lässt sich ja auch noch der DB-Store verschönern.
Für das bereits verkaufte Bahnhofsgebäude sowie das durch Unwetter ramponierte Dach des Fahrradständers wird sich hoffentlich auch bald eine Lösung finden lassen. Es wäre schön, wenn im Bahnhofsgebäude wieder Leben einkehren würde und die dort befindlichen Toiletten von den Reisenden genutzt werden könnten, damit die Unterführung nicht mehr als „Pinkelröhre“ missbraucht wird.
Es bleibt zu hoffen, dass mit der Säuberung der Unterführung und dem Aufstellen eines Bushäuschens am Bahnhof positive Zeichen gesetzt worden sind und sich der Reisende demnächst freut, nach Friedrichsdorf zu kommen.

  • Freiwillige Friedrichsdorfer beim Streichen
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  • Eine strahlendweiße Unterführung
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  • Zum Gedenken an den Erfinder des Telefons
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  • Benjamin Theodor bei der Arbeit
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  • Milupa - alles Gute für Mutter und Kind
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  • Das Farbensortiment der Künstler
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