Trinken und Saufen im Dicken Wilhelm auf Schloß Neuenburg - Freyburg !
Der Bergfried "Dicker Wilhelm"
Der Bergfried "Dicker Wilhelm" ist der letzte und einzig erhaltene von drei Rundtürmen, die einst auf der Neuenburg standen.
Von Gefäßen und Ritualen !
Ob Fürst, Bauer, Handwerker oder Mönch, getrunken wurde immer. Dabei steht der Alkoholkonsum zwischen Repräsentation, Standesbewusstsein, Gastfreundlichkeit und Rausch. Dieser ist zwar vergangen, doch die Gefäße sind geblieben und erzählen von Trinkritualen.
Rituale, Trinkkomments und Trinkspiele bestimmten die Trinkgelage in allen Ständen. Mit dem steigenden Alkoholverbrauch wuchsen auch Größe und Umfang der Trink- und Schenkgefäße. Jeder Mann von Stand besaß einen eigenen Krug, an dessen Größe die Trinkleistung, an seiner kunstvollen Dekoration der Wohlstand des Besitzers messbar war.
In Ihm befindet sich jetzt die Sonderausstellung
"ZÜNFTIG TRINKEN - STÄNDISCH SAUFEN"
Der dritte Rundturm, der "Dicke Wilhelm", steht in der Vorburg. Wahrscheinlich entstand er ab der Mitte des 12. Jahrhunderts.
Seine Mauerstärke beträgt 2,85 m, der Durchmesser 14 m, die Mindesthöhe 23 m. Der eigentliche Eingang in den Turm führte in das hoch gelegene gewölbte Hauptgeschoss.
Der jetzige Zugang zu ebener Erde stammt aus dem 16. Jahrhundert. Der gehobene Wohnkomfort, gekennzeichnet durch Abortablagen und Kamin, lässt darauf schließen, dass sich im "Dicken Wilhelm" die Funktionen von Wohn- und Wehrturm vereinten.
Eine Treppe innerhalb der Mauer führt in weitere Geschosse nach oben und nach unten. Die ursprünglich mit Schiefer gedeckte Turmhaube stammt aus dem Jahre 1550. Seit dem späten 19. Jahrhundert diente der Turm als Wasserreservoir der Staatsdomäne.
Durch die langjährige landwirtschaftliche Nutzung im 19./20. Jahrhundert befand sich der Turm in einem sehr baufälligen Zustand. Nach seiner Sanierung wurde er 1983 mit einer Ausstellung über die Baugeschichte des Turmes und der Neuenburg für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Seit 1991 ist der Bergfried mit seinen Sonderausstellungen und als Aussichtsturm in das museale Konzept der Neuenburg eingebunden.
Die Zinngießer und das Zinn !
Die “Kandelgießer“ verarbeiteten das Zinn und fertigten das Geschirr der Zünfte. Ihr Gewerk war stark geregelt. Die Marken auf den Gefäßen sind nicht nur Signaturen der Zinngießer, sondern auch Qualitätssiegel des verarbeiteten Zinns.
http://www.schloss-neuenburg.de/zuenftig-trinken-s...
http://www.schloss-neuenburg.de/
http://www.schloss-neuenburg.de/dicker-wilhelm.htm...
Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd. Bei manchen ist es umgekehrt ;-))) Danke für diesen ausführlichen interessanten Bericht