850 Jahre Freiberg in Sachsen - Heerlager der Landsknechte im Albertpark
Eine schöne Reise nach Sachsen habe ich am Freitag unternommen. Die neu formierte "Freiberger Miliz", ein Gruppe "Defensionäre" haben dazu eingeladen, sie und die Silber-Stadt Freiberg bei der Darstellung der Stadtverteidigung während des 30-jährigen Krieges zu unterstützen. Freiberg wurde vom Dezember 1642 bis Februar 1643 von den Schweden belagert, es war bereits die dritte Belagerung während des 30-jährigen Krieges. Nachzulesen auf der Internetseite der "Freiberger Miliz": http://www.peterstor.de/belagerungen/dritte.htm
Eine wackere Landsknechtsschar mit ihren Marketenderinnen lagert nun, zur 850 Jahrfeier der Stadt, von Freitag bis Sonntag (also heute) im wunderbaren Albertpark, inmitten der Bergstadt Freiberg. Dargeboten wird dem interessierten Besucher das Lagerleben zur damaligen Zeit, es werden die Waffen der Musketiere vorgestellt , sowie Fecht- und Schlachtszenen geboten.
Bei der Verteidigung der Stadt spielten damals die Bergleute, die vom Landesherrn freies Schürfrecht, gegen etwa 3/5 ihres Silberfundes, erhielten eine mitentscheidende Rolle. Sollten die angreifenden Schweden durch ihre Belagerung Freiberg einnehmen, so waren auch sie ihren Lebensunterhalt los und wer weiß, vielleicht auch ihr Leben.
Ein paar Bilder sollen zeigen, wie sehr sich die Gruppe um Jürgen und Antje Lucht bemüht hat (und immer noch bemüht), alles so authentisch wie möglich darzustellen, Besuchern Rede und Antwort zu stehen und den Teilnehmern des Heerlagers Sorgen und Nöte von den Lippen abzulesen.
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Kleine Kritik an den Planern und Organisatoren des Stadtfestes:
Wenn man schon ein Heerlager der Landsknechte in besonders schöner und passender Umgebung (Albertpark) ausrichtet, könnte man den ebenfalls stattfindenden Mittelaltermarkt (hier auf dem Schloßvorplatz) mit dem Heerlager zusammenlegen. Es hätte dann einen besonderen Reiz auf die Besucher ausgeübt und möglicherweise für mehr Besucherresonanz gesorgt. Das Verbot zum tragen der historischen Waffen innerhalb der Stadt hätte zum Zwecke der Werbung etwas gelockerter sein können, bei den Festen, die wir ausrichten laufen wir beinahe eine Woche bewaffnet durch den Ort. Und apropos Werbung: Das Heerlager kommt im Flyer nur am Rande (zwar mit schönem Bild) vor. Auch hier hätte man das Lager im Tagesablauf jeweils erwähnen müssen.
Naja, ich will nicht unken, fürs erste Mal war´s auf jeden Fall OK, der Platz für das Lager konnte besser nicht sein und wahrscheinlich sind die schlechten Erfahrungen aus den schlimmen Jahren des 17. Jahrhunderts für die eine oder andere Entscheidung der Obrigkeit ausschlaggebend gewesen.....
Bei der 900 Jahrfeier im Jahr 2062 könnte man ja nochmal über das eine oder andere nachdenken. Dann bin ich hundertzwei und komme gerne wieder....
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Leider mußte ich mit einem eingeklemmten Meniskus heute morgen das Lager gen Heimat verlassen.