Mit E.ON und RWE zur Energiewende in Hessen?
BUND fordert Ministerpräsident Bouffier auf, auch Umweltverbände in den Energiegipfel einzubeziehen
Der hessische Landesverband des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland)reagiert mit Unverständnis auf die Absage der Staatskanzlei, ihn am heutigen Energiegipfel zu beteiligen. Auf eine entsprechende Anfrage an Ministerpräsident Bouffier hat der BUND nur die vage Antwort erhalten, dass man gerne nach dem 5. April 2011 auf den BUND zukommen werde, um ihn "konstruktiv in den weiteren Prozess einzubinden."
Hermann Maxeiner, BUND-Vorstandssprecher: "Der BUND setzt sich seit Jahren für die Alternativen einer Energieversorgung mit Atom- und Kohlekraftwerken ein und befürwortet Maßnahmen zur Energieeinsparung, zur Verbesserung der Energieeffizienz und zu einem deutlichen Ausbau der regenerativen Energien. Dazu haben wir Vorschläge und Konzepte erarbeitet. Wir haben kein Verständnis dafür, dass Ministerpräsident Bouffier mit dem Biblis-Betreiber RWE und dem Kohlekraftwerksbauer E.ON über eine Energiewende in Hessen spricht, aber diejenigen nicht am Energiegipfel beteiligt, die sich wie der BUND inbesondere auch für eine deutlich stärkere Nutzung der Windenergie in Hessen einsetzen."
Für den BUND ist unabdingbar, dass nun schnell konkrete Maßnahmen erarbeitet werden, um endlich auch in Hessen die Energiewende voranzubringen, d.h. insbesondere auch eine Stromerzeugung ohne Biblis A und B und ohne einen
Kohlekraftwerksblock 6 am Standort Staudinger.
Rückfragen: Michael Rothkegel, BUND-Geschäftsführer, 0151 12068590
> "Wir haben kein Verständnis dafür, dass Ministerpräsident Bouffier mit dem Biblis-Betreiber RWE und dem Kohlekraftwerksbauer E.ON über eine Energiewende in Hessen spricht, aber diejenigen nicht am Energiegipfel beteiligt, die sich wie der BUND inbesondere auch für eine deutlich stärkere Nutzung der Windenergie in Hessen einsetzen."
AKWs kann man derzeit nur durch andere Wärmekraftwerke ersetzen - und zu denen gehören Kohlekraftwerke.
Will man dazu Wind und Sonne nutzen, muss man gewaltige Stauseen als Pumpspeicher bauen und auch viele neue Leitungstrassen bauen - wofür die Ökoszene/-lobby lokal aber selten ist. Und ausserdem kassiert der gemeine Ökostromerzeuger an sich (von Hausbesitzer bis AG) zwar gern den fast schon sittenwidrigen Profit, der als Aufschlag/Subvention selbst dem Ärmsten Steuerzahler/Stromkunden entrissen wird, investiert aber ungern zurück.
Insofern macht es Sinn, sich an Konzerne zu wenden, die Ersatzkraftwerke und nötige Leitungen realisieren wollen und können.