Burgwaldschule: Mädchen überraschen Frankenberger Tafel - Aktion gegen Verschwendung von Lebensmitteln
Große Freude bei Frankenberger Tafel: Schüler helfen eine Woche lang
Mit viel Einsatz, Freude und Ideenreichtum waren 21 Mädchen der Burgwaldschule eine Woche lang aktiv, um die rührige „Frankenberg Tafel“ mit mehreren gelungenen Aktionen zu unterstützen.
Nach ereignisreichen und spannenden Tagen konnte die Projektgruppe der Schule kurz vor Ferienbeginn einen Betrag in Höhe von stattlichen 561,86 Euro an den Verein überreichen.
Voll des Lobes über das Engagement der Schülerinnen aus fünf Klassen war nicht nur die begeisternde und begeisterte Projektleiterin Monika Klinge als betreuende Lehrerin, sondern auch Eltern und Freunde, insbesondere aber auch Gisela Euring und Hans Jürgen Wilhelm als Stellvertreter der Organisation. Mit der „wunderbaren Zuwendung“ der Jugendlichen könne für sehr viele bedürftige Menschen der Stadt und er Region Gutes getan werden, freute sich Gisela Euring in der Burgwaldschule.
Es waren gleich mehrere Aktionen, die von den sozial engagierten Mädchen angestoßen und schließlich auch während einer Woche umgesetzt worden waren. In drei größeren Lebensmittelgeschäften der Stadt Frankenberg sammelten die Siebt-, Acht- und Neuntklässler sowohl kurz vor dem Verfall stehende, aber immer noch sehr hochwertige Lebensmittel als auch Geld. Ebenfalls durften sie eine Menge Zutaten für ein weiteres Wochenprojekt in ihre Einkaufskörbe legen. Bei sämtlichen Besuchen in den Läden wurden die Schülerinnen begleitet von Kathi Köhler und Ortrud Gelbke, zwei weiteren ehrenamtlichen Helferinnen der Frankenberg Tafel.
„Wir spürten, dass die Anwesenheit der jungen Menschen sich sehr positiv auf die Spendenbereitschaft ausgewirkt hat“, resümierten beide Frauen.
Wichtig war allen Beteiligten auch, ein Zeichen zu setzen gegen die teilweise weitverbreitete Wegwerf- und Vernichtungsmentalität in der Bundesrepublik. Gigantische Mengen an sehr guten Lebensmitteln aller Sorten würden ständig „entsorgt“ – und damit auch mit Rohstoffen und Energien äußerst verschwenderisch umgegangen, so Louisa und Jasmin aus der Klasse 8a. Dies alles sei ethisch, sozial, ökonomisch und ökologisch nicht akzeptabel. Hier müsse dringend etwas geschehen, anfangen könne jeder beim eigenen Einkauf und in der privaten Küche.
Mit einem Besuch der Tafel-Räume in der Auestraße 19 rundeten die Schülerinnen eine ereignisreiche, lehrreiche und natürlich auch kurzweilig-lustige Woche ab. Sie erfuhren dort, dass die Frankenberger Tafel weitere Ausgabestellen in Battenberg, Gemünden sowie im westfälischen Hallenberg betreibt. Am Freitag schließlich wurden aus den Zutaten leckere Muffins gebacken, fruchtige Waldmeisterbowlen (ohne Alkohol) gemixt und alles restlos und preiswert verkauft. Im Rahmen eines Schulfestes der BWS kam noch einiges „Kleingeld“ für die Tafel an Spenden zusammen.
Gisela Euring und Hans Jürgen Wilhelm zeigten sich begeistert von jeder einzelnen Aktion der motivierten Realschulgruppe rund um Monika Klinge. „Vielleicht können bei einem (hoffentlich) weiteren Projekt auch einige Jungen zum Mitmachen animiert werden. Auf jeden Fall ist Eure Aktion ein Gewinn für die Stadt und die Orte ringsum!“, bedankten sich beide Tafel-Vertreter. Weitere Informationen gibt es unter www.frankenberger-tafel.de
Fotos: Die Schülerinnen zusammen mit Projektleiterin Monika Klinge und Gisela Euring und Hans Jürgen Wilhelm von der Frankenberger Tafel
> "Gigantische Mengen an sehr guten Lebensmitteln aller Sorten würden ständig „entsorgt“ – und damit auch mit Rohstoffen und Energien äußerst verschwenderisch umgegangen (...) Dies alles sei ethisch, sozial, ökonomisch und ökologisch nicht akzeptabel. Hier müsse dringend etwas geschehen, anfangen könne jeder beim eigenen Einkauf und in der privaten Küche."
Wenn der Kunde seine Lieblingsprodukte im Laden finden möchte, muss der Laden auch eine gewisse Auswahl anbieten, denn sonst ist der Kunde schnell weg bei der Konkurrenz. Dazu ist ein Überangebot nötig und deshalb muss dann auch mal was als Müll entsorgt werden (bisher kam der Müll in Container und in die teure Entsorgungskette - neuerdings lässt man Arme das wegessen, was den Händler Entsorgungskosten erspart).
Wenn man das nicht will, muss man planwirtschaftlich allen Händlern ein Mangelangebot vorschreiben und sich daran gewöhnen, dass man nicht mehr seinen Lieblingsjoghurt bekommt oder manchmal sogar gar keinen Joghurt usw.
Ob das alle Kunden - und grad die Jungen sind da ja sehr verwöhnt - so toll finden werden, ist fraglich.
Ausserdem - wenn es keinen Müll mehr wegen Überschuss/-Angebot gibt, was verteilen dann manch Engagierte an die Armen?
Ein Teufelskreis ;)