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1000 Grüne für Käßmann

Innerhalb von zwei Tagen haben sich über 1000 Mitglieder und Sympathisantinnen und Sympathisanten von Bündnis 90/Die Grünen hinter Bischöfin Margot Käßmann gestellt. Sie unterschrieben einen offenen Brief an die EKD-Ratsvorsitzende, die wegen Ihrer Afghanistan-Äußerungen unter Kritik steht. Unter den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern sind 25 Bundestags- und Europaabgeordnete, mehrere Landesvorsitzende und Hunderte von kommunalen Mandatsträgern.

Nicht nur in Afghanistan, sondern auch in anderen Regionen fehlten allzu oft schlüssige Konzepte, um Konflikte mit friedlichen Mitteln zu bewältigen, so die Unterzeichner. Diese alternativen Lösungswege seien langwierig, kompliziert und unbequem, müssten aber dennoch gesucht und verfolgt werden. Käßmanns Appell, solche Alternativen zu entwickeln, sei also absolut richtig und „das Gegenteil von einfach und banal". In der Geschichte der Menschheit sei Großes schließlich immer wieder „nicht durch Krieg und Gewalt, sondern durch Liebe und Gewaltlosigkeit" geleistet und erreicht worden. Gewaltlosigkeit als Strategie zur Konfliktlösung dürfe man daher nicht verächtlich machen.

Gemeinsam sprechen sich die Unterzeichner für eine Kirche aus, die sich engagiert in politische Debatten einmischt: „Wir möchten Ihnen gerade angesichts der überzogenen Kritik Mut machen, sich auch in Zukunft deutlich zu gesellschaftlichen und politischen Fragen zu äußern. Wir wünschen uns Kirche, die deutlich hörbar ist, wenn Menschenwürde verletzt, Frieden bedroht und Natur zerstört wird."
Die abrüstungspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Agnieszka Malczak, forderte die Bundesregierung auf, endlich „eine kohärente Friedensstrategie für Afghanistan vorzulegen, anstatt sich hinter den Soldatinnen und Soldaten zu verstecken. Eine Kritik am Afghanistaneinsatz der Bundeswehr heißt doch nicht, dass man die Soldaten im Stich lässt: Das politische Problem ist die Konzeptlosigkeit der Regierung."

Der grüne Europaabgeordnete Sven Giegold sagte, die „Hexenjagd auf Bischöfin Käßmann" müsse ein Ende haben. Die „militärstrategischen Oberlehrer" sollten ihre völlig überzogene Kritik an der EKD-Vorsitzenden einstellen und sich darauf konzentrieren, wie die Gewalt in Afghanistan überwunden werden könne.
Das grüne Parteiratsmitglied Arvid Bell wies darauf hin, dass konkrete alternative Friedenspläne längst vorlägen, wie etwa die aus der afghanischen Zivilgesellschaft kommende „Nationale Friedens-Jirga". „Um solche hoffnungsvollen afghanischen Friedensinitiativen sollte sich die Politik kümmern, anstatt immer mehr Soldaten zu entsenden und friedensbewegte Kräfte aus Kirche und Gesellschaft als naiv zu diffamieren."

Der Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Frieden & Internationales der Grünen, Felix Pahl, betonte, dass Frau Käßmann „zu Recht die vermeintliche Alternativlosigkeit militärischen Handelns hinterfragt und die Suche nach einem Ausweg aus der Gewaltspirale in den Mittelpunkt stellt".

Brief mit allen Unterschriften und der Möglichkeit zum Mitzeichnen:
http://www.peacenow.eu/

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3 Kommentare

Rotgrün hat doch selbst die BW nach Afghanistan geschickt.
Jetzt als Opposition werden Krokodilstränen geheult.
Widerlich.

Warum, ich habe sie nicht dahin geschickt, ich habe nicht zu gestimmt! Ich habe das immer kritisiert!
Ich lasse mir doch nicht den Mund verbieten, weder von meinen Parteifreunden und auch von sonst jemand! Und wenn Menschen erkennen das es ein Fehler sollte man es auch sagen dürfen ohne das gleich rum geeult wird!

Ich kann es nicht mehr hören, ich kann nichts dazu was andere Landesverbände oder Kreisverbände machen. Ich habe die Schna... voll, immer für den Mist von Anderen angefeindet zu werden!

Wir sind kein geleichgeschalteter Block, was soll das? Nur weil die Bundestagsfraktion damals zugestimmt werde ich doch noch meine Meinung sagen dürfen oder willst du das verbieten?

Ich bin einfach nur sauer auf die damalige Bundetagfraktion und die Menschen die mir den Mund verbieten wollen!

Rudolf, von dir hat keiner gesprochen.

Ich sprach von Rotgrün. Und die haben nun mal das getan, was sie getan haben. Und nun verdreht man das alles aus der Opposition heraus. Dafür kann ich ja nun nichts, dass es so ist wie es ist.

> "Und wenn Menschen erkennen das es ein Fehler sollte man es auch sagen dürfen"

Rotgrün erkennt das aber nicht, gibt es nicht zu und sagt es auch nicht, sondern prangert nur den politischen Gegner an, der den Kram derzeit nur fortführt.

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