Musical-AG der Wigand-Gerstenberg-Schule Frankenberg führt Musical "Tuishi pamoja" auf
Dass es manchmal die Kinder sind, die den Erwachsenen die Augen öffnen, hat die Musical-AG der Wigand-Gerstenberg-Schule Frankenberg in ihrem Musical „Tuishi pamoja“ am Dienstag (21.1.2014) gezeigt: In ihrer beeindruckenden Aufführung zeigte sie eine Geschichte über Vorurteile, Freundschaft und Toleranz mit tollem Gesang zu afrikanisch-grooviger Musik.
Die Giraffen und Zebras leben nebeneinander in der Savanne, reden aber nicht miteinander. Die Giraffen finden ihre Punkte „cool“ und die Zebras mit ihren Streifen finden sie einfach nur blöd.
Die Zebras dagegen finden die „gepunkteten Langhälse“ doof und ihre eigenen Streifen elegant und schlicht, weil schwarzweiß eben modern ist. Das Giraffenkind Raffi (doppelt niedlich besetzt: Robin Kraus und Felicitas Brandenstein) und das Zebra-Kind Zea (souverän gespielt von Anna-Sophia Heinze und Evelyn Paul) beobachten sich aber heimlich und interessieren sich füreinander, auch wenn „die Großen“ ihnen das verbieten.
Durch einen Löwenangriff werden die beiden Jungtiere von ihren Herden getrennt und sind plötzlich allein. Sie bleiben selbst in der folgenden angsteinflößenden Nacht aufgrund der ihnen antrainierten Feindschaft für sich. Die drei hektischen und verwirrten Erdmännchen (klasse gespielt von Colin Eilers, Leona Becker und Sophia Nebert) mit ihrem herrlichen Wortwitz, ihrer Schlagfertigkeit und lustigem Sprachfehler versuchen, die beiden Tierkinder zusammenzubringen, denn sie können sich nicht erklären, warum die beiden nicht beieinander sitzen, wenn sie doch gleichermaßen traurig und allein sind. Erst bei einem erneuten Löwenangriff in der Nacht rennen Raffi und Zea unwillkürlich gemeinsam weg.
Als die Herden am nächsten Morgen ihre beiden Kinder vermissen, erfahren sie von den Erdmännchen, dass ihre Kinder durch den Löwenangriff Freunde geworden sind und durch die gemeinsame Flucht vor den Löwen verstanden haben, dass sie zu zwei besser dran sind als allein. Das nehmen sich die Herden zu Herzen und vertragen sich – wieder glücklich vereint – schließlich. Mit dem Lied „Tuishi pamoja“ besiegeln sie ihre neue Freundschaft, denn es bedeutet „Wir wollen zusammen leben“.
Etwa vier Monate Probenzeit brauchten die 14 Musical-Kinder für das Stück, das eigentlich für 25 Akteure ausgelegt ist. Kein Problem für die Dritt- und Viertklässler: Sie schlüpften gleich in mehrere Rollen und schafften während des Stücks mehrere Kostümwechsel. Musiklehrerin Heidi Müller ist bekannt für ihr wunderbares Talent, Kinder für die Musik zu begeistern und – mehr noch – sie pädagogisch zu Höchstleistungen zu animieren.
Das große Publikum im komplett gefüllten Foyer der Grundschule wurde Zeuge von überaus perfekt passenden Rollen, die die Kinder mit Selbstbewusstsein, Persönlichkeit und erstaunlich schönen Kinderstimmen ausfüllten. Dabei erlag es komplett dem Niedlichkeitsfaktor der Tiere, wobei den besonderen Charme der Kostüme die „Halsprobleme“ der Giraffen ausmachten.
Die Klavierbegleitung übernahm Matthias Müller, Sophia Nebert spielte im Zebrakostüm Flöte. Den herzlichen und langanhaltenden Beifall für die 45-minütige Aufführung hatten sich die Akteure mehr als verdient.
Es ist schön zu sehen und zu wissen, dass es in der Wigand-Gerstenberg-Schule immer wieder gelingt, durch gutes Aufführungsmaterial, Feingefühl, pädagogisches Können und viel persönliches Engagement Musicals auf die Bühne zu bringen.
Danke, liebe Gerlinde! Du hast recht, es ist schade, dass es nur einmal aufgeführt wurde und wird: Es gab und gibt nur diese eine Aufführung und keine weitere. Das war auch bei den Musicals der letzten Jahre so. Darum hätte ich mir dieses eine Mal auch um nichts in der Welt entgehen lassen!