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53. Bad Hersfelder Festspielkonzerte 2013: Jugendorchester der ETS Frankenberg und der CRS Bad Arolsen gaben Konzert am 30 Juni 2013

Große Ehre für die beiden Jugendsinfonieorchester aus Frankenberg und Bad Arolsen: Auf Einladung des künstlerischen Direktors Prof. Siegfried Heinrich durften die Musiker beider Gymnasien im Rahmen der Bad Hersfelder Festspielkonzerte bereits zum zweiten Mal ein Konzert in der Stiftsruine geben.

Diese ist heute die größte romanische Kirchenruine der Welt und somit ein ganz besonderer Spielort für die Schülerinnen und Schüler. Die Bühne wie auch die 1.600 Zuschauer fassende Tribüne werden in jedem Frühjahr in und auf die alten Gemäuer gebaut und nach Ende der Saison im August wieder abgetragen. Aus Gründen des Denkmalschutzes dürfen die Einbauten nicht das ganze Jahr über in der Ruine bleiben.

Das Jugendsinfonieorchester der Christian Rauch Schule aus Bad Arolsen spielte unter der bewährten Leitung von Rainer W. Böttcher zunächst Brahms berühmten Ungarischen Tanz. Der erste Satz der Sinfonie Nr. 2 „The Odissey“ des amerikanischen Komponisten R. W. Smith schildert die vielfältigen Erlebnisse des Odysseus aus Homers gleichnamigen Epos und war durchsetzt mit experimentellen Elementen wie Knistereffekten durch Papier und mit Wechseln aus zarten Flötenmelodien und kraftvollem Bläserklang. Nach Folkloretänzen des Balkan wandte sich das Orchester schließlich über einen spanischen Tango hin zu einem neuen anspruchsvolleren und wunderbar gespielten Arrangement aus der Filmmusik „Fluch der Karibik“.

Das Jugendsinfonieorchester der Edertalschule Frankenberg zeigte unter der Leitung von Markus Wagener Werke aus der alten und neuen Welt. Besonders Antonin Dvoraks Sinfonie Nr. 9 und Mozarts zweites Violinkonzert (wunderbar gespielt von Solistin Schirin Schwarz) spiegelten in ihrer Virtuosität all jene Aspekte höfischer Lebensfreude wider, die so typisch für diese Zeit waren. Ihnen schloss sich mit Sibelius symphonischer Tondichtung „Finlandia“ schließlich der Brückenschlag zur neuen Welt mit einem feurigen Tanz des Mexikaners Arturo Marquez an. In ihm vereinigten sich innige Melodien und explodierende Rhythmik zu einem begeisternden Gesamtwerk.

Gemeinsam musizierten beide Orchester zu Beginn Guiseppe Verdis Triumphmarsch aus Aida und am Ende Edward Elgars berühmten Marsch Pomp and Circumstance.

Das Programm spiegelte Lebensfreude und jugendliche Vitalität wider und passte sich dennoch oder gerade deswegen perfekt in die altehrwürdige Stiftsruine ein. Die mehreren hundert Zuschauer ließen sich von so viel Spielfreude anstecken, wenngleich es sehr schade war, dass die beiden Orchester vor statt auf der Bühne spielten. Der flache breite Aufbau führte zu einer eingeschränkten Akustik und viel mehr noch zu einem nicht vorhandenen optischen Erlebnis: Die imposante Bühne, bei der man von einem "akustischen Wunder" spricht, weil sie ermöglicht, die Worte, die die Schauspieler sprechen, von der ersten bis zur letzten Zuschauerreihe gleich gut zu verstehen, blieb außer für die stehenden Bläser bei den gemeinsamen Stücken leer.

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