Holunderblüten-Likör: Selbst gemacht! Geht ganz leicht!
Zur Zeit blühen überall die Holunderbüsche und -bäume.
Der bekannteste und bei uns heimische Holunder (Sambucus) heißt eigentlich "Schwarzer Holunder", im allgemeinen wird er aber nur "Holunder" oder "Holler" genannt. Die Holunderpflanze kann bis zu 15 Meter hoch werden. Die hellgelben bis weißen Blüten erkennt man schon von weitem, sie duften süßlich herb. Zur Zeit sind sie nicht nur bei Holunderblüten-Sammlern heiß begehrt. Sie sind - bei uns jedenfalls - auch reichlich besetzt von Pflanzenläusen, und demzufolge auch von Marienkäfern.
Ich habe gelesen, dass die Blüten, Beeren, Blätter und die Rinde des Schwarzen Holunders sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind. Der Laie sollte aber nicht mit allen diesen Pflanzenteilen herum experimentieren. Vor allem sollte der Holunder nicht mit dem ähnlich aussehenden, aber giftigen Attich verwechselt werden. Was hingegen wirklich jeder kann, ist das Sammeln von Holunderblüten.
Es heißt, dass Holunderblüten-Tee das Immunsystem stärkt, blutreinigend und entwässernd ist. Ob das mein Holunderblüten-Likör auch kann?
Jedenfalls schmeckt er vorzüglich und die Frage nach der Haltbarkeit stellt sich gar nicht... So schnell ist er wieder alle!
Die Herstellung eines Holunderblüten-Likörs ist denkbar einfach.
Man bereite aus 1 Liter Wasser, 500g Zucker und 15g Zitronensäure (das sind drei kleine Tütchen) einen Zuckersirup. Dafür werden die Zutaten unter Rühren einmal aufgekocht, der Zucker löst sich dabei auf. Diesen Sirup läßt man vollständig abkühlen.
In der Zeit pflückt man etwa 11 große Holunderblüten. Zunächst guckt man nach Läusen und kleinen Fliegen und schüttelt alle Tierchen vorsichtig ab. Dann entfernt man die dickeren Stiele. Es macht nichts, wenn die dünneren dran bleiben.
Dann gebe man die Blüten in eine Schüssel und übergieße sie mit dem inzwischen abgekühlten Zuckersirup. Das ganze bleibt etwa zwei Tage stehen. Ich lege einen Deckel auf und stelle das Ganze in den Keller.
Wenn man nach den zwei Tagen an dem Ansatz schnuppert, riecht es herlich süßlich und säuerlich zugleich. Man filtere den Ansatz durch ein sauberes Tuch und gebe nun 1 Liter Doppelkorn dazu. Abgefüllt in Flaschen an einem dunklen Ort hält der Likör einige Zeit. Da er aber sofort trinkfertig ist und keine weitere Lagerung braucht, empfehle ich, die Flaschen im Kühlschrank zu kühlen und allen Besuchern anzubieten oder die Gelegenheit zu nutzen, mit der Flasche in der Hand die nachbarschaftlichen Beziehungen mal wieder aufzufrischen. Bei sommerlichen Temperaturen draußen auf der Terrasse läßt sich der Likör herrlich genießen.
Hallo Dorothea, ich hatte noch das Rezept für eine Bekannte im Postausgang vom letzten Jahr und hab es mal eben kopiert
Sirup
Die Stängel von 20 - 30 Holunderblütendolden abschneiden, von Insekten befreien und in
ein großes Gefäß (mindestens 5 Liter) geben. 2 Liter Wasser und 2 kg Zucker aufkochen ,
bis sich der Zucker gelöst hat. Eine Tasse von der Zuckerlösung abnehmen und 60 g
Zitronensäure darin auflösen.Anschließend wieder zur restlichen Zuckerlösung
zurückgeben.Das Ganze gut verrühren und vorsichtig über die Holunderblüten gießen. 5 Tage
zugedeckt dunkel stehen lassen. Jetzt den fast fertigen Sirup filtrieren und noch einmal
aufkochen. Heiß in saubere Flaschen abfüllen. Hält sich bis zur nächsten
Holunderblütenernte und ist wunderbar zum Mischen mit Sekt, Prosecco oder in Bowle.
Limo
Einen Liter Wasser in eine Glaskanne geben und 2 bis 3 Tl Zucker darin auflösen. Dann die
Blüten von 6 bis 8 Holunderblütenstängeln sowie 2 bis 3 Scheiben einer ungespritzten
Zitrone dazugeben. Mit einem Tuch abgedeckt, lässt man das Ganze ein paar Stunden in der
Sonne ziehen, kühlt es ab und gießt es durch ein Sieb in Trinkgläser.
Will man Hollerlimonade zum späteren Gebrauch einfrieren, bereitet man ein Konzentrat aus
Zuckerwasser, Zitronenscheiben und Holunderblüten. Die Mischung wird durchgesiebt und in
einem Eiswürfelbereiter eingefroren. Die Eiswürfel später einfach in Wasser oder Sprudel
geben.
Ich kenne noch ein Sekt-Rezept, das dauert mindesten 4 Monate - besser noch 3 Jahre bis er richtig schmeckt - und muss in Sektflaschen (Verschluss) gefüllt werden.
Ich weiß, dass in unserer Gegend früher sowas wie die Limo angesetzt und stehen gelassen wurde, bis es anfing leicht zu gären - so wie Federweißer - aber den Werdegang kenn ich nicht.
LG Karin