Fäustle ohne ä aber mit ä - oder once upon a time in the far far west
nun wohne ich ja schon fast 4 Jahre in der württembergischen Diaspora. Und noch immer spreche ich die Landessprache nur mit starkem Akzent.
So kam's also zu folgenden Dialog in einem Laden irgendwo in Esslingen.
- Wie heißet Sie?
- Fäustle
- wie schreibt ma des? wia ma's schpricht?
Bevor ich antworten kann, kritzelt die Verkäuferin das Wort "Feischdle" aufs Papier. Darauf ich:
Nö, nö, it wia ma's schpricht, mit ä und st schreibt ma dös.
Die Verkäuferin rätselt, da stehe doch schon ä.
- Ok, ich diktiere es Ihnen. Schreiben sie erst mal Faust
- mhmm, und jetzt machen sie aus dem A ein Ä
die Verkäuferin streicht das A durch und überschreibt es mit einem E
hmmm, das scheint ja ein besonders schwerer Fall zu werden.
- Darf ich es Ihnen aufschreiben?
- Ja bitte
- Also, erst mal FAUST wie die Faust und dann Ä-Strichlein aufs A und dann LE hinten angehängt.
- Ach so, entschuldigt sich die Verkäuferin, ich habe verstanden mit "Ä"
So langsam dämmert mir, wo das Problem liegt und ich sage ihr strahlend
- ja genau, nicht mit Ä (hiesiges E) sonderm mit Äähh (hiesiges Ä), nur hinten dann mit Ä (hiesiges... ach ja, das hatten wir ja schon mal).
Das nächste Mal sag ich lieber gleich: Fäustle wie die kleine Faust mit Äahh wie Äärger.
Der Urlaub in Lempäälä war ein Dreck dagegen. Der Württemberger wäre auf jeden Fall in Finnland auf värlärenäm Pästän: zu viele "Ää"s.
Davon werde ich auf jeden Fall mindestens eine Woche noch zehren, äh, zährään.
an Axel:
mei, dr Vadr hot koin Depp aufzoga ond dr Großvaddr au it, dösweaga isch
Aschdridd scho mol glei gar it in Frage komma.