Klimawandel macht Umbau der Wälder notwendig – Waldführung im Naturpark Steinwald
Erbendorf. Alle Anzeichen stehen auf Alarm: Der Klimawandel ist bereits in vollem Gange. In den bayerischen Wäldern sind die Warnzeichen deutlich zu erkennen. Die Sturmkatastrophen der vergangenen Jahre und die Zunahme der Borkenkäferproblematik sind für Gerhard Schneider die deutlichsten Anzeichen für den längst eingetretenen Klimawandel. Die Bayerischen Staatsforsten versuchen mit einem gezielten Waldumbau die Folgen der Klimaveränderung abzumildern. Bei einer Waldführung im Rahmen des Jahresprogramms des Naturpark Steinwald erläuterte der Leiter des Forstbetriebs Waldsassen, zu dem auch der gesamte Naturpark gehört, die Ziele einer naturnahen Waldbewirtschaftung.
500000 Pflänzchen pro Jahr
„Wir sind es unseren Kindern und Enkelkindern einfach schuldig, dass wir ihnen einen funktionierenden und gesunden Wald übergeben, so Schneider. Der Wald ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Daseinsvorsorge. Die Veränderung des Klimas macht es aber notwendig, dass die Forstwirtschaft umdenkt. Wo früher Fichten in Monokultur angepflanzt wurden, sollen in Zukunft funktionsfähige Mischbestände wachsen, die den veränderten klimatischen Bedingungen besser standhalten können. Rund 100 Hektar Neukulturen - überwiegend Buchen, Tannen und Edellaubhölzer - werden im Bereich des Forstbetriebs Waldsassen jährlich gepflanzt. Das sind etwa 500.000 Pflanzen. Wir setzen aber auch auf die natürlich Verjüngung des Waldes.
Wald als Wasserspeicher
Durch den allgemeinen Temperaturanstieg wird auch die Funktion des Waldes für den Wasserhaushalt in den Vordergrund rücken, ist sich Gerhard Schneider sicher. Die Bedeutung für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung wird dramatisch zunehmen. Bereits jetzt sind rund 10 Prozent des Staatswaldes als Wasserschutzgebiet ausgewiesen. Aber auch hier ist es unumgänglich den Wald langfristig umzubauen. Wir schaffen in den Wasserschutzgebieten aufgelockerte Strukturen um einerseits eine gute Durchsickerung der Niederschläge zu gewährleisten andererseits, um eine zu hohe Verdunstungsrate zu vermeiden. Die Mischung der Bäume sorgt für eine stufige Durchwurzelung des Waldbodens und damit für eine optimale Filterwirkung.
Fit für die Zukunft
Wir wollen unsere Wälder fit machen für die Zukunft, so Gerhard Schneider. Unser Ziel ist ein ökologischer Waldumbau und eine naturnahe Forstwirtschaft im Einklang und bestmöglichen Verhältnis mit den Bürgern. Dabei stellen wir uns gerne auch konstruktiver Kritik und Diskussion. Dass dies große Ziele sind, ist dem Forstfachmann durchaus bewusst. Er wünscht sich für seine Arbeit die gesellschaftliche Unterstützung und den entsprechenden politischen Rückhalt.
Die nächste Veranstaltung des Naturparkvereins, eine Zoologisch-botanische Wanderung, geführt von Dr. Wolfgang Völkl, findet Sonntag, den 4. Juli statt.
Nähere Informationen unter www.naturpark-steinwald.de.
Klimawandel (welchen eigentlich?) hat doch mit den oben geschilderten Problemen wenig zu tun.
Stürme gab es schon immer und Sturmschäden auch.
Sturmkatastrophen gibt es nicht - allenfalls gibt es ökonomische Katastrophen in der Kasse des Holzplantagenbesitzers aber keine ökologischen Katastrophen.
Besonders viel Schaden entsteht bei Monokulturen und Wäldern mit ungünstiger Randbepflanzung (siehe Sturmschadenforschung z.B. hier: http://www.daserste.de/wwiewissen/beitrag_dyn~uid,2xbvomtmv1wmd9d7~cm.asp )
Das ist auch eine Ursache für Zunahme von manchen Insekten (für den Plantagenbesitzer sind das dann Schädlinge ;)), deren Population aber auch wieder schrumpft.
Fazit:
- Ein echter Wald hätte solche Probleme gar nicht in dem Ausmaß und käme damit prima zurecht.
- Die genannten Ursachen kennt man seit Jahrzehnten(!) und haben mit dem angeblichen Klimawandel nichts zu tun.
- Es ist eine ökonomische, also wirtschaftliche "Katastrophe" aber keine ökologische. Die Natur sähe in dem gar kein Problem - im Gegenteil würde Windbruch die Artenvielfalt anregen.