Fasziniert von den kleinen gezackten Kunstwerken
Erbendorf. Rund 8000 Briefmarkensammler gibt es in Bayern, die einem der 150 Briefmarkenvereine angehören. Organisiert sind diese im Landesverband Bayerischer Philatelistenvereine. Die Vertreter der oberpfälzer Briefmarkenvereine trafen sich jetzt in Erbendorf zu ihrem alljährlichen Tischrundengespräch. Dabei ging es vor allem um die Zukunft der Philatelistenvereine.
Regionalbeirat Hans Dietmayr aus Kümmerbruck konnte zu der Regionaltagung die Vertreter von zwölf von insgesamt 14 der Oberpfälzer Philatelistenvereine im Gasthof „Zur Hetsche“ Willkommen heißen. Sein Dank galt dabei den Briefmarkenfreunden Erbendorf mit ihrem Vorsitzenden Walter Lindner für die Ausrichtung der Tagung. Bürgermeister Hans Donko überbrachte die Grüße der Stadt Erbendorf. Die Briefmarkenfreunde Erbendorf haben im Vereinsleben der Stadt einen wichtigen Stellenwert. Irgendwann komme Jeder mit Briefmarken in Berührung, so der Bürgermeister. Viele sind von den kleinen bunten Kunstwerken so fasziniert, dass es zum lebenslangen Hobby wird. Besonders gedachte die Versammlung dem erst kürzlich verstorbenen stellvertretenden Vorsitzenden der Erbendorfer Briefmarkenfreunde und passionierten Sammler Erwin Bauer.
Die Vertreter suchten nach Wegen und Möglichkeiten, wie man vor allem Kinder und Jugendlichen das Briefmarkensammeln näher bringen könne. Die Briefmarkenvereine kämpfen gegen Mitgliederschwund und Überalterung. Allerdings konnten in einigen Vereinen durch Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit einzelne Neumitglieder geworben werden. In zwei Vereinen gibt es darüber hinaus aktive Jugendgruppen.
Landesverbandspräsident Ludwig Gambert unterstrich, dass nicht das Alter sondern das Engagement für die Eignung als Jugendleiter ausschlaggebend sei. Für die Mitgliederwerbung gebe es keine Patentrezepte. Was bei einem Verein ein durchschlagender Erfolg ist, kann sich bei einem anderen Verein als Reinfall herausstellen. Die Beteiligung an Messen und Ausstellungen scheitern oft daran, dass die Kosten dafür oft zu hoch seien.
Auch zum Thema Fusionierung von Vereinen legte er seine Meinung dar. So sind bisher die meisten Versuche gescheitert, da sich die Vereinsmitglieder mit ihrem örtlichen Verein identifizieren und eine gewisse Selbstständigkeit erwünscht ist. Auch lange Anfahrtswege zu Vereinstreffen werden als Hindernis gesehen.
Die Position des Regionalbeirates Oberpfalz konnte in der Tagung nicht neu besetzt werden, da sich kein Kandidat fand. Der Tagesordnungspunkt wurde deshalb abgesetzt und vertagt. Die Vereine sollen sich intensiv Gedanken über einen geeigneten Kandidaten machen.
Im kommenden Jahr wollen sich die Oberpfälzer Briefmarkenfreunde in Eschenbachbach zu ihrem nächsten Tischrundengespräch treffen.