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Er hat seinen Frieden gefunden

  • Sie bauten zusammen die neue Kirche in Ellgau: Pfarrer Hermann-Josef Lampart und der langjährige Ellgauer Kirchenpfleger Georg Zwerger (links). Hier genießen beide eine Tasse Kaffee im Ellgauer Kirchencafé.
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Pfarrer i.R. Hermann-Josef Lampart wurde in Ellgau begraben

Von Rosmarie Gumpp
Ellgau: In der Nacht auf den 01. Juli 2021 verstarb Pfarrer i.R. Hermann-Josef Lampart im Alter von 92 Jahren in Augsburg. Zahlreiche Menschen nahmen unter Einhaltung der Coronaauflagen am Requiem und der anschließenden Beisetzung auf dem Ellgauer Friedhof teil. Von 1988 bis zum Jahre 2000 war der beliebte Seelsorger zuständig für die Pfarrgemeinden Christkönig in Nordendorf und St. Ulrich in Ellgau. Die Ellgauer verdanken Pfarrer Hermann-Josef Lampart den Neubau ihrer Kirche, die am 13. November 1994 vom damaligen Diözesanbischof Dr. Viktor Josef Dammertz eingeweiht wurde. So lange es seine Kräfte zuließen, feierte Pfarrer Lampart in „seiner“ Kirche die feierliche Eucharistie. Und es war sein ganz persönlicher Wunsch, nach seinem Tode einmal neben dieser Kirche, die dem heiligen Ulrich geweiht ist, begraben zu werden. Zu seinen Lebzeiten hatte sich Pfarrer i.R. Lampart alles Wichtige für sein Requiem und seine Beerdigung aufgeschrieben. Seinem Wunsche entsprechend fand er nun auf dem Ellgauer Friedhof seine letzte Ruhestätte. Hauptzelebrant war Abt Theodor Hausmann von St. Stephan in Augsburg mit den Mitzelebranten Domkapitular Prälat Peter C. Manz em. und Dekan Markus Mikus. Viele Mitbrüder zelebrierten den Gottesdienst von ihren Plätzen in den Kirchenbänken aus mit und erwiesen ihm die letzte Ehre. Abt Theodor war bereits Ministrant bei Pfarrer Lampart in seiner Zeit in St. Georg in Augsburg. In seiner sehr persönlich gehaltenen Ansprache erzählte er den Mitfeiernden von einem Gespräch bei Pfarrer Hermann-Josef Lampart in dessen Arbeitszimmer als er ihm mitteilte, in das Kloster St. Stephan einzutreten. Dessen Antwort: „Wenn du es machst, dann mach es ganz!“ In diesem kurzen Wort war sein Lebensprogramm formuliert. Es sei typisch für Pfarrer Lampart gewesen, so Abt Theodor, nicht viele Worte zu machen, nicht perfekt sein zu müssen, mit geradezu kindlicher Freude zu improvisieren und eine Entscheidung auch im letzten Augenblick zu ändern. Aber im Grundlegenden, so der Prediger, da war Pfarrer Lampart klar, da wollte er ganz sein. Auf dem Sterbebildchen des Priesters ist der Sämann von Vincent van Gogh abgebildet: Leben und Glauben mit ganzem Herzen im Vertrauen auf den Gott, der sich uns ganz schenkt, alles einsetzt und riskiert. Abt Theodor: „Wer so lebt und stirbt bleibt in Verbindung mit Gott und den Menschen.“ Der Ellgauer Kirchenchor unter der Leitung von Konrad und Elke Eser sang die Lieder, die sich Pfarrer Lampart zu seiner Beerdigung gewünscht hatte. Auch der Volksgesang waren Wunschlieder des Verstorbenen. Bei seiner Beerdigung sollten nur wenige Reden gehalten werden. Kirchenpfleger Martin Koch lobte die einfühlsame, fesselnde und überzeugende Art von Pfarrer Lampart, mit der er auf die Menschen zuging und die ihm viele Türen öffnete. Durch seinen seelsorgerischen Dienst und seine aufopferungsvolle Hingabe zum Wohle der gesamten Pfarrgemeinden erlangte er große Wertschätzung. Georg Zwerger, der unter der Ägide von Pfarrer Hermann-Josef Lampart Ellgauer Kirchenpfleger war und mit ihm zusammen die neue Kirche erbaute, ergriff für die Vereine das Wort. Er bestätigte, dass es der Geistliche verstand auf die Vereine zuzugehen, dass er ein gutes Verhältnis zu ihnen pflegte und dass alle einen respektvollen Umgang miteinander prägten. Die politische Gemeinde Ellgau ernannte Pfarrer Hermann-Josef Lampart im November 2019 beim 25jährigen Weihejubiläum des Gotteshauses aus tiefer Dankbarkeit heraus zu ihrem Ehrenbürger. Bürgermeisterin Christine Gumpp bestätigte in ihrer Ansprache, dass der beliebte Seelsorger vielen hier in Ellgau ans Herz gewachsen sei. „Ich kann mich noch gut daran erinnern als Pfarrer Lampart hier am Altar stand und der Pfarrgemeinde verkündete, dass er seinen Primizkelch der Pfarrei St. Ulrich schenken wolle. Der damalige Pfarrer Franz Walden übersetzte die Bedeutung dieses Satzes mit den Worten: Ich möchte hier beerdigt werden.“ Die Rathauschefin meinte weiter, dass Pfarrer Lampart mit dem heutigen Tage an seinen früheren Wirkungsort zurückkam. Im Namen der politischen Gemeinde sprach sie ein herzliches „Vergelt´s Gott“ aus für dessen seelsorgliches und mitmenschliches Engagement sowie für seinen ortsprägenden Fingerabdruck, den er mit dem Kirchenensemble Ellgau hinterlassen hat. Viele ehemalige Ministranten aus Ellgau und Lützelburg geleiteten ihren früheren Seelsorger zu Grabe. Vier ehemalige Messdiener und ein Kreuzträger überführten Pfarrer Lampart von der Leichenhalle zum Grab, eine berührende Art der letzten Wertschätzung. Aus Nordendorf erwiesen die Vereinsvorstände und Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr und des Männergesangvereins Pfarrer Lampart die letzte Ehre, aus Ellgau waren dies die Vereinsvorstände mit ihren Fahnenabordnungen des Kameraden- und Soldatenvereins, der Freiwilligen Feuerwehr und der Lechschützen. Eine Abordnung des Musikvereins Ellgau spielte mehrere Choräle als musikalische Würdigung auf dem Friedhof. Die Freiwillige Feuerwehr Ellgau übernahm die Verkehrsregelung an diesem besonderen Tag. Viele fleißige Helferinnen und Helfer trugen zu einer würdigen Verabschiedung ihres langjährigen Seelsorgers Hermann-Josef Lampart bei. Und eines ist sicher: An seinem Grab werden immer wieder auch Beterinnen und Beter zu finden sein.

  • Sie bauten zusammen die neue Kirche in Ellgau: Pfarrer Hermann-Josef Lampart und der langjährige Ellgauer Kirchenpfleger Georg Zwerger (links). Hier genießen beide eine Tasse Kaffee im Ellgauer Kirchencafé.
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  • Am Altar in St. Ulrich in Ellgau: Pfarrer Franz Walden (links) und Pfarrer Hermann-Josef Lampart.
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  • Beim 60 jährigen Priesterjubiläum 2015 in Christkönig in Nordendorf v.l.n.r.: Dekan i.R. Karl Kraus, Monsignore Herbert Lang, Pfarrer i.R. Hermann-Josef Lampart und Abbé André.
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