"Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land......."
Weihbischof Florian Wörner feierte in St. Ulrich in Ellgau das 25jährige Weihejubiläum der Kirche
Von Rosmarie Gumpp
Ellgau: Für die Kirchengemeinde Ellgau war der 13. November 1994 ein besonderer Festtag. Vor 25 Jahren weihte der damalige Diözesanbischof Dr. Viktor Josef Dammertz das neu erbaute Ellgauer Gotteshaus ein. Ein Vierteljahrhundert später feierte Weihbischof Florian Wörner einen Festgottesdienst zum Weihejubiläum in St. Ulrich. Vor der feierlichen Eucharistie wurden er, die anwesenden Geistlichen, Fest- und Ehrengäste aus Politik, Kirche und Kunst von Bürgermeister Manfred Schafnitzel für die politische Gemeinde und Rosmarie Gumpp, der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden für die kirchlichen Gremien willkommen geheißen. In einem Kirchenzug ging es in das festlich geschmückte Gotteshaus. Der Kirchenchor unter der Leitung von Elke und Konrad Eser erfreute mit der Mozartmesse, der Musikverein Ellgau umrahmte mit einem Choral. Für alle Mitfeiernden war es eine Freude, dass der langjährige Ellgauer Ortsgeistliche Bischöflicher Rat i.R. Hermann-Josef Lampart beim Festgottesdienst mitanwesend sein konnte. Er verbringt seinen Lebensabend bei den Barmherzigen Schwestern in Augsburg-Göggingen und gilt als einer der Hauptorganisatoren des Ellgauer Kirchenbaus. Hermann-Josef Lampart wirkte in den Jahren 1988 - 2000 als Priester für Christkönig in Nordendorf und St. Ulrich in Ellgau. In seiner Festansprache erinnerte Weihbischof Florian Wörner daran, dass das Haus Gottes vor 25 Jahren erbaut wurde, um Gott die Ehre zu erweisen. "Der Glaube lebt davon, bezeugt zu werden. Geben wir Zeugnis mit der Hilfe des Heiligen Geistes". In seinen weiteren Ausführungen meinte der Weihbischof, dass Christen in ihren Herzen einen Platz schaffen sollten, einen Thron, auf dem Gott Platz nehmen darf. Florian Wörner verwies während seiner Homilie auch auf seinen Primizspruch: Alles vermag ich durch ihn. "Deshalb sind Christen keine ängstlichen Menschen, zu keiner Zeit, denn sie wissen, dass Gott für sie da ist". Papst Franziskus erwählte den 33. Sonntag im Jahreskreis (17. November 2019) auch zum "Welttag der Armen". "Der heilige Bischof Ulrich, Ihr Kirchenpatron, hatte stets eine offene Hand für die Armen", so der Hirte. Weihbischof Florian Wörner, Pfarrer Norman D´Souza (Leiter der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf), Bischöflich Geistlicher Rat i.R. Hermann-Josef Lampart, Kaplan Sanoj, Pfarrer LInson und Stadtpfarrer Gregory Herzel aus Landsberg/Lech zelebrierten die feierliche Eucharistie beim Festgottesdienst (später kamen noch die geistlichen Herren Frank Schneider und Pfarrer Edward Wastag dazu). Bei seiner Begrüßung im Gotteshaus verlieh Pfarrer Norman D´Souza seiner großen Freude Ausdruck über die Anwesenheit des Weihbischofs und blickte ausschnittsweise auf die Entstehungsgeschichte der neuen Kirche zurück. Eine große Ehre kam Geistlichem Rat i.R. Hermann-Josef Lampart zuteil, denn die politische Gemeinde Ellgau verlieh ihm die Ehrenbürgerwürde. Wegen seiner stattlichen 91 Jahre und seiner angeschlagenen Gesundheit fand die Ehrung für Pfarrer Hermann-Josef Lampart im Gotteshaus statt. Sichtlich gerührt nahm der Geistliche," ohne den es die Ellgauer Kirche nicht geben würde", (der langjährige Kirchenpfleger Georg Zwerger) die Auszeichnung entgegen. "Ich nehme die Ehrung dankbar an" so der Ruhestandsgeistliche. Nach dem bischöflichen Segen fand das Gedenken am Ehrenmal statt. Zur weltlichen Feier ging es in die Ellgauer Mehrzweckhalle, die an einer festlichen Tafel zum Mittagessen einlud. Für die Dekoration zeichnete der Obst- und Gartenbauverein unter Josefa Zwerger verantwortlich. Das Serviceteam unter Gabi Stemmer, Beate Schafnitzel und Marlies Landherr leistete eine großartige Arbeit. Kirchenpfleger Martin Koch, der für die Hauptorganisation des Festtages die Verantwortung trug, führte durch das nachmittägliche Programm. Bürgermeister Manfred Schafnitzel sprach ein Grußwort. Der langjährige Ellgauer Kirchenpfleger Georg Zwerger erzählte Interessantes und Wissenswertes zur Entstehungsgeschichte des Ellgauer Gotteshauses. Er sei mit dem Satz zitiert: "Ohne Pfarrer Hermann-Josef Lampart gäbe es keine neue Ellgauer Kirche". Peter Weber dokumentierte in seiner Ausstellung die Entstehungsgeschichte des Gotteshauses von der Grundsteinlegung im Jahre 1993 bis zur Einweihung durch Bischof Dr. Viktor Josef Dammertz am 13. November 1994. Josef Gogl, der die Einweihungsfeierlichkeiten 1994 mit seiner Kamera filmte, zeigte seine Filmdokumentation, die viel Interesse bekam. Nach Kaffee und Kuchen und ausgiebigen Gesprächen konnte das Gotteshaus noch einmal bei einer Kirchenführung betrachtet werden. Um 18:00 Uhr beendete ein Abendlob, unter der Regie von David Monfroy und seinem Team erarbeitet, einen wunderbaren Festtag. Die Gruppe "Generations" (Hubert Malik) erfreute mit modernem geistlichen Liedgut. Die Vorbereitungen für den Bau der neuen Ellgauer Kirche dauerten länger als der eigentliche Bau. Bereits unter Pfarrer Hermann Zimmerer (1963 - 1988 in Ellgau und Nordendorf) kam der Gedanke zum Bau einer Kirche auf. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hatte eine Reihe von Wünschen, Vorschriften und Bedingungen. Staatliche und kirchliche Behörden mussten miteinbezogen werden. Ein Teil der alten Kirche durfte schließlich abgerissen werden, am 03. Juli 1993 war die Grundsteinlegung, am 22. Oktober des gleichen Jahres konnte das Richtfest gefeiert werden und am 14. November 1994 die Einweihung. Dem hartnäckigen Bemühen der damaligen Kirchenverwaltung ist es zu verdanken, dass ein neuer Turm genehmigt wurde, denn vier Glocken mussten untergebracht werden. Die beim Betrieb entstehenden Schwingungen müssen in den Boden geleitet werden, sonst kommt es zu Rissen zwischen Kirche und Kirchturm. Die Inneneinrichtung wurde bei dem Künstler Norbert Zagel in Eggelhof/Achsheim in Auftrag gegeben. Der Kirchenneu- und -umbau kostete 5,7 Millionen DM, davon entfielen 4,8 Millionen DM auf den Neubau und 0,9 Millionen DM auf die Sanierung der "Werktagskirche", 1,55 Millionen DM musste die Gemeinde selbst aufbringen. Die Ellgauer Bürgerinnen und Bürger bewiesen ihre Spendenfreudigkeit und machten so deutlich, dass das neue Gotteshaus auch wirklich ihre Kirche sein sollte. Im Herbst 1994 gingen die Arbeiten mit Hochdruck ihrer Vollendung entgegen. Die "neue" Kirche - nach den Plänen der Architekten Hugo Fischer und Harald Lachenmayer - hatte ihren Platz in Ellgau eingenommen. Das Kirchenensemble der jüngsten Kirche in der Diözese Augsburg besteht aus einem barockisierten Altbau und einem hellen, freundlichen Neubau. Die halbrund angeordneten Bänke verleihen diesem Gotteshaus eine Atmosphäre, in dem der Glaube an den Herrn gelebt und gefeiert wird.
-- ganz aufwendig das 25jährige Weihejubiläum beschrieben....